Klein Rönnau. Mittelstreckenläuferin Johanna Christine Schulz (SC Rönnau 74) wird trotz Doppelbelastung Landesmeisterin auf ihrer Paradestrecke.

Für Leichtathletin Johanna Christine Schulz (23) waren die Landesmeisterschaften in Flensburg harte Arbeit. Die Mittelstreckenläuferin des SC Rönnau 74 startete nicht nur über ihre Paradestrecke, die 800 Meter, sondern rannte zusätzlich auch die Stadionrunde – zum ersten Mal seit drei Jahren. Die Psychologiestudentin beendete die 400 Meter in 60,77 Sekunden und holte sich damit Bronze in der Frauenkonkurrenz. „Diese Disziplin haben wir als Trainingslauf genutzt, um zu sehen, wo ich so stehe. Das war ganz okay“.

Für die doppelt so lange Distanz benötigte die favorisierte Johanna Christine Schulz 2:14,09 Minuten und holte sich souverän den Titel. „Ich hatte gehofft, gegen Alina Ammann vom TuS Esingen zu laufen. Leider ist sie über 1500 Meter gestartet, sodass ich in meinem Rennen nicht so viel Konkurrenz hatte. Die Zeit war nicht besonders gut. Aber mein Trainer Sören Kuhn und ich suchen jetzt am Wochenende noch ein weiteres 800-Meter-Rennen, wo ich mehr gefordert werde. Mein Ziel ist die Qualifikation für die DM in Nürnberg.“

Sollte Schulz die 2:10 Minuten nicht sofort knacken, besteht noch die Möglichkeit, bei den norddeutschen Titelkämpfen in zwei Wochen in Hamburg zu starten.

Im Hochsprung der Männer setzte sich Finn Drümmer (Kaltenkirchener Turnerschaft) mit 2,04 Metern durch. Die Beteiligung war allerdings mau, nur vier Aktive hatten für den Wettbewerb gemeldet. Der 21-Jährige versuchte sich noch an der nächsten Höhe von 2,08 Metern, riss aber dreimal knapp.

„Schade, mit einer etwas athletenfreundlicheren Latte hätte es vielleicht geklappt. Die in Flensburg war aus Hartplastik und die Auflage aus Aluminium. Das war doch ziemlich rutschig.“

Drümmer, der im Februar seinen Masterabschluss im Wirtschaftsingenieurwesen machen wird und sein duales Studium abwechselnd an der Nordakademie in Elmshorn und bei den Drägerwerken in Lübeck absolviert, will am Wochenende bei den Deutschen U-23-Meisterschaften in Heilbronn einen weiteren Angriff auf seine persönliche Bestleistung (2,07 Meter) starten. Und insgeheim träumt der Kaltenkirchener sogar davon, die 2,10 Meter zu überspringen. „Damit hätte ich dann die Qualifikationsnorm für die DM der Männer und Frauen geschafft.“

Für den SV Friedrichsgabe verliefen die Titelkämpfe ebenfalls erfreulich, auch wenn nicht alle Topathleten am Start waren. So fehlte Langhürdensprinterin Anna Lindenau, die sich nach bestandenem Abitur und vor Beginn ihres Studiums im Bereich der Sportwissenschaften in den kommenden Monaten voll auf die Leichtathletik konzentrieren kann. Sie hätte bei den Frauen über 400 Meter starten dürfen.

„Unser Fokus liegt aber auf den Deutschen U-18- und U-20-Meisterschaften in Rostock Ende Juli. Wir haben den Wettbewerb in Flensburg bewusst ausgelassen. Anna wird aber wohl in zwei Wochen in Hamburg bei den Nordtitelkämpfen über 400 Meter und 400 Meter Hürden antreten“, sagte Trainer Roy Brusenbauch.

Lindenaus Vereinskamerad Niklas Groneberg (U 18) triumphierte in 23,15 Sekunden über 200 Meter, Charlott Jacobs (ebenfalls U18) setzte sich über 400 Meter durch. Mit ihrer Zeit von 58,86 Sekunden sicherte sich die junge SVF-Sprinterin das Ticket für die U-18-DM in Rostock. Leoni de Graaf (21) trat nach langer Verletzungspause im mit nur zwei Teilnehmerinnen besetzten Speerwerfen der Frauen an und gewann den Wettbewerb mit 43,94 Metern.

Karl Löbe (15, SC Rönnau 74) startete bei den bis zu zwei Jahre älteren
U-18-Läufern über 800 Meter und blieb mit 1:59,32 Minuten erstmals unter der Zwei-Minuten-Grenze – Platz drei und Kreisrekord in der Altersklasse M 15. „Mit dieser Zeit ist Karl zurzeit die Nummer eins in Deutschland in seiner Altersklasse“, sagte sein Trainer Ralph Meyer. Zufrieden war der Coach aber auch mit Nick Schlabinger, der sich im U-18-Hochsprung mit 1,85 Metern durchsetzte. Im Weitsprung belegte der 16-Jährige mit 5,95 Metern Rang drei und schrammte – wie auch U-18-Vizemeister Sidney Chrabkowski (Kaltenkirchener TS/5,98 Meter) – knapp an der Sechs-Meter-Marke vorbei.