Flensburg. Eintracht Norderstedt verliert mit 1:2 beim SC Weiche Flensburg. Es ist die erste Niederlage in der Regionalliga seit April.
Eintracht Norderstedt hat die erste Saisonpleite eingesteckt. Im Topspiel der Fußball-Regionalliga Nord beim SC Weiche Flensburg 08 unterlagen die Garstedter mit 1:2 (1:1) – saisonübergreifend war es die erste Niederlage seit Ende April, also nach zwölf ungeschlagenen Partien. „Das war total unnötig“, ärgerte sich Kapitän Marin Mandic. Dem Abwehrchef ist nicht zu widersprechen. Seine Mannschaft stand trotz einer guten Leistung am Ende ohne Punkte da. Dabei war das Team gerade in der ersten Hälfte spielbestimmend und holte sich früh den Lohn dafür ab. Felix Drinkuth zog auf der rechten Seite unwiderstehlich davon und seine flache, präzise Hereingabe verwertete Dane Kummerfeld zum 1:0 (10.). Titelkandidat Weiche? Nur körperlich anwesend. Die Eintracht agierte, als fände die Partie im Edmund-Plambeck-Stadion statt.
„Wir haben damit gerechnet, dass uns Weiche sehr stark unter Druck setzen wird. Es kam nicht so. Daran hatten wir unseren Anteil, aber es hat uns auch überrascht“, sagte Norderstedts Trainer Dirk Heyne. In der 37. Minute hätte der frühere Weltklassekeeper am Seitenrand fast das 2:0 bejubeln dürfen. Einen Freistoß von Philipp Koch aus dem Halbfeld köpfte Mandic auf die Oberkante der Latte.
Beide Gegentore fallen nach Freistößen
Was kurz darauf passierte, geschah nicht nur für Heyne „aus heiterem Himmel“, nämlich der Ausgleich für die Gastgeber. Eine flache Freistoß-Hereingabe von René Guder rutschte durch den Spielerpulk im Strafraum und vorbei am Garstedter Torwart Lars Huxsohl in die Maschen (41.). Der Großteil der 608 Fans im Manfred-Werner-Stadion bejubelte verblüfft das schmeichelhafte 1:1.
Der Start in die zweiten 45 Minuten gelang der Eintracht spielerisch ähnlich gut wie in Hälfte eins. Es nützte nur nichts. Abermals ein Freistoß für Weiche, Guder flankte, und Nedim Hasanbegovic köpfte aus kurzer Distanz das 2:1 (56.). Huxsohl wollte zwar eingreifen, kam aber zu spät.
„Ein Freistoß rutscht direkt ins Tor, beim zweiten Gegentreffer ein Torwartfehler. So was passiert halt leider“, stellte Kapitän Mandic fest. „Dabei hatten wir mehr Ballbesitz, waren die bessere Mannschaft. Vielleicht fehlen uns diese Kleinigkeiten wie das Verhalten bei Standards, um wirklich ein Spitzenteam zu sein.“ Was nach dem Rückstand fehlte, waren jedenfalls die Mittel, um der Partie eine Wende zu geben und einen verdienten Zähler mitzunehmen. Die Eintracht rannte an, ohne wirklich gefährlich zu werden. Die zweite Hälfte blieb chancenarm. Auch die Umstellung von Trainer Dirk Heyne auf ein 3-5-2-System durch die Hereinnahme von Jan Lüneburg als zweitem Angreifer neben Sinisa Veselinovic fruchtete nicht mehr.
Philipp Koch fliegt nach einem Frustfoul vom Platz
Eine unschöne Aktion leistete sich stattdessen Philipp Koch in der Nachspielzeit. Viel zu rustikal senste der sonst so überlegt agierende Sechser in der 95. Minute mit gestreckten Beinen Hasanbegovic um. Schiedsrichter Daniel Fleddermann (VfL Weiße Elf Nordhorn) zückte sofort die Rote Karte wegen groben Foulspiels. Koch droht eine mehrwöchige Sperre.
„Meine Mannschaft hat gezeigt, warum sie oben steht“, sagte Dirk Heyne dennoch, er war mit der Leistung eigentlich zufrieden. Aber: „Wir sind zu Beginn sehr selbstbewusst aufgetreten, haben guten Kombinationsfußball gespielt. Das haben wir nachher vermissen lassen. Wir hätten einfach weiter Fußball spielen sollen.“
Umsetzen kann die Eintracht diese Forderung ihres Trainers schon am morgigen Dienstag. In der vierten Runde des Oddset-Pokals steht die knifflige Pflichtaufgabe beim benachbarten Oberligisten Niendorfer TSV auf dem Spielplan (14 Uhr, Sportzentrum Sachsenweg).
Tore: 0:1 Dane Kummerfeld (10.), 1:1 René Guder (41.), 2:1 Nedim Hasanbegovic (56.).
Rot: Philipp Koch (Eintracht Norderstedt/90.+5/grobes Foulspiel).
Zuschauer: 608.
Eintracht Norderstedt: Huxsohl – Brown, Mandic, Bojadgian, Lindener (83. Stannis) – Koch, Marxen (63. Zekjiri) – Kummerfeld (78. Lüneburg), Meyer, Drinkuth – Veselinovic.