Norderstedt. Beraterfirma, die auch Heung-min Son betreut, stellt den Kontakt zum Regionalligisten her. Eventuell fährt das Duo mit in den Westen.

Wann immer es um potenzielle Neuzugänge für Fußball-Regionalligist Eintracht Norderstedt geht, äußert sich Trainer Thomas Seeliger bewusst so defensiv wie möglich. Das fußt einerseits auf der eigenen Erfahrung aus mehr als zehn Jahren erster und zweiter Liga, aber auch auf frischen Eindrücken wie nun bei Marc-Kemo Kranich.

Der Stürmer des SV Lurup war in der abgelaufenen Punktrunde Torschützenkönig der Landesliga Hammonia, sammelte darüber hinaus ebenso Erfahrung bei den U23-Teams von Hannover 96 und des FC St. Pauli. Eigentlich bestand zwischen der Eintracht und dem 23-Jährigen Einigkeit über ein Engagement, ehe Kranich sich zweimal kurzfristig abmeldete – höchstwahrscheinlich wird also nichts aus dem Transfer.

Dafür spielten im Test gegen den Bezirksliga-Aufsteiger SC Pinneberg (11:0) andere Kandidaten vor. Über die Beraterfirma von Thies Bliemeister – dieser betreut unter anderem Heung-min Son und gilt als Experte für den asiatischen Markt – erschienen am Montag die beiden Südkoreaner Sunbin Kim, 20, und Siung Won Lee, 18, an der Ochsenzoller Straße. Zuletzt standen die Youngster beim österreichischen SV Kapfenberg unter Vertrag.

Kim ist ein schneller Angreifer und erzielte im Pinneberg-Match sogleich einen Hattrick binnen vier Minuten, der ballsichere Lee kann im zentralen Mittelfeld eingesetzt werden, bislang hat das Duo einen ordentlichen Eindruck hinterlassen. Thomas Seeliger würde gerne mehr sehen. „Das war durchaus okay, auch wenn Pinneberg sie nicht so gefordert hat. Gerade Kim hatte nach vorne gute Szenen. Wir überlegen, ob wir sie mitnehmen nach Westdeutschland“, so Seeliger.

Denn erst die dortigen Partien gegen die zweiten Mannschaften des
1. FC Köln (Freitag, 18 Uhr) und von Fortuna Düsseldorf (Sonnabend,
14 Uhr) würden wohl genügend Aufschluss geben, ob Lee und Kim oder vielleicht nur einer der zwei Akteure Verstärkungen sein könnten.

Zusätzlich müsste die Frage beantwortet werden, ob eine Verpflichtung finanziell machbar wäre. Grundsätzlich gibt es im Kader eigentlich bloß noch eine freie Planstelle in der Offensive, zumal ein Verbleib von Mittelfeldmann Gerrit Pressel durchaus wieder möglich erscheint. (che)