Norderstedt. Regionalligist verliert mit 0:1 beim SC Weiche Flensburg 08. Erneut bleibt die Offensive ohne Glück und Durchschlagskraft.
Das Abstiegsgespenst macht es sich bei Eintracht Norderstedt immer bequemer. Im Auswärtsspiel der Fußball-Regionalliga Nord beim SC Weiche Flensburg 08 nährten die Garstedter ihren ungeliebten Saison-Genossen durch eine 0:1 (0:1)-Niederlage. Galt für das 0:0 gegen die SV Drochtersen/Assel in der Vorwoche, dass die Eintracht hätte gewinnen müssen, so fuhren Verantwortliche und Spieler diesmal mit der Gewissheit einer unnötigen Niederlage heim.
Das Team trat spielerisch ordentlich auf, erarbeitete sich rasch ein optisches Übergewicht. Es fehlte allerdings zu oft die Durchschlagskraft. Die vielen herausgeholten Standardsituationen verpufften zumeist durch die schwachen Ausführungen von Außenbahnspieler Kubilay Büyükdemir. Eine Ecke brachte immerhin Gefahr, als ein Kopfball von Stürmer Jan Lüneburg (10.) geblockt wurde. Büyükdemir selbst traf mit einem starken Schuss sogar die Latte (20.) Flensburg seinerseits versprühte – wenn überhaupt – eine halbe Stunde lang nur nach ruhenden Bällen einen Hauch von Gefahr. Einen Schuss aus dem Rückraum in der 6. Spielminute parierte Eintrachts Keeper Tjark Grundmann sicher.
Wie aus dem Nichts schlug 25 Minuten später plötzlich ein Ex-St.-Paulianer zu. Nach einer Unaufmerksamkeit auf der rechten Abwehrseite der Eintracht staubte Nico Empen am zweiten Pfosten die Hereingabe eines Mitspielers zum zu diesem Zeitpunkt eher schmeichelhaften 1:0 (31.) für die Gastgeber ab. „Da haben wir nicht gut aufgepasst“, ärgerte sich Eintrachts Trainer Dirk Heyne hinterher.
Die Offensive ist bemüht, aber erneut glücklos
Einer passte kurz darauf ein zweites Mal nicht auf: Evans Nyarko. Der Sechser produzierte vier Minuten nach dem 0:1 einen leichtfertigen Ballverlust im Mittelfeld. Flensburg schaltete schnell um und Empen rannte alleine auf Grundmann zu. Er verzog weit, vergab damit seinen Doppelpack und das 2:0. Nach dem Wechsel bemühte sich Eintracht Norderstedt gegen die nun tief verteidigenden Hausherren redlich um den Ausgleich, doch litten eben jene Bemühungen an der mangelnden Tiefe im Spiel. Das 1:1 lag dennoch in der Luft, als der kurz zuvor eingewechselte Mats Facklam aus vier Metern einen Flugkopfball-Aufsetzer knapp über den Kasten setzte (70.).
Zwölf Minuten vor dem Ende setzte Heyne alles auf eine Karte, stellte mit der Einwechslung des wieder in den Kader berufenen Angreifers Sinisa Veselinovic von 4-2-3-1 auf 4-4-2 um. Veselinovic fiel jedoch in Tornähe nur durch einen harmlosen Kopfball auf. Flensburg seinerseits spielte nie wie ein Tabellendritter. Es reichte trotzdem für die Hausherren, die in der Schlussminute bei einem Konter mit ihrer ebenfalls einzigen Torchance in Durchgang zwei an Tjark Grundmann scheiterten.
Dreimal bleibt der Strafstoß-Pfiff aus
Pech für die Eintracht: Schiedsrichtern Susann Kunkel (SV Eichede) ließ in der zweiten Halbzeit bei drei heiklen Attacken gegen Büyükdemir, Johann von Knebel und Jordan Brown im Strafraum der Flensburger jeweils weiterspielen. „Da haben wir schon damit gerechnet, dass da mal ein Elfmeterpfiff kommt“, sagte Heyne. Mit dem Auftritt seines Teams zeigte sich der Coach einverstanden. „Das war eine 1B-Leistung. Als 1A hätte ich die Leistung beurteilt, wenn das Ergebnis gestimmt hätte. Wir hatten Feld- und auch Chancenvorteile. Leider hat zu oft der letzte Pass gefehlt.“
Der Absturz der Eintracht auf den Relegationsrang 15 vollzieht sich somit an diesem Spieltag, wenn das Duell der beiden „Verfolger“ Lüneburger SK Hansa und TSV Havelse am morgigen Sonntag nicht mit einem Remis endet. Dirk Heyne: „Unsere Lage im Abstiegskampf ist ganz klar: Wir brauchen schleunigst Tore!“. Damit der Spuk des Abstiegsgespenstes im Edmund-Plambeck-Stadion gebannt werden kann.
Vor dem nächsten Regionalligaspiel am Sonntag, 7. April (14 Uhr), zu Hause gegen den VfB Oldenburg steht zunächst am Mittwoch, 3. April, das Oddset-Pokal-Viertelfinale beim Oberligisten Wedeler TSV auf dem Programm. Anstoß im Elbestadion (Schulauer Straße) ist dann um 17.30 Uhr.
Eintracht Norderstedt: Grundmann – Marxen, Coffie, Bojadgian, Marcos – Nyarko, Meien – Büyükdemir (68. Brown), von Knebel (78. Veselinovic), Brüning (68. Facklam) – Lüneburg.
Tor: 1:0 Nico Empen (48.)
Zuschauer: 848.