Kreis Segeberg. SV Todesfelde, SV Henstedt-Ulzburg und TuS Hartenholm bejubeln Auftaktsiege in der Schleswig-Holstein-Liga. Schon am Mittwoch geht es weiter

Die neue Fußball-Saison in der Schleswig-Holstein-Liga war gerade einmal 45 Minuten alt, als der SV Todesfelde schon mit dem Rücken zur Wand stand. Überraschend, aber verdient führte Neuling FC Reher/Puls an der Dorfstraße zur Pause mit 1:0. Die Leistung der favorisierten und ambitionierten Gastgeber bis dahin? Äußerst mager. „Das war lauer Sommerfußball, viel zu wenig für das, was wir uns vorgenommen hatten“, sagte Trainer Sascha Sievers.

Also reagierte er. Martin Fröhlich und Rene Lübcke ersetzten Yannick Chaumont und Morten Liebert, dazu wurde taktisch umgestellt. Die Maßnahmen griffen, denn der SVT fand zu seinem Spiel und gewann letztlich sogar verdient mit 4:1. Sievers: „Wir hatten mehr Spannung, mehr Körperlichkeit und haben das Match verdientermaßen umgebogen.“ Lübcke und Fröhlich waren an jedem Tor beteiligt.

So gesehen war die Begegnung unter dem Strich ein Zeugnis für die verbesserte Breite im Kader. Mit den ehemaligen Siebenbäumern Diego Gomez Abal und David Senghore sowie dem in der Jugend der SG Trave 06 ausgebildeten Chaumont standen drei Neue in der Startelf. Sebastian Bruhn und mit Dickson Dabla eine weitere Verpflichtung saßen sogar 90 Minuten auf der Bank, mit Luca Sixtus (Hüftprobleme) und Oliver Zebold (Aufbautraining) fehlten zudem zwei Leistungsträger.

Aus dem ersten Wochenende geht Todesfelde als Tabellenführer hervor, steht aber am Mittwoch (Anstoß:
19 Uhr) vor einer zeitraubenden Auswärtsfahrt zu TuRa Meldorf. „Es wird nicht so leicht sein, da frisch aufzutauchen, der eine oder andere wird das auch nicht pünktlich zum Treffpunkt schaffen“, so Sascha Sievers.

Die Spitzenposition in der höchsten Klasse des nördlichsten Bundeslandes darf zumindest gefühlt auch der
SV Hen­stedt-Ulzburg
für sich beanspruchen. Im Online-Portal des DFB steht das Team von Coach Jens Martens nach dem 4:1 (1:0)-Heimsieg über TuRa Meldorf ganz oben. Allerdings ist dabei das Handicap von drei Minuspunkten, die den Rhenern wegen zu wenig gemeldeter Schiedsrichter aufgebrummt worden waren, noch nicht berücksichtigt. „Diesen Rucksack haben wir zum Glück sofort abgelegt“, sagte Martens.

Er hatte sein Team vor dem Match an des letzte Viertel der Vorsaison erinnert. „Da waren wir zu einer Einheit zusammengewachsen, standen in der Abwehr stabil und wahrten bei Rückständen Ruhe. Mit dem Wissen, was diszipliniert möglich ist, hatte ich den Auftaktsieg eingefordert.“

Der Trainer stellte sein System nach 25 Minuten von einer 4:4:2- auf eine 4:2:3:1-Variante mit seinem Sohn Jannick als einziger Spitze und Thilo Pajewski auf der Zehnerposition um. Fortan lief das Angriffsspiel; Michel Blunck köpfte den Ball nach einem Freistoß aus fünf Metern zum 1:0 ein (42.).

Nach der Pause mussten die Meldorfer öffnen. Thilo Pajewski, Jannick Martens und Blunck mit seinem zweiten Treffer entschieden die Partie nach 70 Minuten. Das Gegentor durch Leif Hahn war nur Ergebniskosmetik.

Der TuS Hartenholm widerlegte mit einem 2:0 (1:0) im Heimspiel gegen den Preetzer TSV sämtliche Pessimisten. Denn Trainer Jörg Schwarzer hatte zuletzt genau vernommen, wie sein Club wie vor jeder Saison als Abstiegskandidat Nummer eins genannt worden war. „Da wird dann gesagt, dass wir erfahrene Abgänge und unerfahrene Neuzugänge haben. Aber die Neuen sind gut – ein Maximilian Kokot, ein Robert Wasner und ein Tolga Güvenir haben das wirklich ausgezeichnet gemacht.“

Wasner und Güvenir bildeten sogar gemeinsam die Innenverteidigung, während dahinter Keeper Jacob Lübke den Vorzug vor dem bisherigen Stammtorhüter Felix Rathjen erhalten hatte. „Jacob hatte in der Vorbereitung eine hundertprozentige Trainingsbeteiligung, Felix aufgrund einer Verletzung nur 50 Prozent“, so Schwarzer. Die Hartenholmer Defensive hielt die Null, das war in diesem Kalenderjahr zuvor nur einmal gelungen.

Die beiden Torschützen waren bekannte Größen. Flügelspieler Christian Jaacks, schon in der vergangenen Saison der Top-Torjäger des Teams, traf in der 9. Minute zum 1:0 – die Vorlage gab Tolga Güvenir mit einem präzisen Diagonalpass.

Eine Energieleistung von Kapitän Martin Genz war das Highlight im zweiten Durchgang. Der Mittelfeld­antreiber erkämpfte sich den Ball in der gegnerischen Hälfteund versenkte diesen im Netz (68.). Dass Jaacks in der 56. Minute mit einem Foulelfmeter an Gästeschlussmann Lennart Weidner gescheitert war, fiel letztlich nicht mehr ins Gewicht.