Henstedt-Ulzburg . Der zweite Platz in der 3. Liga Nord berechtigt zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga, die in Hagen stattfindet.

Die Drittliga-Handballer der HSG Norderstedt Henstedt-Ulzburg haben ihr erstes Etappenziel in dieser Saison erreicht. Das von Geschäftsführer Olaf Knüppel gecoachte Team gewann das letzte Heimspiel der Drittliga-Runde mit 41:26 (20:12) gegen den OHV Aurich, steht damit als Vizemeister der Nordstaffel fest und löste so das Ticket für die Aufstiegsrunde am 13./14. Mai in Hagen.

Mit nunmehr 46:12 Punkten kann die HSG Nord HU vom HSV Hamburg (44:14) aufgrund des Vorteils im direkten Vergleich nicht mehr vom zweiten Tabellenplatz verdrängt werden. Das abschließende Punktspiel beim HV Grün Weiß Werder (15.) am kommenden Sonnabend hat somit nur noch statistischen Wert.

„Wir wussten, dass wir gegen Aurich absolut fokussiert auftreten mussten“, sagte Knüppel, dessen Mannschaft vor 400 Zuschauern eine starke Leistung zeigte. Die Gastgeber gingen von der ersten Minute an hohes Tempo und ließen den ein wenig hüftsteif wirkenden Ostfriesen keine Chance. Schon nach der ersten Halbzeit gab es keine Zweifel über den Ausgang der Begegnung mehr.

Emotionaler Abschied von den Fans in Henstedt-Ulzburg

Da sich der SV Henstedt-Ulzburg am Saisonende aus der Spielgemeinschaft mit dem HSV Norderstedt zurückziehen wird, entfällt die Großgemeinde in Zukunft als Austragungsort für leistungsorientierten Männerhandball. Auch deshalb stand das letzte Heimspiel gegen Aurich ganz im Zeichen des Abschieds. Ganz besonders für Jens Thöneböhn. Der 30 Jahre alte Kapitän des Teams, der seit 1992 in Henstedt-Ulzburg auf Torejagd geht, bestritt sein letztes Match im Schulzen­trum Maurepasstraße und verabschiedete sich nach der Partie emotional von den eigenen Fans.

„Das war so zwar nicht geplant, aber ich wollte unbedingt die Chance nutzen und ein paar persönliche Worte loswerden. Der Handball in dieser Halle war und ist ein wichtiger Teil von mir. Hier habe ich gefühlt mein halbes Leben verbracht“, sagte der Linksaußen sichtlich gerührt.

Ob Thöneböhn in der kommenden Saison für den Nachfolgeclub der HSG Nord HU auflaufen wird, hängt von der Ligazugehörigkeit ab. „Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, würde ich gerne noch einmal in der 2. Bundesliga spielen. Für eine Saison in der 3. Liga kann ich mich hingegen eher weniger begeistern.“

Die Entscheidung darüber fällt in Hagen. Bis jetzt stehen die Drittliga-Staffelzweiten VfL Eintracht Hagen (Westen), Eintracht Hildesheim (Osten) und die HSG Norderstedt Hen­stedt-Ulzburg (Norden) als Teilnehmer an der Aufstiegsrunde fest.

Ob aus der Dreierrunde um einen Platz in der 2. Bundesliga möglicherweise noch eine Viererrunde um zwei Plätze wird, entscheidet sich erst am letzten Spieltag der Saison. Beendet Süd-Drittligist TSB Heilbronn-Horkheim die Serie auf Tabellenrang zwei, werden die Baden-Württemberger ebenfalls antreten.

Unabhängig von der Ligazugehörigkeit haben die Verantwortlichen im Hintergrund Fakten für die kommende Saison geschaffen. „Wir haben uns mit dem SV Henstedt-Ulzburg auf eine Ablöse für die benötigte Spiellizenz geeinigt, das Geld muss in einer Woche gezahlt werden“, sagte Olaf Knüppel. Der HSV Norderstedt soll den Spielbetrieb als Hamburg Metropolitans e.V. in der zweit- oder dritthöchsten deutschen Klasse fortführen. Die Lizenz für das Unterhaus der stärksten Liga der Welt habe man fristgerecht beantragt.

Vorbehaltlich der Zustimmung durch den Handballverband Schleswig-Holstein ist zudem ein Wechsel in den Hamburger Handball-Verband geplant. Die Entscheidung darüber wird auf einem Verbandstag des HVSH am
20. Mai diskutiert. Der HHV hat seine Zustimmung bereits in der vergangenen Woche erklärt.


HSG Norderstedt Henstedt-Ulzburg – OHV Aurich 41:26 (20:12).
Tore der HSG Nord HU: André Lohrbach, Julian Lauenroth (beide 6), Maris Versakovs (5/3 Siebenmeter), Jens Thöneböhn, Martin Laursen (je 5), Arne Eschweiler, Tim Völzke (je 3), Stefan Pries, Benedict Philippi, Robert Schulze (je 2), Nico Kibat, Jan Peveling (je 1).

Die Tabelle der 3. Liga Nord