Henstedt-Ulzburg. Die unter akuter Personalnot leidenden Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg gehen in Minden mit 23:39 unter

Nein. Ausgerechnet hatten sich die Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg im Vorfeld der Partie beim Ligaprimus TSV GWD Minden herzlich wenig bis gar nichts. Dass bei der prekären personellen Situation die Trauben für das Team des Trainerduos Amen Gafsi und Matthias Karbowski, die nun bis auf Weiteres Rückraumshooter Tim Völzke (vermutlich Außenbandanriss im Knie) als vierten verletzungsbedingten
Ausfall verzeichnen müssen, in der Mindener Kampahalle extrem hoch hängen würden, war allen klar. Aber die 23:39 (12:21)-Pleite beim Meisterschaftsfavoriten Nummer eins kommt dennoch einer Demütigung gleich.

„Wir hatten uns zwar für die Partie kleine Ziele gesetzt, wollten uns in einzelnen Bereichen weiterentwickeln; das ist uns aber leider nur teilweise gelungen“, sagte Amen Gafsi. „Wir haben hier eine Lehrstunde erhalten.“ Dabei hatten die „Frogs“ die Möglichkeit, auch etwas länger als für nur knapp zehn Minuten Tuchfühlung zu den Gastgebern zu halten, die durch eine „unfassbare individuelle Qualität“ beeindruckten, wie es Trainerkollege Matthias Karbowski ausdrückte.

Doch vier vergebene Großchancen gleich in der Anfangsphase verfehlten nicht ihren negativen psychologischen Effekt. „Das ist schon ein wenig zermürbend, wenn du eigentlich nicht schlecht spielst, dir Chancen erarbeitest und dann durch Kleinigkeiten den Ball verlierst oder verwirfst“, sagte
Karbowski, „dann hast du plötzlich statt ein oder zwei gleich sechs Tore Rückstand. Das geht dann schon an die Moral.“ Immerhin nicht so sehr, dass die Henstedt-Ulzburger nicht doch
„seriös und ohne in gegenseitige Kritik abzuschweifen“ die Partie sauber
herunterspielten.

„Damit bin ich zufrieden, dass sich die Mannschaft trotz der Unterlegenheit als Team präsentiert hat“, so
Karbowski. „Allerdings war der weitere Spielverlauf recht unemotional.“
Dennoch gab es neben dem tadellosen Einsatz aller Akteure auch einzelne Lichtblicke. So überzeugte Tim Stefan als alleiniger „Inhaber“ des linken Rückraums mit neun Toren.

Und auch Mittelmann Hamza Kablouti, der von der 20. Minute an Kapitän Nico Kibat als Regisseur ablöste, damit dieser für die Abwehr Kraft sparen konnte, traf dreimal. Karbowski: „Hamza findet auch immer besser Anbindung ans Team, ich bin zufrieden.“

Eine Entwicklung, die für kommenden Freitag essenziell sein könnte. Dann empfangen die Henstedt-Ulzburger um 20 Uhr den VfL Bad Schartau zum prestigeträchtigen Nord-Derby.

Ein Spiel, das nun einen würdigen Rahmen erhalten soll. Durch das Entgegenkommen der Stadt Norderstedt sowie die Kooperation der Norderstedter Vereine – Leichtathleten,
die Fußballsparte des SV Fried­richsgabe, der 1. VC Norderstedt und der Integrative Sportverein Norderstedt verzichteten auf ihre Hallenzeiten – konnte die fast 1500 Zuschauer fassende Arena gesichert werden.

Damit auch die SVHU-Fans leicht zur Arena gelangen, fährt ein Bus-Shuttle um 18.30 und 19.15 Uhr vom Schulzentrum Maurepasstraße.

Spielverlauf: 0:1, 5:1 (10.), 5:2, 6:3, 8:3 (13.), 8:4, 11:4 (17.), 11:6, 12:7 (19.), 13:8, 18:8 (25.), 18:10, 21:12 – 22:13, 23:14, 24:15 (37.), 27:15, 28:17 (43.), 30:17 (46.),30:18, 34:18 (51.), 35:20, 37:22 (58.), 39:23.Tore des SVHU: Tim Stefan (9), Martin Laursen (5), Hamza Kablouti (3), Julian Lauenroth (3/davon 2 Siebenmeter), Daniel Eggert (2), Robert Schulze (1).Spieltermine der „Frogs“ bis zur Winterpause
4. Dezember, 20 Uhr:
VfL Bad Schwartau (Heim/Moorbekhalle); 12. Dezember, 19 Uhr: TuS Ferndorf (Heim/Moorbekhalle); 19. Dezember, 19 Uhr:
HC Erlangen (A); 26. Dezember, 19.15 Uhr:
ASV Hamm-Westfalen (A).