Norderstedt . Heimspiel von Eintracht Norderstedt fällt kurz vor Anpfiff aus. C-Junioren verlieren tags zuvor mit 0:1

Für diesen Moment war Lukas Benen extra drei Stunden und 300 Kilometer gefahren. Um 13.17 versammelte der Schiedsrichter aus dem niedersächsischen Nordhorn die Trainer und Offiziellen der Fußballteams von Eintracht Norderstedt und des TSV Schilksee auf dem Kunstrasen, um das einzig Sinnvolle zu verkünden: Das Regionalligaspiel fällt aus.

Eine Alternative gab es nicht, das Schneetreiben war zu dicht geworden, auf dem Platz lagen bereits mehrere Zentimeter weißer Niederschlag. Hier eine Partie unter regulären Rahmenbedingungen durchzuführen, war unmöglich, die Akteure wären nonstop gerutscht, Begrenzungslinien nicht erkennbar gewesen. Auf ein derartiges Glücksspiel hatte niemand Lust. „So etwas habe ich auch noch nicht erlebt“, sagte Referee Benen, bevor er sich wieder auf den Heimweg machte.

24 Stunden zuvor war die Welt noch eine andere, der Kunstrasen grün. Die C-Junioren des Vereins konnten daher ihre Regionalligapartie gegen den JFV Bremerhaven austragen. Das Duell des Vorletzten mit dem Letzten musste unbedingt gewonnen werden, damit die vage Hoffnung auf den Klassenerhalt bestehen bliebe. Doch daraus wurde nichts – die U15 von Trainer
Sebastian Günther verlor mit 0:1 (0:0), ist auch nach zehn Saisonspielen ohne Sieg und jetzt Schlusslicht.

Dabei war die Niederlage absolut vermeidbar, die Mannschaft betrieb jedoch Chancenwucher. „Wir haben keine Siegermentalität, schaffen es einfach nicht, Tore zu schießen. So reicht das einfach nicht für die Regionalliga, selbst nicht für den Letzten“, sagte Coach Günther desillusioniert. Es kam, was kommen musste – Bremerhaven traf sieben Minuten vor Abpfiff durch Anatolij Mironenko zum schmeichelhaften Auswärtserfolg.

Am nächsten Sonnabend müssen die Eintracht-Youngster nun ausgerechnet zum ungeschlagenen Spitzenreiter VfL Wolfsburg fahren.