Kaltenkirchen. Der 15 Jahre alte Kaltenkirchener feiert beim Jugend-Landespokal in der Marschweghalle in seinem ersten Kampf gleich den ersten Sieg.

Delil Cetin fackelte nicht lange. Der 15-jährige Kal­tenkirchener stand beim Landespokal der Schleswig-Holsteinischen Amateurboxjugend in der Kaltenkirchener Marschweghalle erstmals im Ring und gab gleich Vollgas. Gegner Eddi Peters (SG Aufbau Boizenburg), der ebenfalls seine Wettkampfpremiere feierte, hatte Mühe, den Schlägen auszuweichen.

Nach und nach wurde Cetin etwas ruhiger, er setzte aber konsequent nach. Der junge Boxer, der erst seit sieben Monaten der Trainingsgruppe von Cemal Barmaksiz angehört, machte seine Sache gut und wartete nach drei Runden mit jeweils zwei Minuten Kampfzeit gespannt auf das Urteil. Als Ringsprecher Raiko Morales das Urteil und den 2:1-Erfolg des KT-Talents verkündete, war die Freude beim Zehntklässler und seinen Vereinskollegen groß.

Delil Cetin war einer von insgesamt drei KT-Youngstern, die sich beim offen ausgeschriebenen Pokalnachmittag mit der Konkurrenz duellierten. Rund 100 Zuschauer verfolgten die Veranstaltung, bei der Schüler, Jugendliche und Junioren von zehn bis 18 Jahren aus Schleswig-Holstein und aus Mecklenburg-Vorpommern 14 Kämpfe bestritten.

„Viele Sportler waren bei den Landesmeisterschaften zu Beginn des Jahres krank oder konnten aus anderen Gründen nicht starten. Diesen Nachwuchstalenten wollten wir die Gelegenheit geben, um Wettkampfpraxis zu sammeln“, sagte Cemal Barmaksiz, der mit Marvin Guhl einen weiteren Neuling coachte. Der 16-jährige musste in der Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm gegen den Lübecker Tugay Kaya allerdings Lehrgeld zahlen und verlor mit 0:3 Richterstimmen. „Das war richtig anstrengend, hat aber trotzdem Spaß gemacht“, sagte der junge Faustkämpfer und schnappte ein wenig nach Luft.

Rike Arp, 17, stand schon zum dritten Mal in diesem Jahr im Ring. Beim Ingo-Zobel-Cup im Mai hatte sie ein Wettkampfsparring gegen Tammy Romanowski verloren. Ihren ersten offiziellen Fight beim Turnier des FC St. Pauli gewann die Abiturientin dann allerdings gegen Hannah Geiger vom
1. SC Norderstedt durch K.o. in der zweiten Runde.

Beim Landespokal traf Arp zum zweiten Mal auf Romanowski und zog mit einer 0:3-Punktniederlage den Kürzeren. „Ich bin schon ziemlich enttäuscht, dass ich verloren habe“, sagte sie geknickt. Trainer Barmaksiz musste seinen Schützling anschließend trösten. Im Fight selber merkte man der Siegerin aus Brunsbüttel, die schon neun Kämpfe bestritten hat, die größere Erfahrung an.

Ein kleiner Trost für Rike Arp: Mit Thomas Pütz, der mit Tochter Katharina in der Marschweghalle zu Gast war, nahm der Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxer die Siegerehrung des einzigen Mädchenkampfes vor.