Todesfelde. Der Fußball-Oberligist kassiert ausgerechnet im heimischen Joda-Sportpark die erste Punktspielniederlage seit dem 12. Oktober 2019.

Vor fast einem Jahr hatten die Fußballer des SV Todesfelde zuletzt in einem Oberligaspiel mit enttäuschten Gesichtern den Platz verlassen. Die meisten Fans der Mannschaft dürften sich an das genaue Datum kaum noch erinnern: Es war der 12. Oktober 2019. An diesem Tag kassierten die Schützlinge von Teamchef Sven Tramm und Trainer Bastian Holdorf letztmals eine Niederlage – 3:4 hieß es überraschend beim Oldenburger SV. Nun ist diese imposante Serie gerissen, zu allem Überfluss auch noch auf eigenem Platz. Die SVT-Kicker zogen im Joda-Sportpark mit 1:3 (0:2) im Spitzenspiel gegen den SV Eichede den Kürzeren.

Nach Eckbällen fehlt die Orientierung

In seiner ersten Reaktion drang bei Tramm keine Enttäuschung oder gar Bitterkeit durch. „Wir haben gegen einen vor allem in der ersten Halbzeit starken Kontrahenten nicht gut ausgesehen. Vor allem nach Eckbällen haben wir die Orientierung verloren. Da fielen Gegentore nach Standards, die uns nicht schmeckten.“

Zunächst traf Marcello Meyer mit einem Volleyschuss (23.), in der 30. Minute war Tino Arp aus der Distanz erfolgreich. Nachdem Mats Facklam in der 57. Minute einen an ihm selbst verschuldeten Elfmeter (Foul von Christian Rave) das 0:3 markiert hatte, schien die Partie für den SVT gelaufen zu sein. Doch dann ließ Emanuel Bento in der 70. Minute mit dem Anschlusstor zum 1:3 noch einmal Hoffnung aufkommen.

Eichedes Trainer Denny Skwier­czynski war sich in dieser Phase trotz des klaren Vorsprungs nicht sicher. „Wenn die Todesfelder mit ihrer ganzen Wucht anrennen, kann es bis zur letzten Minute gefährlich bleiben“, so der SVE-Coach, der einen Kader aufgebaut hat, dessen Qualität gegenüber der Vorsaison gewachsen ist. „Wir haben uns dem SVT nach der Pause mit großer Leidenschaft erfolgreich entgegengestemmt. Im Übrigen glaube ich nicht, dass man nach drei Partien schon den weiteren Saisonverlauf prognostizieren kann.“

Dispute an der Seitenlinie

Die besondere Rivalität der beiden Oberliga-Clubs artete nach knapp einer Stunde in eine aus Todesfelder Sicht unerfreuliche Brisanz aus, an der Seitenlinie entstanden zwischen den Verantwortlichen einige hitzige Dispute. Der Grund: Denny Skwierczynski forderte Schiedsrichter Jannik Schneider (VfR Laboe) wiederholt auf, Aktionen des Gegners zu ahnden.

„Dass ein Trainer derart Einfluss auf ein Spiel nimmt, darf einfach nicht sein“, kritisierte Sven Tramm. „Wir alle haben beim Sport Vorbildfunktion.“ Unter den 300 Besuchern seien viele Jugendliche gewesen, die von solchen Nickligkeiten am Spielfeldrand nichts mitbekommen dürfen. Der Erfolg der Eicheder sei aber in jedem Fall verdient gewesen, betonte Tramm, der in einigen Phasen von einer beträchtlichen Fehlerkette seiner Truppe sprach.

Unter den Zuschauern befand sich auch SVT-Stürmer Marco Pajonk, der sich vor zehn Tagen im Training bei einem Zusammenprall mit Yannick Chaumont drei Querfortsätze der Wirbelsäule gebrochen hatte und mit dem Auto gekommen war. Er wollte endlich einmal wieder ein Spiel seiner Mannschaft verfolgen, die außerdem auch noch ohne Niklas Stehnck und Kai Schulz antrat.

„Es geht mir langsam besser, ich muss aber wohl noch mindestens sechs Wochen pausieren“, sagte Pajonk, „die Niederlage ist ein Jammer, aber irgendwie wirkten unsere Aktionen nicht so griffig wie in den Wochen zuvor.“

SVT hat drei Punkte Rückstand auf SVE

In der Tabelle der Oberliga-Gruppe Süd hat der SV Todesfelde als Zweiter drei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter SV Eichede (9 Zähler). Doch das ist noch keine Katastrophe. Und im im Auswärtsspiel am Sonnabend, 3. Oktober, kann der favorisierte SVT beim PSV Neumünster ja möglicherweise eine neue Erfolgsserie starten...

SV Todesfelde – SV Eichede 1:3 (0:2). – Schiedsrichter: Jannik Schneider (VfR Laboe). – Zuschauer: 300. – Tore: 0:1 Marcello Meyer (23.), 0:2 Tino Arp (30.), 0:3 Mats Facklam (57.), 1:3 Emanuel Bento (70.).