Hamburg. Regionalliga-Fußballer gewinnen im Halbfinale beim Hamburger Oberliga-Club TuS Osdorf. Ostermontag geht’s in Lüneburg um Punkte.
Die Ansage von Jens Martens, dem neuen Trainer der Regionalliga-Fußballer von Eintracht Norderstedt, war kurz und unmissverständlich: „Wir wollen uns im Oddset-Pokal-Halbfinale beim TuS Osdorf Selbstvertrauen für das schwere Punktspiel beim Lüneburger SK holen.“ Das geht in einem Knockout-Match nur mit einem Sieg – und die Garstedter hielten sich an die Vorgabe ihres Coaches. Durch Tore von Jan Lüneburg (2) und Vico Meien gab’s auf dem Kunstrasenplatz am Blomkamp einen souveränen 3:0 (0:0)-Erfolg.
Dritte Finalteilnahme in der Vereinsgeschichte
Die Eintracht, die im Cupwettbewerb des Hamburger Fußball-Verbandes sportlich seit dem 8. März 2015 ungeschlagen ist – die Niederlage gegen den Niendorfer TSV im Oktober 2017 kassierte das Team am grünen Tisch – hat sich damit zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte für das Endspiel qualifiziert.
Dort geht es am 25. Mai im Stadion Hoheluft um 10.30 Uhr gegen den Gewinner der zweiten Vorschlussrundenpartie zwischen der TuS Dassendorf und dem SC Victoria, der am heutigen Sonnabend ermittelt wird.
Haushohes Chancenplus in der ersten Halbzeit
Die Norderstedter waren vor 1300 zahlenden Zuschauern in allen Belangen überlegen, machten sich das Leben jedoch unnötig schwer. Der Favorit übernahm von Beginn an das Kommando, erarbeitete sich in der ersten Halbzeit ein haushohes Chancenplus, stand defensiv sicher – ein Klassenunterschied. Das Manko: Die Gäste schafften es nicht, den Ball im von Nick Schmidt gehüteten Osdorfer Kasten unterzubringen.
Die größten Gelegenheiten vergaben Johann von Knebel, der allein auf den Keeper zulief, den Ball aber am rechten Pfosten vorbeischob (21.). Und Nils Brüning, der unmittelbar vor dem Pausenpfiff von Jan Lüneburg mustergültig in Szene
gesetzt wurde, jedoch freistehend am glänzend reagierenden Schmidt scheiterte.
Jan Lüneburg erlöst den Favoriten
Dann allerdings hatte Lüneburg, der sich in der Anfangsphase der Partie eine Platzwunde am Kopf zuzog und fortan mit einem turbanähnlichem Verband spielte, die Faxen dicke. Der 28 Jahre alte Angreifer markierte in der 48. Minute nach einer Ecke von Philipp Koch, die der aufgerückte Innenverteidiger Hamajak Bojadgian verlängerte, zunächst den erlösenden Führungstreffer für Eintracht Norderstedt. Sein Torhunger war damit allerdings noch nicht gestillt – mit lädiertem Schädel nickte er nach Flanke von Philipp Koch aus dem rechten Halbfeld zum 2:0 ein (59.). Den Schlusspunkt setzte Vico Meien, der in der Nachspielzeit vom eingewechselten Sinisa Veselinovic bedient wurde und nur noch einschieben musste.
Coach Jens Martens war nach dem Schlusspfiff bester Dinge: „Die Jungs haben alles im Griff gehabt, eine überragende erste Halbzeit gespielt. Wir haben einen richtig geilen Spirit in der Truppe“, sagte er. Sein einziger Kritikpunkt: die schlechte Trefferquote. „Wir haben drei Tore erzielt, hätten aber acht machen müssen.“
Rückenwind für das Regionalliga-Kellerduell
Viel Zeit, um den Einzug ins Pokalfinale zu genießen, bleibt dem 63 Jahre alten Fußballlehrer und seiner Mannschaft nicht; am Ostermontag geht’s im brisanten Kellerduell beim Lüneburger SK Hansa um wichtige Regionalliga-Punkte. Die Eintracht (31 Punkte/39:58 Tore) ist aktuell 15., die Niedersachsen (16./31:50) liegen einen Rang dahinter – ein Sieg wäre für die Norderstedter im Abstiegskampf Gold wert.
Doch Vorsicht: Der Gegner ist ein anderes Kaliber als der TuS Osdorf. „Ich habe den LSK in der Hinrunde im Edmund-Plambeck-Stadion gesehen“, sagte Martens, „die stehen kompakt in der Defensive und verfügen über ein gutes Umschaltspiel.“
TuS Osdorf – Eintracht Norderstedt 0:3 (0:0). – Tore: 0:1, 0:2 Jan Lüneburg (48./59.), 0:3 Vico Meien (90.+1). – Zuschauer: 1300. – Eintracht Norderstedt: Höcker – Marxen, Coffie, Bojadgian, Kummerfeld – Koch – Büyükdemir, Meien, von Knebel, Brüning (67. Facklam) – Lüneburg (74. Veselinovic).