Henstedt-Ulzburg. Der zweite Teil des Jugendturniers mit internationalen Gästen lässt keine Wünsche offen – Ausrichter SVHU plant Gegenbesuch in Glasgow.

Als Jörg Fimmen und sein Abbauteam die Halle 2 des Alstergymnasiums in Henstedt-Ulzburg besenrein an den diensthabenden Hausmeister übergeben hatten, erinnerte nichts mehr an das rauschende Handballfest, das mehrere hundert Sportler noch eine Stunde zuvor an selber Stelle gefeiert hatten. Mit den Finalspielen der A- und B-Jugendlichen endete auch der zweite Teil des 41. Select Ulzburg-Cups in der Großgemeinde und hinterließ bei Teilnehmern und Ausrichter gleichermaßen glückliche Gesichter.

„Ich glaube, das Turnier war ein riesiger Erfolg“, sagte Wulf Winterhoff (49), Organisationschef und Handball-Abteilungsleiter des SVHU, lächelnd. „Es gab keine Beschwerden, stattdessen Lob von allen Seiten. Und vor allem hat mein Handy so gut wie überhaupt nicht geklingelt. Das ist immer ein gutes Zeichen. Bei einem solchen Resümee wird mir im positiven Sinn angst und bange.“

Mehr als 1.000 Sportlerinnen und Sportler hatten über Pfingsten die selbst ernannte „größte Handballparty Norddeutschlands“ gefeiert und dabei trotz gesunder sportlicher Rivalität stets einen fairen Umgang miteinander gepflegt. Eine Tatsache, die auch Winterhoff besonders angenehm auffiel. „Die Stimmung der Mannschaften untereinander war super, und trotz der allgemeinen Feierlaune stand der Sport stets im Vordergrund. Im Grunde genommen durften sich auch die unterlegene Teams als Sieger fühlen.“

Das beste Beispiel hierfür boten mit Alba Handball Cumbernauld aus Schottland und der St. Gregorys Highschool aus Bangladesch ausgerechnet die beiden exotischsten Mannschaften des Teilnehmerfeldes. Im Spiel um den vorletzten Platz der männlichen B-Jugend traten die Cup-Neulinge vor 500 begeisterten Zuschauern an und durften sich über die Kulisse ihres Lebens freuen. „Das war unser Finale der Herzen“, stellte Wulf Winterhoff nach dem höchst ungewöhnlichen, aber sehr unterhaltsamen Ländervergleich fest. „Beiden Teams ist zum Abschluss ein tolles Erlebnis beschert worden, an das sie sich noch lange erinnern werden. Ein geiles Zeichen des Miteinanders und der Idee Handball, in der wir uns alle vereinen.“

Winterhoff verständigte sich mit dem Trainer der schottischen Mannschaft darauf, einen Gegenbesuch des SV Henstedt-Ulzburg in Glasgow zu planen. „Schließlich ist der Austausch von Jugendlichen untereinander etwas, das mir persönlich sehr am Herzen liegt“, so der Bundespolizist und Familienvater.

Viel Zuspruch und Lob gab es für die guten Schiedsrichterleistungen an allen Veranstaltungstagen. Unter den wachsamen Augen des früheren Bundesliga-Referees Bernd Ullrich absolvierten mehrere DHB-Gespanne während des Ulzburg-Cups einen gemeinsamen Lehrgang.

Unterstützung erhielten sie von einer Gruppe Unparteiischer aus Sachsen-Anhalt sowie den beiden Ägyptern Amr Elkhatib und Hesham Shimi. Wie schon im vergangenen Jahr hatten die Nordafrikaner den Weg nach Henstedt-Ulzburg gefunden und machten erneut mit tadellosen Auftritten auf sich aufmerksam.

„Wir sind 2016 über das Internet auf den Ulzburg-Cup aufmerksam geworden und daraufhin mit Wulf Winterhoff in Kontakt getreten“, erklärte Amr Elkhatib das Zustandekommen des außergewöhnlichen Besuchs. „Nach den positiven Eindrücken von damals hat man uns diesmal erneut eingeladen. Das macht uns sehr stolz. Wir hoffen, auch im kommenden Jahr wieder dabei sein zu dürfen“, so der Referee. Und sein Kollege Hesham Shimi ergänzte: „Gemeinsam haben wir schon einige internationale Turniere außerhalb Ägyptens besucht. Der Ulzburg-Cup ist uns allerdings ganz besonders ans Herz gewachsen.“

Finalspiele verlaufen auf hochklassigem Niveau

Sportlich bot die 41. Auflage des Traditionsturniers erneut hochklassigen Jugendhandball, was sich insbesondere während der Finalspiele herausstellte. Im Feld der weiblichen B-Jugend durfte sich die Mannschaft von Fortuna Neubrandenburg über einen knappen 15:14 Erfolg über den SV Grün-Weiß Schwerin freuen.

Im Wettbewerb der weiblichen A-Jugend setzte sich die HSG Marne/ Brunsbüttel ebenfalls knapp, aber verdient mit 16:13 gegen Gastgeber SV Henstedt-Ulzburg durch. Überlegen wurden hingegen die Jungs des THW Kiel im Feld der männlichen B-Jugend Erster; die „Zebras“ behielten gegen den VfL Eintracht Hagen mit 15:10 die Oberhand.

Das Finale der männlichen A-Jugend entschied der HSV Hamburg knapp mit 16:15 gegen Randesund IL aus Norwegen für sich. Der SVHU belegte im Endklassement Platz sechs.