Norderstedt. Für das Team der DLRG Norderstedt beginnt am Montag das Saisonhighlight im südaustralischen Adelaide.

15 Monate intensiver Vorbereitung mit vielen Trainingseinheiten, anstrengenden Wettkämpfen, mühsamer Sponsorensuche und umfangreicher Planung liegen hinter den acht Norderstedter Rettungsschwimmern, die sich in dieser Woche auf den Weg nach Australien gemacht haben, um an den Weltmeisterschaften, der Rescue 2018, teilzunehmen.

Während die Seniorenteams und die 29 Nationalmannschaften bereits seit Montag im Einsatz sind und zum Teil mit äußerst widrigen Wetterbedingungen zu kämpfen haben, ist Norderstedts Sprecherin Jasmin Schlegel optimistisch, dass die Verhältnisse pünktlich zum Start der Clubteams am kommenden Montag gut werden. „Der Wetterbericht verspricht Besserung. Und sollten Haie, Feuerquallen oder andere gefährliche Tiere im Wasser gesichtet werden, wird der Wettkampf an einen See in der Nähe verlegt“, sagt die 32-Jährige.

Wenn Haie gesichtet werden, wird im See geschwommen

Aber nicht nur die äußeren Bedingungen, die natürlich völlig anders als beispielsweise am Wilstedter Badesee Costa Kiesa oder an der Ostsee sind, stellen eine Herausforderung für das Team dar, denn auch die Konkurrenz ist groß. Das Ziel der Norderstedter DLRG-Crew, zu der außerdem Rebecca Nissen, Tessa Schleth, Pia Mello, Riana Baas, Ronja Schubert, Jakob Babbel und Felix Hagemeister zählen, ist deshalb eher bescheiden.

„Wir würden gerne ein B-Finale erreichen und damit einen Punkt holen“, sagt Jasmin Schlegel. Dass aber auch das nicht leicht ist, wissen alle Norderstedter. Vor allem aus dem Gastgeberland oder aus dem benachbarten Neuseeland, wo die Rettungssportler unter professionellen Bedingungen trainieren und als „Lifeguards“ auch oft ihren Lebensunterhalt verdienen, kommen starke Sportlerinnen und Sportler. Aber auch die deutsche Konkurrenz ist gut, denn alle Nationalmannschaftsmitglieder können nach Ende ihrer Meisterschaften am Sonntag auch noch für ihre Vereinsteams antreten.

Die Norderstedter haben sich bestmöglich vorbereitet und nicht nur zu den üblichen Trainingseinheiten unter der Woche, sondern im Schul- und Vereinsbad auch an vielen Sonnabenden und Sonntagen Extraschichten eingelegt. Dazu kamen Übungseinheiten im Freiwasser. Jasmin Schlegel: „In erster Linie wollen wir persönliche Bestzeiten schwimmen, internationale Erfahrungen sammeln und natürlich als Team Spaß haben. Ganz besonders würden wir uns freuen, wenn wir einen Vereinsrekord mit nach Hause bringen könnten.“

In der Planung und Vorbereitung profitierten die Norderstedter davon, dass mehrere Teammitglieder schon einmal eine längere Zeit in Australien verbracht haben und die Gegebenheiten vor Ort kennen. Jasmin Schlegel: „Wir haben in Adelaide ein Haus in Strandnähe gemietet, sodass wir in unserer Freizeit noch etwas üben können und lernen, mit der Strömung und den Wellen umzugehen.“

Die Kosten für den Flug, die Unterkunft und die Verpflegung vor Ort müssen die Teilnehmer größtenteils selber tragen. Neben einem Zuschuss von der DLRG Norderstedt, die unter anderem das Startgeld bezahlt, freuen sich die acht Retter aber auch über externe Unterstützung. „Wir haben Spenden von den Firmen Miles, IPP Institut, HG Mello, Datadruck Design & Printmedien, Hela Gewürzwerk, Brubaker und der Grundstücksverwaltung Manke erhalten. Damit konnten wir etwa ein Drittel unserer Kosten decken, den Rest zahlen wir aus eigener Tasche“, sagt Schlegel. Dass die Mannschaft nur aus acht statt der möglichen zwölf Sportler besteht, liegt am eher ungünstigen Termin. Youngster Felix Hagemeister (17) konnte nur mit, weil er vom Alstergymnasium eine Schulbefreiung bekam. Den verpassten Unterrichtsstoff muss der Ulzburger allerdings vor Ort nachholen, denn direkt nach den Titelkämpfen stehen Klausuren an.

Die Wettbewerbe werden live im Internet übertragen

Die Stimmung im Team ist gut, die Form stimmt. Jetzt müssen nur noch die Leistungen passen. Start der Interclub Championships ist am Montag. Bis einschließlich Donnerstag kämpfen rund 100 Vereinsteams in den Poolwettbewerben im South Australian Aquatic and Leisure Centre um Punkte und Platzierungen, anschließend geht’s für drei Tage an den Glenelg Beach zu den Strandwettbewerben.

Infos und Livestreams gibt es im Internet (www.lifesaving2018.com) oder bei Facebook unter „LWC Adelaide 2018“. Fotos und Berichte der Norderstedter sind auf Instagram unter dem Hashtag #lifesavingnorderstedt oder ebenfalls bei Facebook (WM-Team DLRG Norderstedt) zu finden.