Norderstedt/Kaltenkirchen. Nach dem 8:1 beim TC Garstedt steht der Durchmarsch der Kaltenkirchener Tennisherren fest. Individuelle Qualität war entscheidend.

Am Tag danach saß Altug Celikbilek mit Trainer Tobias Hinzmann schon wieder im Flieger nach Mallorca. Am Mittwoch bestreitet der Profi-Tennisspieler des TC an der Schirnau sein Erstrundenmatch beim mit 80.000 Euro dotierten ATP-Challenger-Turnier in der Tennisakademie von Rafael Nadal in Manacor.

Sollte sich der 22 Jahre alte Türke bis ins Endspiel vorkämpfen, kann es theoretisch sein, dass er auf den früheren Weltklassespieler Andy Murray trifft – allerdings erst im Finale. Der Schotte unternimmt nach jahrelangen Verletzungsproblemen und Schulteroperationen einen erneuten Comebackversuch.

Für Altug Celikbilek, den Weltranglisten-341., gestaltete sich der der Aufgalopp vor der interessanten Bewährungsprobe auf Mallorca nicht gerade leicht. Beim Nachbarschaftsduell um den Nordliga-Aufstieg beim ebenfalls unbesiegten TC Garstedt (8:1) traf er auf Garstedts australische Nummer eins Jake Robinson. Celikbilek musste über drei Sätze gehen und siegte 7:6, 2:6, 10:5.

Schon vor dem mit Spannung erwarteten Kräftemessen der beiden Ausländer war indes klar, dass es an diesem Tag vor rund 250 Zuschauern nur einen Sieger geben würde. Die Akteure aus Kaltenkirchen lagen nach drei Einzelsiegen des Spaniers Guillermo Ucelay (7:5, 6:3 gegen Vincent Stephan), Benedict Mörl (6:4, 6:2 gegen Bennet Krause) und Rasmus Becker (6:1, 6:2 gegen Ben Morgenstern) nach der ersten Runde 3:0 in Front. Nur bei einem 3:3 nach den Einzeln schien überhaupt etwas für den TCG möglich. In den übrigen beiden Einzeln setzten sich Henrik Korsgaard (6:1, 6:0 gegen Lennart Samuelsen) und dessen Bruder Niels (6:2, 6:2 gegen Nicolai Hillgruber) durch. Die Doppel wurden anschließend nicht mehr gespielt.

Die unterlegenen Garstedter erkannten den Triumph der Gäste neidlos an. „Auch wenn wir klar verloren haben, war es doch ein Tennisfest und Jahreshöhepunkt für uns alle“, so TCG-Kapitän Bennet Krause. „Nächstes Jahr unternehmen wir einen neuen Anlauf.“

Das im Winter in die Regionalliga aufgestiegene TCS-Team war alles in allem stärker besetzt und profitierte daher von einem höheren Potenzial. Dazu kam, dass die Norderstedter manchmal nicht Herr ihrer Nerven waren. Auf der anderen Seite des Netzes zeigten gerade Youngster wie Benedict Mörl und Rasmus Becker erstaunliche Coolness. „Toll, wie die Jungen das gemacht haben“, bemerkte TCS-Sportwart Björn Kroll. Auch Kapitän Erik Mahlstedt war begeistert. „Bei uns spielt jeder für jeden, auch wenn er mal pausiert“, betonte er.

Die Tennis-Nachbarn unterscheiden sich unter anderem bei der Nachwuchsförderung. „Wir verfolgen ein konkretes Konzept“, sagt Coach Kay Schmidt. „Die jüngeren Spieler bekommen so früh wie möglich die Chance, mit den Profis im Kader zu trainieren. Das motiviert sie zusätzlich.“ Auch die Jüngsten im Verein versprechen einiges: Junioren, Knaben und Bambinos gehören auf Landesebene inzwischen zu den Besten.