Norderstedt. Anastasia Heinrich, Imani Saprautzki und Hannes König bestehen bei der Doppel-Mini-EM in Sotschi ihre internationale Bewährungsprobe.
In Zeiten der Corona-Pandemie sind viele Dinge ein wenig anders als sonst. Improvisieren gehört oft dazu, wenn es darum geht, Vorgänge am Laufen zu halten oder umzusetzen.
Auch die Trampolinturner mussten in diesem Jahr ihre Wettkämpfe anders bestreiten als sonst. Dazu gehörte vor allem die Qualifikation für die Europameisterschaften in Sotschi (Russland). Große Hoffnungen auf eine Teilnahme an den Wettbewerben im Doppelmini-Trampolin machten sich Hannes König und Anastasia Heinrich (Norderstedter SV) sowie ihre Trainingskameradin Imani Saprautzki aus Ellerau, die für den Barmstedter MTV startet.
„Bewerbungsvideo“ für den Bundestrainer
Um für die Titelkämpfe, die ursprünglich schon 2020 stattfinden sollten, nominiert zu werden, musste das Trio eine Pflichtpunktzahl erturnen. König: „Wir haben die Übungen Anfang Februar auf Video aufgezeichnet und Bundestrainer Olaf Schmidt zugeschickt. Ein paar Tage später bekamen wir dann die Nachricht, dass wir dabei sind.“
Für die Trampolin-Asse, die in Norderstedt und Trappenkamp bei Carmen Andresen trainieren, war die EM-Teilnahme der bisherige Höhepunkt ihrer sportlichen Laufbahn. Alle drei sind schon seit zehn Jahren aktiv und turnten erstmals im Trikot der Nationalmannschaft. „Für uns war es toll, dass wir überhaupt in Sotschi starten konnten“, sagt Hannes König. Um auf den Punkt topfit zu sein, wurde im Vorfeld der Titelkämpfe fast täglich geübt – sofern Corona es zuließ. Als die Hallen komplett geschlossen waren, mussten allerdings auch die EM-Starter pausieren.
Das Trio profitiert von Vorteilen für Kadersportler
Wie alle anderen Kadersportler auch profitierten Hannes König, Anastasia Heinrich und Imani Saprautzki besonders von den ersten Lockerungen. In Sotschi standen Einzel- und Teamwettkämpfe im Doppelmini-Trampolin an. Zu absolvieren waren jeweils zwei Durchgänge mit einem Sprint und zwei nacheinander folgenden Sprüngen.
Die beste Leistung lieferte Imani Saprautzki ab. Die 15-Jährige erreichte das Finale und landete auf einem tollen sechsten Platz. Anastasia Heinrich (16) wurde Siebte. Im Teamwettkampf landete die deutschen Frauen auf Platz vier
Die Sprungfläche ist nur 92 Zentimeter breit
Wie wichtig Präzision auf der lediglich 92 Zentimeter breiten Trampolin-Sprungfläche ist, musste Hannes König (20) feststellen. Während sein erster Durchgang fehlerfrei verlief, leistete er sich in Runde zwei einen Patzer. Er erwischte das Gerät nicht richtig und musste den Sprung abbrechen. Dadurch verpasste König den Einzug ins Finale, freute sich aber über den vierten Platz im Teamwettbewerb.
Auch wenn nicht alles hundertprozentig so klappte, wie sie es sich gewünscht hatten, machten sich die drei glücklich auf die Heimreise. NSV-Abteilungsleiterin Sabine Abrat: „Wir sind sehr stolz auf unsere Sportler, dass sie sich für die EM qualifiziert haben.“