Norderstedt. Garstedter Regionalliga-Fußballer müssen sich trotz vieler Torchancen beim Aufstieger mit einem Unentschieden begnügen.

Regionalligist Eintracht Norderstedt hat sich im Auswärtsspiel bei Abstiegskandidat Eutin 08 mit einem Remis begnügen müssen. Die äußerst chancenreiche und sehr unterhaltsame Partie am Steinredder endete 1:1 (0:0). Die Gastgeber hatten zuletzt unter ihrem neuen Coach Lars Callsen mit sieben Punkten aus drei Spielen aufhorchen lassen. Dementsprechend schwungvoll starteten sie. In der ersten halben Stunde bekam die Eintracht kaum Zugriff auf den Gegner, der sich mehrere gute Tormöglichkeiten zu erspielen wusste. Bei ihrem Schlussmann Johannes Höcker konnten sich die Garstedter bedanken, nicht in Rückstand zu geraten. Unter anderem vereitelte er Großchancen von Florian Ziehmer (13.) und Rico Borck (28.) mit starken Paraden.

Dane Kummerfeld trifft nur die Latte

Zum Signal für die erste Wende im Spiel wurde der Lattentreffer von Dane Kummerfeld nach einer guten Hereingabe von Juri Marxen (37.). Jetzt bestimmte die Eintracht die Partie und kam ihrerseits zu mehreren guten Gelegenheiten. Angreifer Sinisa Veselinovic verzeichnete davon sogar zwei innerhalb von 60 Sekunden (47./48.). Doch als der Führungstreffer für die Eintracht nur noch eine Frage der Zeit zu sein schien, traf plötzlich Eutin wie aus dem Nichts. Der Garstedter Linksverteidiger Jan-Philipp Rose beging ein unnötiges Foul am Sechzehnereck und Keeper Höcker machte daraufhin einen verhängnisvollen Fehler: Er stellte die Drei-Mann-Mauer falsch. Eutins Kevin Wölk nutzte das, zielte schlitzohrig auf die kurze Ecke, Höcker ließ den Ball nach vorne abprallen und Sebastian Witt ließ sich nicht zweimal bitten bei seinem flachen Knaller in die lange Ecke zum 1:0 (61.). „Wir dürfen den Freistoß nicht kassieren. Rosi darf da nicht so hingehen. Und wenn die Mauer falsch stand, müssen wir darüber auch reden. Und darüber, weshalb wir beim Abpraller nicht präsent waren“, ärgerte sich Eintrachts Trainer Dirk Heyne.

Was ihn freuen dürfte: Seine Truppe zeigte Moral. Die Eintracht stemmte sich gegen die Niederlage. Und eben jener Mann, der kurz nach der Halbzeit nur zwei Fahrkarten schoss, war nun erfolgreich. Der starke Deran Toksöz bediente per Freistoßflanke Sinisa Veselinovic – und der Serbe köpfte seinen sechsten Saisontreffer (71.). „Sini ist bei uns schon seit einiger Zeit ins Spiel integriert. Er macht das vorne gut. Jan Lüneburg aber auch. Auch er nimmt die aktuelle Situation im Sturm voll an. Wir sind nicht nur im Angriff, sondern auf vielen Positionen qualitativ doppelt gut besetzt. Das ist etwas, dass mich ein wenig glücklich macht“, so Heyne.

In der Schlussphase vergeben beide Teams den Sieg

Richtig glücklich gemacht hätten den Coach sicher drei Punkte. Und nach Veselinovics Treffer wollte die Eintracht natürlich mehr und rannte an. Aber Lennart Weidner im Kasten der Eutiner hatte einen Sahnetag erwischt. Er parierte viermal, während auf der anderen Seite die Gastgeber durch Konter ebenfalls den Siegtreffer hätten erzielen können. „Am Schluss haben wir ein bisschen vogelwild auf Sieg gespielt. Da waren acht offensive Spieler auf dem Platz und fast kein Mittelfeld mehr. In der Absicherung nach hinten haben wir uns nicht optimal verhalten. Insgesamt bin ich zufrieden mit der guten Reaktion auf das 0:3 in Lübeck. Wir hätten aber hier aus unseren Möglichkeiten mehr machen und einen Sieg mitnehmen können“, so Heyne.

Tore: 1:0 Sebastian Witt (61.), 1:1 Sinisa Veselinovic (71.).
Rot: Benjamin Petrick (90.+1, Eutin, grobes Foulspiel).
Zuschauer:
297.
Eintracht Norderstedt: Höcker – Marxen (68. Drinkuth), Coffie, Bauman, Rose – Meien (64. Lüneburg), Toksöz – Brown (84. Zekjiri), Meyer, Kummerfeld – Veselinovic.