Henstedt-Ulzburg. Merline Wünsche und Martin Laursen haben sich 2014 in Henstedt-Ulzburg beim Handball kennengelernt – jetzt sind sie verheiratet.

Rückblickend war 2014 für Merline Wünsche und Martin Laursen in vielerlei Hinsicht ein ganz besonderes Jahr. Sportlich gab es für die beiden Handball-Asse neue Herausforderungen: Wünsche spielte ihre erste komplette Saison in der Drittliga-Frauenmannschaft des SV Henstedt-Ulzburg, während Laursen nach seinem Abitur aus Dänemark zum damaligen Zweitliga-Männerteam des SVHU in die Großgemeinde wechselte.

Und auch privat ereignete sich Aufregendes: Der Sport brachte das Duo schnell zusammen; seitdem sind Wünsche und Laursen auch außerhalb der Halle ein Paar, jetzt sogar ein Ehepaar. Kurz vor dem Jahreswechsel haben sie ihre Liebe gekrönt und geheiratet.

Frage der Fragen auf dem Hamburger Weihnachtsmarkt

„Den Gedanken, Merline einen Antrag zu machen, hatte ich eigentlich schon im Herbst“, verrät Martin Laursen. „Mitte Dezember haben wir dann seit langer Zeit mal wieder einen ganzen Tag gemeinsam verbracht. Auf dem Weihnachtsmarkt in Hamburg habe ich sie dann gefragt.“

Für seine Partnerin kam der Antrag überraschend. „Ich habe nicht damit gerechnet, deshalb war es umso schöner. Wir haben schon früher gescherzt das es klar ist, dass wir unsere Zukunft gemeinsam planen, uns dafür aber noch Zeit lassen wollen“, so die 27-jährige.

Um noch einmal in den Herbst 2014 zurückzukehren: Damals grenzten die Übungszeiten der Zweitliga-Männer und Drittliga-Frauen des SVHU direkt aneinander. „Wir waren uns schnell sympathisch, haben uns beim Training oft in der Halle gesehen und angelächelt, später dann getroffen“, erinnert sich der aus Grindsted stammende Martin Laursen an die ersten Begegnungen.

Frühere Teamkollegin macht schnellen Termin möglich

Dass es mit der Trauung noch vor dem Jahreswechsel klappte, lag vor allem an einer engen Freundin von Merline Wünsche. „Meine frühere Mannschaftskollegin Tracy Förster ist Standesbeamtin auf dem Amt Barmstedt. Sie hat die kurzfristige Hochzeit überhaupt erst möglich gemacht. Ihre Traurede hat sie mit dem Handball verbunden.“

Da wegen der Corona-Pandemie nur zehn Personen im Standesamt zugelassen waren, beschränkte sich die Hochzeitsgesellschaft auf den engsten Familienkreis. „Wir hatten erst mit einer größere Runde geplant, wollen damit aber nun für eine kirchliche Trauung in zwei bis drei Jahren warten“, sagt Merline Wünsche. Bis dann sollte sie ihr Examen geschafft haben. Und die Corona-Einschränkungen dürften endlich der Vergangenheit angehören – und einer schönen Feier nichts mehr im Wege stehen.

Beide haben sich auf den Familiennamen Laursen geeinigt, den Merline nun als Doppelname Wünsche-Laursen führt. „Da gab es keinen Streit. Sollten wir in Zukunft Kinder haben, müssten wir uns aber für einen Nachnamen für das Kind entscheiden.“

Bis sich irgendwann einmal Nachwuchs einstellt, liegt der Fokus aber noch auf dem Handballsport und der beruflichen Karriere. Martin Laursen spielt nach den Stationen SV Henstedt-Ulzburg, HSG Nord-HU und HG Hamburg-Barmbek mittlerweile für das HandballTeam Norderstedt in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein. Der 26-jährige ist bei einer Hamburger Privatbank als Geld- und Devisenhändler angestellt. Nebenbei studiert er Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Banking & Finance.

Beide sind beruflich und sportlich sehr eingespannt

Seine Ehefrau steht seit ihrem Wechsel vom MTV Herzhorn im Jahr 2013 beim SVHU als Torhüterin zwischen den Pfosten. Sie studiert Zahnmedizin und pendelt dafür täglich zwischen Hen­stedt-Ulzburg und der Universität Kiel. Nach dem Ende des praktischen Studiums strebt sie eine Stelle als Zahnärztin in der Praxis ihres Vaters an. Dass beide beruflich und sportlich sehr eingespannt sind und deshalb nicht allzu viel gemeinsame Zeit miteinander verbringen können, ist kein Problem. „Das Gute ist: Wir kennen es nicht anders und haben gelernt, mit der Situation umzugehen“, sagt Martin Laursen. „Die gemeinsame Organisation und das Verständnis für den jeweils anderen hat uns über die Jahre zusammengeschweißt.“

Auch deshalb sei für ihn ein Wechsel zu einem anderen Zweitliga-Handballclub trotz entsprechender Angebote nie zustande gekommen. „Ich hatte nach meiner Zeit in Henstedt-Ulzburg durchaus Möglichkeiten, woanders höherklassig zu spielen“ sagt Laursen. Weil für ihn aber seine Ausbildung Vorrang hatte, ihm die Nähe zur Familie in Dänemark wichtig ist und auch Merline im Norden bleiben wollte, entschied sich das Paar, in Henstedt-Ulzburg zu bleiben.

Henstedt-Ulzburg ist Lebensmittelpunkt

Für Merline Wünsche-Laursen ist die Großgemeinde mittlerweile zum Lebensmittelpunkt geworden. „Es gab in der Vergangenheit ein interessantes Angebot von einem anderen Verein. Da ich meinen Studienort aber nicht wechseln kann, ist es halt dabei geblieben.“

Mittlerweile ist sie die drittälteste Spielerin in der Truppe von Coach Christian Gosch, die aktuell Tabellenerster in der Gruppe A der 3. Liga ist. „Wir verstehen uns super, haben ein gutes Trainerteam und ein familiäres Umfeld. Ich bin sehr froh, in dieser Mannschaft zu spielen.“