Kisdorf. Die Radsportlerin des RSC Kattenberg möchte bei der Deutschen Meisterschaft ihre Form aus der Bundesliga-Saison bestätigen.
Wenn der Startschuss fällt, ist Cordula Neudörffer nicht mehr zu bremsen. „Ich glaube, dass ich die Fähigkeit habe, gerade im Wettkampf das gewisse Quäntchen mehr Kraft zu aktivieren“, sagt die Radsportlerin des RSC Kattenberg. Diese Power will die 48-Jährige nun auch bei den Deutschen Cross-Meisterschaften im baden-württembergischen Albstadt wieder freisetzen. Sie startet am Sonnabend um 15 Uhr im Eliterennen der Frauen.
Platz drei in der Bundesliga-Saison macht Mut
2019 wurde die Kisdorferin Sechste. Und diesmal möchte sie gern noch weiter vorne landen. Ihre Form stimmt auf jeden Fall; in der abgelaufenen Bundesliga-Saison – der früheren Deutschland-Cup-Serie – sicherte sich Cordula Neudörffer Platz drei und setzte sich dabei gegen viele wesentlich jüngere Konkurrentinnen durch. In allen zehn Rennen landete sie stets auf einem Top-Ten-Platz.
„Die Wettkampfsaison war lang und hat ganz schön geschlaucht. Deswegen ist es schon eine Menge wert, wenn man konstant immer vorne mitgemischt hat und am Ende auf dem Treppchen steht“, sagt Cordula Neudörffer.
Meisterschaftsrennen ist ein Glücksspiel
Die kaufmännische Angestellte einer Hausverwaltung fährt ohne Druck zur DM nach Albstadt. „Bei einer Meisterschaft kann man Glück, aber auch Pech haben. Immerhin habe ich diesmal zwei gleichwertige Räder dabei. Falls ich also einen technischen Defekt habe, kann ich im Depot das Rad tauschen.“ Aber wenn das Missgeschick mitten auf der Strecke oder direkt nach der Wechselzone passieren sollte, kann es sein, dass sie das kaputte Sportgerät ein paar Kilometer tragen muss. Grund: Das Umdrehen auf der Strecke ist nicht erlaubt.
Begleitet wird Cordula Neudörffer zur DM von ihrem Vereinskameraden Matthias Lück, der bei den Masters 3 (bis 59 Jahre) startet, sowie ihrem Lebensgefährten Stephan Sturm. Der ist stellvertretender Vorsitzender des RSC Kattenberg. Neudörffer: „Wir freuen uns sehr, dass uns das Kaltenkirchener Autohaus Opel Fischer einen Transporter zur Verfügung stellt. So können wir bequem anreisen. Das ist schon ein toller Support.“
2020 gilt ihre volle Konzentration dem Radsport
Sportlich war Cordula Neudörffer schon immer, sie startete unter anderem für das Kaifu-Triteam als Triathletin in der Regionalliga und mischt schon seit Jahren auch regelmäßig bei Volksläufen mit. 2020 will sie sich aber voll auf den Radsport konzentrieren. „Im vergangenen Jahr habe ich zum ersten Mal am Ötztaler Radmarathon teilgenommen. Das war wirklich ein beeindruckendes Erlebnis“, erinnert sie sich an die 238 Kilometer lange Veranstaltung mit 5500 Höhenmetern, die im österreichischen Sölden gestartet wird.
Bei der DM mit dabei ist auch der Harksheider Paul Lindenau. Mit dem Sieg in der Bundesliga der Männer-Elite hat sich der 23-Jährige, der für das Hamburger Stevens Racing Team fährt, zu einem Medaillenkandidaten gemausert. Topfavoriten auf den Titel sind allerdings andere: Marcel Meisen aus Stolberg, der Sascha Weber (Freiburg) und Manuel Müller vom RSV Rheinstolz Wyhl. Alle drei sind Profis..
Paul Lindenau hofft auf Edelmetall
Trotzdem hat Paul Lindenau, der Deutsche U-17-Meister von 2012, Edelmetall im Visier. Dass dafür alles passen muss, weißt der Radsportler, der sich nach Weihnachten mit einer hartnäckigen Erkältung herumplagte, jetzt aber wieder fit ist, ganz genau.
In der ersten Startreihe steht als Achter der nationalen Rangliste auch sein Bruder Max. „Ich möchte zwischen Rang fünf und zehn landen“, sagt der 25-Jährige. Der Vater der Lindenaus, Lars Erdmann (59), geht bei der DM ebenfalls auf Medaillenjagd. Er fährt – wie Sohn Paul – als Bundesligasieger nach Albstadt. Erdmann setzte sich bei den Masters 4 (ab 60 Jahre) durch.