Ahrensburg. Flutlichtanlage des Stormarnplatzes ist defekt. Die Pokalpartie von Eintracht Norderstedt in Ahrensburg kann nicht beendet werden.

Exakt um 20.37 Uhr war Feierabend. Als immer häufiger imposante Blitze am Abendhimmel aufzuckten, sich eine schwarz-graue Wolkenfront donnergrollend in Richtung Stormarnplatz an der Klaus-Groth-Straße heranschob, bat der Unparteiische Frank Schnehagen (SC Poppenbüttel) die Fußballmannschaften des Ahrensburger TSV (Bezirksliga Ost) und des FC Eintracht Norderstedt (Regionalliga Nord) in die Umkleidekabinen.

81 Minuten hatten die Kontrahenten zu diesem Zeitpunkt in der Oddset-Pokalpartie der dritten Runde absolviert, die Gäste lagen mit 3:1 (2:0) in Führung. „Die Entscheidung des Schiedsrichters, das Spiel aufgrund des Gewitters zu unterbrechen, war völlig korrekt“, sagte Eintracht-Präsident Reenald Koch, „das habe ich dem Hamburger Fußball-Verband in meiner Stellungnahme auch so mitgeteilt.“

Der eigentliche Aufreger: Vor dem Anpfiff hatte der ATSV die Norderstedter darüber informiert, dass die Flutlichtanlage schon seit einiger Zeit nicht funktioniere. In den Durchführungsbestimmungen des HFV steht allerdings unter Punkt 2.1.1. geschrieben: „Der Platzverein ... ist für eine einwandfreie Abwicklung des Spiels ... auch auf nicht vereinseigenen Plätzen verantwortlich.“

Einwandfreie Abwicklung des Spiels ist nicht gewährleistet

Eine „einwandfreie Abwicklung des Spiels“ war auf dem städtischen Geläuf indes beleuchtungstechnisch nicht gewährleistet. „Die Arbeiten an der Flutlichtanlage laufen, werden aber erst in der kommenden Woche abgeschlossen sein“, sagte Robert Tessmer, Fachdienstleiter der Stadt Ahrensburg. Doch davon war der HFV, der das Match für 19 Uhr angesetzt hatte, vom Verein nicht in Kenntnis gesetzt worden.

„Normal wäre gewesen, dass man das Gewitter abwartet und dann wieder rausgeht“, sagte Eintracht-Trainer Dirk Heyne, „es hat zwar stark geregnet, aber der Kunstrasen war ja nicht unbespielbar.“ Und Reenald Koch verwies auf die zeitgleich stattfindende Oberliga-Partie zwischen dem FC Teutonia 05 und dem Hamburger SV III, die nach 25-minütiger Zwangspause fortgesetzt werden konnte.

Dies allerdings war in Ahrensburg nicht möglich. Die Norderstedter Verantwortlichen und Fans fragten sich angesichts der Sachlage: Was hätte Referee Schnehagen gemacht, wenn das Pokalduell bei regulären Witterungsbedingungen in die Verlängerung oder ins Elfmeterschießen gegangen wäre? Ohne Flutlicht undenkbar. Und: Wie wird das abgebrochene Match denn nun gewertet? „Der Spielausschuss ermittelt“, sagte Carsten Byernetzki, der Pressesprecher des Hamburger Fußball-Verbandes, „man wird alle Fakten genau überprüfen und dann zu einer Entscheidung kommen.“

Zwei Szenarien sind denkbar: Eintracht Norderstedt wird zum 3:1-Sieger erklärt; der in der ersten Halbzeit überzeugend, nach der Pause deutlich zurückhaltender auftretende Titelverteidiger, für den Linus Meyer (13.), Deran Toksöz (32.) und Philipp Koch (80.) trafen, zieht in die vierte Runde des Oddset-Pokals ein. Oder: Die komplette Begegung wird neu angesetzt.

Bei einer Neuansetzung wird das ganze Match wiederholt

Dass sich die beiden Teams erneut in Ahrensburg treffen und nur die fehlenden neun Minuten nachholen, schließt Byernetzki schon jetzt aus: „Das ist so in unseren Durchführungsbestimmungen nicht vorgesehen.“

Tore: 0:1 Linus Meyer (13.), 0:2 Deran Toksöz (32.), 1:2 Serkan Dede (79.), 1:3 Philipp Koch (80.). Spielabbruch nach 81 Minuten; Eintracht Norderstedt: Huxsohl – Coffie, Mandic, Bauman, Lindener – Toksöz (57. Meien) – Kunath, Meyer (69. Koch), Abrahamyan (46. Stannis), Zekjiri – Veselinovic.