Todesfelde. Mehr als 1000 Fans unterstützen Oberliga-Fußballer beim prestigeträchtigsten Hallenfußball-Turnier Schleswig-Holsteins.
Franziska Stein zittert in Oberhof mit, am Karibikstrand fiebert Markus Weber dem kurz bevorstehenden Spektakel entgegen. Während die Fanbeauftragte des SV Todesfelde beim Biathlon-Weltcup im Thüringer Wald weilt und der Sportliche Leiter der Oberliga-Fußballer fern der Heimat auf Guadeloupe seinen Urlaub verbringt, herrscht bei den SVT-Kickern im dritten Jahr nacheinander riesige Vorfreude auf eines der größten Events für den Verein überhaupt: die Teilnahme am 22. SHFV-Lotto-Masters in der Kieler Sparkassen-Arena am Sonnabend (Eröffnung: 17.45 Uhr). Es ist ein Festtag für alle Beteiligten; die Mannschaft, die Zuschauer, die Offiziellen und nicht zuletzt die zahlreichen Sponsoren des Clubs.
13 Busse fahren in die Landeshauptstadt
Ein fast komplettes Dorf ist auf den Beinen, wenn sich morgen gegen 14 Uhr die große Karawane vom Sportlerheim aus in Richtung Kiel in Bewegung setzt. 650 Fans – 150 mehr als 2019 – werden in 13 Bussen untergebracht sein.
Insgesamt strömen jedoch 1025 Fußballbegeisterte aus dem knapp 1100 Einwohner zählenden Ortes und seiner Umgebung in die ausverkaufte Halle in der Landeshauptstadt – das ist einmalig. Wegen des großen Interesses hatte Teammanager Timo Gothmann zusätzlich zum normalen Kontingent noch weitere 100 Eintrittskarten beantragt und auch bekommen. „Noch unter der Woche riefen Leute bei mir an, ob sie nicht noch Tickets erwerben können“, sagt Gothmann, der beim SVT erneut die gesamte Organisation und Planung im Vorfeld der Veranstaltung leitet.
Nahezu 250 Stunden verbrachte der Teammanager damit, alle Belange in die Wege zu leiten. Dazu gehörte einmal mehr die Beschaffung von 300 Fan-Trikots im Internet, die wie 2019 in Pakistan bestellt worden sind. Blau-gelbe Jungs, blau-gelbe Deerns – das wird das Outfit der enthusiastischen Todesfelder Fans sein, die in der früheren Ostseehalle eine blau-gelbe Wand bilden werden.
Frauen nehmen im „Lady-Liner“ Platz
Dass am Rande des Geschehens alles reibungslos und in geregelten Bahnen abläuft, dafür sorgen der Fanbeauftragte Dominik Lembke und seine Freundin Solveig Petersen. Sie hat zusammen mit Amandine Chaumont auch die Plätze für den „Lady-Liner-Bus“ gebucht, in dem nur Frauen Platz nehmen.
Selbstverständlich bietet der Todesfelder Anhang auch in diesem Jahr eine besondere Choreografie aus etwa 350 Fahnen und Bannern, zwei großen Blockfahnen und einem 25 x 3 Meter langen Spruchband. Timo Gothmann: „Die Party kann abgehen.“
5000 Euro Siegprämie
Doch wie groß ist eigentlich die Chance, dass der Oberligist die Siegprämie von 5000 Euro – das Turnier ist mit 10.000 Euro dotiert – erringt? So wie im Jahr 2015 Sensationssieger TuS Hartenholm? Die Mannschaft tritt in der auf den ersten Blick etwas leichteren Gruppe B an, doch Teamchef Sven Tramm relativiert diese Einschätzung.
„Bei einem solchen Turnier ist immer alles möglich. Außerdem wird es wohl so sein, dass Holstein Kiel und der VfB Lübeck in der A-Gruppe mit B-Teams auflaufen. Das macht die Sache für die anderen Konkurrenten etwas leichter.“
Henrik Sirmais statt Rafael Krause
Tramm benannte vor dem gestrigen Abschlusstraining den zwölfköpfigen Kader für das Masters. Ein wirklicher Härtefall entstand für ihn nur bei der Frage, ob er Rafael Krause oder Henrik Sirmais den Vorzug geben sollte. Seine Wahl fiel letztlich auf den versierten Techniker Sirmais.
Die Todesfelder bestreiten ihr erstes Spiel um 19.01 Uhr gegen Regionalliga-Club SC Weiche Flensburg 08, gegen den sie im vergangenen Jahr im Halbfinale erst zehn Sekunden vor Schluss ihren 2:1-Vorsprung einbüßten, noch mit 2:3 unterlagen und ausschieden. Am 31. Oktober gab’s im Halbfinale des Landespokals allerdings einen 1:0-Erfolg gegen Flensburg.
Markus Weber hofft darauf, dass sich dieser Triumph wiederholt. Er trägt am Strand auf Guadeloupe ein Poloshirt mit der Aufschrift „Hallen-Masters“...
Der Kader des SV Todesfelde: Fabian Landvoigt, Christian Rave, Kai Schulz, Florian Petzold, Niklas Stehnck, Emanuel Bento, Luca Sixtus, Morten Liebert, Sebastian Klimmek, Cedric Szymczak, Kevin Benner und Henrik Sirmais.