Norderstedt. Der kurzfristig in die Mannschaft gerückte Innenverteidiger Yannik Nuxoll und Mittelfeldakteur Nick Brisevac treffen jeweils doppelt.
15 Minuten vor dem Anpfiff der Fußball-Regionalliga-Partie im Edmund-Plambeck-Stadion zwischen Eintracht Norderstedt und dem Heider SV war Not am Mann bei den Gastgebern. Innenverteidiger Hamajak Bojadgian hatte beim Aufwärmen Probleme mit der hinteren Oberschenkelmuskulatur signalisiert – demzufolge musste Trainer Jens Martens seine Abwehr kurzfristig umformieren.
Der 63 Jahre alte Fußballlehrer bewies dabei ein glückliches Händchen. Bojadgians Ersatz, Neuzugang Yannik Nuxoll (21), fügte sich nahtlos ins Team ein – und steuerte in der 63. und 69. Minute jeweils nach Standards von Linksverteidiger Rico Bork zwei Kopfballtore zum 6:1 (2:1)-Erfolg der Eintracht gegen die Crew aus Dithmarschen bei.
Am Mittwoch geht’s zum Lüneburger SK
„Aufgeregt war ich bei meinem Debüt nicht“, sagte Nuxoll, „ich bereite mich auf jede Partie so vor, als würde ich auflaufen.“ Sein Coach bewertete die Leistung des Youngsters wohlwollend: „Er hat gezeigt, dass ich ihn immer bringen kann“, sagte Martens, um mit Blick auf die in der vergangenen Woche abgebrochene und neu angesetzte Auswärtspartie beim Lüneburger SK (Mittwoch, 18.45 Uhr, Jahn-Stadion in Neetze) augenzwinkernd hinzuzufügen: „Es wird eng für Hamo, in die Mannschaft zurückzukehren. Er hat bei unserem 5:2-Heimsieg gegen Altona 93 am ersten Spieltag nur einmal getroffen, Yannik gegen Heide doppelt.“
Nick Brisevac glänzt im Mittelfeld
Keine Sorgen um einen Stammplatz muss sich aktuell Nick Brisevac machen. Der Mittelfeldspieler wirbelte gegen den „kleinen HSV“, dass es eine Freude war, zog mit viel Übersicht die Fäden in der Zentrale, fütterte seine Kollegen mit präzisen Pässen und glänzte zudem als zweifacher Torschütze: zum 2:1 per Linksschuss aus halblinker Strafraumposition (32.) sowie zum 6:1 mit einem gefühlvollen Lupfer (74.). Die Vorarbeit zu diesem Treffer hatten die für Jan Lüneburg und Johann von Knebel eingewechselten Dominik Akyol und Evans Nyarko geleistet. „Brise hat eine gute Vorbereitung absolviert und zeigt jetzt, warum er der wertvolle Spieler ist, den der Verein vor etwas mehr als einem Jahr von Altona 93 geholt hat“, so Jens Martens.
So weit, so gut. Mannschaftskapitän Jordan Brown war nach dem höchsten Regionalliga-Erfolg von Eintracht Norderstedt seit dem Aufstieg im Sommer 2013 trotzdem weit davon entfernt, in Euphorie zu verfallen. „Das überflüssige Gegentor gegen den Heider SV zum 0:1 stört uns alle“, sagte der Deutsch-Jamaikaner, „jetzt kommt es für uns darauf an, in Lüneburg anders anzutreten als zuletzt. Wir haben vor knapp einer Woche keinen Zugriff auf die Partie gehabt, das muss diesmal unbedingt besser werden.“
Die Bilanz aus ersten beiden Heimpartien: 11:3 Tore
Und auch die auf den ersten Blick bemerkenswerte Offensivpower des aktuellen Tabellenfünften – 11:3 Treffer in den ersten beiden Heimpartien – ist nicht mehr als eine schöne Momentaufnahme. Denn: Erzielt wurden die Tore gegen zwei Aufsteiger, die den Norderstedtern beim Einnetzen mit ihrem schwachen Defensivverhalten einige Male behilflich waren…
Eintracht Norderstedt – Heider SV 6:1 (2:1). Tore: 0:1 Leif Hahn (21.), 1:1 Jordan Brown (22.), 2:1 Nick Brisevac (32.), 3:1 Juri Marxen (55.), 4:1, 5:1 Yannik Nuxoll (63./69.), 6:1 Nick Brisevac (74.) – Zuschauer: 805. – Eintracht Norderstedt: Huxsohl – Marxen, Nuxoll, Grau, Bork – Koch – Brown, Brisevac, von Knebel (69. Nyarko), Brüning (76. Keßner) – Lüneburg (64. Akyol).