Norderstedt. Die Herrenmannschaft des TC Garstedt empfängt am Sonnabend um 14 Uhr den TC an der Schirnau. Der Sieger steigt in die Nordliga auf.
Die hiesige Tennisszene ist elektrisiert, die Vorfreude auf ein Spektakel der besonderen Art groß. Der Spielplan des Schleswig-Holsteinischen Tennis-Verbandes sieht vor, dass die beiden stärksten Herrenmannschaften des Kreises Segeberg am Sonnabend im letzten Spiel der Landesliga um den Titel kämpfen. In diesem Match entscheidet sich, welches Team direkt in die Nordliga aufsteigt.
Beide Teams haben fünf Siege auf dem Konto
Um 14 Uhr treffen sie auf der Anlage an der Ochsenzoller Straße aufeinander: Gastgeber TC Garstedt empfängt den favorisierten Nachbarn TC an der Schirnau. Beide Mannschaften haben in der laufenden Punktrunde ihre fünf Begegnung jeweils für sich entschieden – nun gilt es, Farbe zu bekennen.
TCG-Vorsitzender Kai Hädicke-Schories ist sich sicher: „Bei aller Rivalität beider Clubs wird es ein tolles Tennisfest, wir können es kaum erwarten, bis es endlich losgeht.“ Sein Stellvertreter Bennet Krause geht sogar noch weiter: „Es wird am Sonnabend laut werden auf der Anlage, sehr laut sogar. Ich hoffe, die begeisterte Atmosphäre trägt uns zu einem Überraschungscoup.“
Auf dem Papier sind die Gäste Favorit
Die Worte des Mannschaftskapitäns deuten schon an, dass sich das von Moritz Nonnenkamp und Dieter Schütz trainierte und betreute TCG-Team in der Außenseiterrolle befindet. Und dem ist wohl auch so: Die Kaltenkirchener haben einen enorm starken Kader, zum Aufgebot gehören unter anderem die beiden türkischen Profis Altug Celikbilek und Sarp Agabigün (bisher noch ohne Einsatz) sowie der Spanier Guillermo Ucelay (Saragossa).
Allerdings dürfte Coach Kay Schmidt auch darauf bauen, dass auf den hinteren Position Punkte gesammelt werden. Das betrifft unter anderem den Polen Mikolaj Szmyrgala, die Dänen Henrik und Niels Korsgaard und Rasmus Michelsen sowie die junge Garde mit Rasmus Becker, Benedict Mörl, Laurent Baese, Joshua Schramm sowie Kapitän Erik Mahlstedt.
TCG hofft auf Jake Robinson
Kann die Garstedter Crew in den mit Spannung erwarteten Matches dagegenhalten? Der TCG bietet an Nummer eins den Australier Jake Robinson auf. Sein Duell mit Altug Celikbilek (341. der ATP-Rangliste), der unlängst bei den Antalya Open die Nummer 124, den Letten Ernests Gulbis, in drei Sätzen geschlagen hat, verspricht ein sportlicher Leckerbissen zu werden.
Schirnaus Sportwart Björn Kroll begleitet den Türken als Manager auf der ATP-Tour durch Europa. „Es ist egal, wie viele Fans in Norderstedt für Stimmung sorgen werden. Altug bleibt cool und besticht durch seine Leichtigkeit.“
Aufstellung steht noch nicht fest
Der TCG hofft dennoch. „Wir brauchen zumindest ein 3:3 nach den Einzeln, wenn es in den Doppeln am Ende reichen soll“, sagt Bennet Krause. Über die Aufstellung der Garstedter ist noch nicht endgültig entschieden. Einer, der wohl in jedem Fall aufschlagen wird, ist Youngster Ben Morgenstern. Der 17-Jährige, zu Hause in Quickborn-Heide, besitzt enorm viel Power und agiert vor allem Doppel stark. Pikanterie am Rande: Ben Morgenstern trainiert einmal in der Woche bei Schirnaus Clubtrainer Mirko Schütte. „Ich hoffe, es werden nicht zu viele Sprüche fallen“, meint der aufstrebende Tenniscrack.
2018 triumphierten die Schirnauer
Neben dem aufschlagstarken Morgenstern stehen auch noch Vincent Stephan, Lennart Samuelsen, Nicolai Hillgruber, Andreas Voss, Claus Piening und nicht zuletzt Kapitän Krause in der engeren Wahl für einen Einsatz. 2018 waren die beiden Nachbarn als Aufstiegsanwärter übrigens schon einmal aufeinander getroffen. Anfang Juni unterlag der TC Garstedt dem TC an der Schirnau mit 3:6. Die Kaltenkirchener verpassten später allerdings durch ein 3:6 gegen den TSC Halstenbek, den die Garstedter mit 7:2 bezwingen konnten, die Nordliga.
So kompliziert wird es an der Tabellenspitze diesmal nicht zugehen. Beide Teams können in einer Partie alles klar machen, wenn sie ihre Topleistung abrufen. Möglicherweise hilft dem TC Garstedt im Spiel des Jahres ja auch die Nordliga-Erfahrung aus der Serie 2016/2017 – damals waren sie als Zweitplatzierter der Landesliga Schleswig-Holstein am grünen Tisch aufgestiegen, konnten sich damals aber nur eine Saison in der zweithöchsten norddeutschen Klasse halten.