Henstedt-Ulzburg. Drittliga-Handballfrauen fertigen Aufsteiger TuS Jahn Hollenstedt-Wenzendorf mit 27:19 ab. Am Sonnabend kommt der Rostocker HC.

33:28 zum Auftakt der 3. Liga Nord beim Buxtehuder SV II, 27:19 in eigener Halle gegen Aufsteiger TuS Jahn Hollenstedt-Wenzendorf – das macht in Summe 4:0 Punkte und 60:47 Tore. Trotzdem wollten Amen Gafsi, Interimscoach der Handballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg, und sein Assistent Frank Hamann das Wort „Traumstart“ auf keinen Fall in den Mund nehmen.

„Die Saison hat doch gerade erst begonnen“, sagte Hamann, „die Mannschaft hat bei ihrem ersten Auftritt vor eigenem Publikum zweifellos eine gute Leistung gezeigt, dafür haben wir sie auch gelobt. Aber wir sollten unsere beiden Siege nicht überbewerten.“ Die knapp 100 Zuschauer in der Halle 2 des Schulzentrums Maurepasstraße waren da weniger zurückhaltend: Sie feierten das SVHU-Team lautstark für dessen spritzigen und couragierten Auftritt.

Allerdings hätte der Heimerfolg der Henstedt-Ulzburgerinnen, und hier setzte die Kritik des Trainerduos an, noch wesentlich höher ausfallen können, wenn nicht sogar müssen. „Unsere Spielerinnen hatten die klare Ansage mit auf den Weg bekommen, dass die Hollenstedter Keeperin Probleme mit hohen Bällen hat. Doch während der Partie haben wir diese Schwäche vor allem von den Außenpositionen zu selten genutzt, wir müssen künftig in der Offensive disziplinierter agieren“, sagte Gafsi.

Mit der Deckungsarbeit ihrer Mannschaft waren die beiden Übungsleiter dagegen zufrieden – insbesondere mit der Phase zu Beginn der zweiten Halbzeit, als der SVHU mit einem 14:10-Vorsprung und einer guten Torfrau Merline Wünsche im Rücken fast zehn Minuten lang ohne Gegentreffer blieb und uneinholbar auf 17:10 davonzog.

Dies lag nicht zuletzt an der bravourösen Vorstellung von Marleen Kadenbach. Die 18 Jahre alte Rückraumschützin, die von der inzwischen aufgelösten JSG Alstertal/Norderstedt nach Hen­stedt-Ulzburg gewechselt ist, trumpfte in Abwehr und Angriff auf, als hätte sie schon immer in der 3. Liga gespielt. Kadenbach zeigte keinerlei Respekt vor dem Gegner aus Niedersachsen, war flink auf den Beinen, organisierte die eigene Deckung und langte – wie ihre beiden Zwei-Minuten-Strafen beweisen – schon mal kräftig dazwischen, wenn es denn sein musste. In der Offensive überzeugte sie mit vier Toren, ihrer Dynamik und setzte zudem die Teamkolleginnen gut ein. „Dabei ist Marleen in ihrer Entwicklung erst bei 50 Prozent“, sagte Frank Hamann.

Nicht ganz so stark, aber dennoch vielversprechend präsentierten sich die übrigen Neuzugänge des SV Henstedt-Ulzburg. Rechtsaußen Maren Gajewski, Kreisläuferin Annika Jordt sowie Allrounderin Karen Wessoly ließen in einigen Szenen erkennen, über welch großes Potenzial sie verfügen. Und Torfrau Franziska Nikolaus, die für die an der Schulter verletzte Celina Meißner einsprang und Merline Wünsche in der Schlussphase ablöste, glänzte sofort mit zwei Paraden.

Das nächste Punktspiel bestreitet der SVHU übrigens erneut vor heimischer Kulisse. Und die Aussichten auf ein weiteres Erfolgserlebnis sind nicht schlecht: Am Sonnabend, 3. Oktober, kommt mit dem Rostocker HC der nächste Aufsteiger nach Henstedt-Ulzburg. Anpfiff ist um 19 Uhr.

Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Tina Pejic, Janicke Bielfeldt (5), Marleen Völzke (5 Siebenmeter), Marleen Kadenbach (4), Annika Fimmen (3), Maren Gajewski (2), Karen Wessoly, Annika Jordt, Inga Schlegel (alle 1).
Die Tabelle der 3. Liga Nord