Norderstedt. Der Regionalligist steht beim 0:0 gegen den BV Cloppenburg in der Abwehr solide, kann in der Offensive aber keine Akzente setzen.

Unter anderen Umständen wäre ein derartiges Ergebnis für die Fußballer von Eintracht Norderstedt unbefriedigend gewesen. Doch sieben Tage nach dem 1:8 beim VfL Wolfsburg II war das 0:0 gegen den BV Cloppenburg ein Fortschritt.

Trainer Thomas Seeliger schaute genau hin, ob seine Mannschaft zunächst einmal die Grundtugenden erfüllen würde. „Die Einstellung war top, die Spieler haben in beide Richtungen Gas gegeben.“

Selbst wenn er gewollt hätte, wäre es angesichts der vielen Ausfälle nicht möglich gewesen, auf vielen Positionen umzustellen. Für das Tor galt dies jedoch nicht: Hier stand anstelle von Ole Springer erstmals seit dem 13. Spieltag wieder Johannes Höcker zwischen in den Pfosten. Mit drei Paraden (7./8./26.) half er seinen anfangs etwas wackligen Vorderleuten aus der Bredouille, blieb durchweg fehlerfrei.

Das achte Match ohne Gegentreffer war also auch sein Verdienst. Höckers Cloppenburger Pendant Jannik Wetzel war dafür weniger gefordert, was allerdings eher an der mangelnden Präzision der Norderstedter Offensive lag. Die alleinige Spitze Ermir Zekjiri wurde kaum einmal in Szene gesetzt – seine beste Chance war ein Fallrückzieher (38.). In der 82. Minute blockte die BVC-Abwehr einen vielversprechenden Schuss von Nico Schluchtmann im letzten Moment ab. Grundsätzlich machte sich bemerkbar, dass der Eintracht durch Verletzungen und Sperren ein hohes Maß an individueller Qualität weggebrochen ist.

„Wir hätten gerne drei Punkte mitgenommen“, sagte Zekjiri, „aber in so einer Phase müssen wir jeden Zähler sammeln.“ Er versprach: „Auch wenn die letzten Spiele nicht berauschend waren, werden wir uns wieder finden.“

Das könnte aber noch etwas dauern. „Wir müssen uns in die Winterpause retten, mit der Situation leben, dass wir auf dem Zahnfleisch gehen“, sagte Thomas Seeliger. So verlor er Mitte der zweiten Halbzeit Björn Nadler, der sich bei einem Pressschlag offenbar am Sprunggelenk verletzte.

Heftig fiel zudem das Sportgerichts-Urteil für Jan Lüneburg aus. Der Stürmer muss nach seinem Platzverweis aus dem Wolfsburg-Spiel insgesamt fünf Partien aussetzen. Eine Sperre, die der Verein zähneknirschend akzeptiert, zumal offenbar sogar eine noch drastischere Strafe erwogen worden war. „Das Urteil ist hart. Aber mein Foul war schon rotwürdig“, sagte Lüneburg. Er hatte den Wolfsburger Sebastian Wimmer mit offener Sohle auf Kniehöhe erwischt, sodass dieser verletzt ausgewechselt werden musste. Gibt es keine weiteren Absagen, fehlt der Eintracht ihr Top-Torschütze somit noch gegen den Goslarer SC, im Pokal beim SV Rugenbergen sowie im neuen Jahr gegen den TSV Schilksee und bei Weiche Flensburg. (che)


Eintracht Norderstedt:
Höcker – Jozic, Petersen (46. Aniteye), Mandic, Rose – Koch – Schultz (77. Marxen), Schluchtmann, Nadler (68. Kummerfeld), Lindener – Zekjiri.
Zuschauer:
195.

Tabelle der Regionalliga Nord