Norderstedt. DLRG Norderstedt fährt in diesem Jahr zu den Weltmeisterschaften nach Adelaide. Die Vorbereitungen haben längst begonnen.

Wer sich in diesen Tagen am Wilstedter Badesee – auch Costa Kiesa genannt - aufhält, hat sicher schon die vielen Rettungsschwimmer der DLRG Norderstedt bemerkt, die dort für die anstehende Freiwassersaison trainieren. Das beliebte Gewässer bietet vor allem den Nachwuchssportlern ideale Bedingungen, um Erfahrungen zu sammeln mit dem wackeligen Surf Ski, einem sechs Meter langen Rettungskajak, oder mit dem „Rescue Board“ zu paddeln.

Während sich die Jüngeren auf ihren Saisonhöhepunkt, den YoungStarCup in Eckernförde am 9. Juni, vorbereiten, haben die älteren Aktiven in diesem Jahr noch Größeres vor. Vom 25. November bis 3. Dezember finden in Australien die Weltmeisterschaften statt. Neben den Nationalteams und den Masters (ab 30 Jahren) messen sich dort auch die Vereinsmannschaften untereinander. Für die DLRG Norderstedt, deren Mitglieder erstmals 1994 in Cardiff (Wales) und Newquay (Cornwall, England) mit einer Mannschaft zu einer WM reisten, werden in diesem Jahr Rebecca Nissen, Riana Baas, Tessa Schleth, Ronja Schubert, Pia Mello, Jasmin Schlegel, Jakob Babbel und Felix Hagemeister an den Interclub Championships teilnehmen.

Viele Herausforderungen erwarten die Mannschaft

Nicht nur der Termin – in Australien wird dann Frühsommer sein – ist eine Herausforderung für die Norderstedter, die größtenteils arbeiten oder studieren. Felix Hagemeister, der die elfte Klasse des Alstergymnasiums in Henstedt-Ulzburg besucht, wird während der WM vom Unterricht freigestellt. „Dafür bin ich meiner Schule und dem Direktorium sehr dankbar“, sagt der 17-Jährige, der das „Küken“ im Team ist und in Australien seine WM-Premiere feiert. Zum zweiten Mal nach 2016, als die WM in den Niederlanden ausgetragen wurde, ist Jakob Babbel im Team. Der 18-Jährige, der erst seit fünf Jahren Rettungssport betreibt, wurde unlängst Vize-Landesmeister mit der Herrenmannschaft und ist wie Rebecca Nissen Mitglied des schleswig-holsteinischen A-Landeskaders.

Teamsprecherin ist Jasmin Schlegel (32), die bereits mehrere Male in Australien weilte und sich dort bestens auskennt. Zuletzt testete sie im Februar die Bedingungen vor Ort. Die Norderstedter werden zunächst bei den Hallenwettbewerben in Adelaide antreten und anschließend am Glenelg Beach die Freiwasserwettkämpfe bestreiten. „Die Bedingungen sind natürlich nicht mit denen am See oder an der Ostsee zu vergleichen. Die Wellen sind wesentlich höher und auch die Strömung ist stärker als bei uns“, sagt Jasmin Schlegel. Während die Australier und Neuseeländer oft auch hauptberuflich als Rettungsschwimmer arbeiten und mit der Brandung täglich zu tun haben, sind viele Europäer in diesen Disziplinen eher Außenseiter. „Falls Haie auftauchen oder die Quallenplage zu groß wird, kann es aber durchaus sein, dass die Wettkämpfe an einem See stattfinden“, so Jasmin Schlegel.

Um die sportlichen Aufgaben zu meistern, wird fleißig trainiert und Wettkampfpraxis gesammelt. Dazu geht’s zweimal nach Eckernförde (Lifesaving-Cup im Juni und DLRG-Trophy im August) und nach Warnemünde, wo vom 19. bis 21. Juli der internationale DLRG-Cup ausgetragen wird. Sportlich sind die acht Norderstedter voll im Plan. Bei der Finanzierung sind sie hingegen auf Unterstützung angewiesen. Schon der rund 22-stündige Flug, der von Hamburg über Dubai nach Adelaide geht, kostet die jungen Retter mehr als 1000 Euro. Dazu kommen Kosten für Unterkunft und Verpflegung. „Wir können auch kein Material mitnehmen und müssen uns deswegen vor Ort für die Strandwettbewerbe Boards und Skis leihen. Das kostet pro Gerät 300 Dollar“, sagt Jasmin Schlegel.

Die Norderstedter suchen Sponsoren für die WM

Der Verein übernimmt das Startgeld in Höhe von rund 1000 Euro, den Rest müssen die Sportler selber aufbringen. Mit dem IPP-Institut für Management und Organisationsberatung und der Firma Miles GmbH konnten schon zwei Unternehmen gefunden werden, die das WM-Team Norderstedt unterstützen. Jasmin Schlegel: „Wer helfen möchte, kann per E-Mail mit uns in Kontakt treten. Es bestehen diverse Möglichkeiten zu spenden, Werbung zu platzieren oder sich in den sozialen Netzwerken wie Facebook (WM-Team DLRG Norderstedt) oder Instagram (lifesavingnorderstedt) zu präsentieren.“

Kontakt: wm-team@norderstedt.dlrg.de