Norderstedt. Hammonia-Landesligist überwintert nach einem 7:1-Heimsieg gegen Nikola Tesla als Tabellenzweiter hinter dem USC Paloma.
Um vor dem Nachholspiel des Hamburger SV III gegen Nikola Tesla auf die Wintermeisterschaft der Norderstedter zu setzen, musste man schon mehr als ein kühner Optimist sein. Ein 10:0 (mindestens) forderte die Tabelle, um den USC Paloma in der Halbjahreszwischenbilanz noch vom Thron der Fußball-Landesliga Hammonia zu stoßen. Nicht nur HSV-Trainer Marcus Rabenhorst hielt ein solches Ergebnis vor der Partie für utopisch. Doch fast hätte es geklappt. Mit 7:1 (3:0) fegte sein Team die Gäste, die in der Vorwoche beim Tabellendritten Niendorfer TSV II mit 3:2 triumphiert hatten, vom Platz. Auch dank Rabenhorsts analytischer Fähigkeiten. Er hatte die Begegnung in Niendorf beobachtet und zwei Schwachpunkte bei Tesla ausgemacht: die Verteidigung von schnellen Spielverlagerungen sowie die linke Abwehrseite.
Mittelfeldspieler Dominik Jordan gelingt ein Viererpack
Folglich agierte der HSV III mit schnellen Kontakten, überbrückte blitzschnell das Feld gerade in der Breite und setzte im rechten Mittelfeld immer wieder Dominik Jordan ein, der seine verzweifelten Gegenspieler reihenweise vernaschte. Beim 1:0 spielte Jordan drei Tesla-Akteure wie einst Jay-Jay Okocha am Fünfmeterraum mit wunderbaren Haken aus und traf ins Tor (9.). Das 2:0 war ein harmloser Schuss, aber Keeper Faruk Müller ließ den Ball ins Netz flutschen (35.). Als Jordan seinen Hattrick perfekt machen wollte, wurde er im Strafraum von den Beinen geholt. Sepehr Nikroo verwandelte den berechtigten Strafstoß zum 3:0 (43.). Sein drittes Tor holte Jordan nach einem schönen Dribbling in der zweiten Hälfte nach (51.). „Ich bin sehr zufrieden mit Dominik. Nicht nur heute, sondern schon seit er bei uns ist. Er hat die Qualität, um Regionalliga zu spielen. So einen Spieler hat man gerne im Team“, sagte Marcus Rabenhorst.
Nach dem vermeidbaren Gegentreffer zum 4:1 durch Hamdi Sali (61.) war wieder „Jordan-Time“. Der gerade eingewechselte Marcell Jansen, nach dem Abpfiff der Zweitligapartie der Profis gegen den SC Paderborn (1:0) zu seiner Mannschaft geeilt, bediente den Mann des Tages, der seinen Viererpack perfekt machte (65.).
Marcell Jansen kommt direkt aus dem Volkspark
Das war nicht nur der Abschluss der überwältigenden Jordan-Festspiele, sondern zugleich der Auftakt für Jansens effektiven Kurzeinsatz. Seinen herrlichen Pass zu Kristijan Augustinovic veredelte dieser mit der Vorlage zu Manuel Brendels 6:1 (74.). Schließlich diente Jansen noch beim letzten HSV-Treffer des Jahres als Zwischenstation für einen raumgreifenden Doppelpass mit Michael Ulbricht (84.). „Wir haben das bespielt, was Tesla nicht mag. Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft, auch mit dem Halbjahr insgesamt. Diese Bilanz mit 48 Punkten nach 19 Partien hätte ich vor der Saison sofort unterschrieben“, so Trainer Rabenhorst.
Zudem sicherte sich der HSV III zwar nicht die Winter-, aber durch den Sieg im Nachholspiel die nachträgliche Hinrundenmeisterschaft. Für den Coach ohne Relevanz: „Das ist mir völlig Banane. Was zählt, ist die aktuelle Tabelle, in der wir Zweiter sind. Und natürlich, was am Ende rauskommt.“ Was das sein soll, machten die Spieler nach Spielschluss mit einem Dankesplakat an ihre Fans klar. Der Text: „Gemeinsam Richtung Oberliga!“