Henstedt-Ulzburg. Bürgermeister Stefan Bauer stößt mit den erfolgreichen Fußballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga an.

„Wo ist denn unsere Tormaschine?“, fragte Bianca Weech, die Mannschaftsführerin des Fußball-Regionalligameisters SV Henstedt-Ulzburg, in die Runde. „Hier bin ich“, antwortete Alina Witt aus dem Hintergrund. Mit 40 Treffern war die 19 Jahre alte Mittelstürmerin in der abgelaufenen Saison die Top-Torjägerin in der Staffel Nord. Als eines der letzten Teammitglieder trug sich Alina im Rathaus ins Goldene Buch ein.

Im Büro von Bürgermeister Stefan Bauer war das Gedränge groß. 18 Spielerinnen, dazu der Betreuerstab, waren der Einladung zu einem Sektempfang gefolgt. „So viele Sportlerinnen waren noch nie hier“, sagte der Verwaltungschef und hob sein Glas. „Aber Ihr habt diese Feier durch großartige Leistungen redlich verdient. Ihr seid ungeschlagener Meister geworden und steigt in die 2. Bundesliga auf. Ich wünsche Euch alles Gute und viel Erfolg.“ Bauer, der jeder Spielerin im Namen der Gemeinde ein großes, weißes Handtuch schenkte, will in der kommenden Saison einige Heimpartien des SVHU besuchen.

Wie ein Champion feiert, das haben die Henstedt-Ulzburgerinnen in den vergangenen Jahren gelernt. Erst prosteten sie dem Bürgermeister zu, dann stellten sie sich der Reihe nach an die geöffneten Fenster, machten die La-Ola-Welle und ließen sich von ihren versammelten Fans bejubeln.

Später tanzten sie noch mit den Spielerinnen der zweiten Mannschaft, die in die Schleswig-Holstein Liga aufgestiegen ist, auf dem Rathaus-Vorplatz. Stolz trugen sie ihr neues schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift „Ein Team – Ein Ziel. Mission erfüllt, Aufstieg 2. Bundesliga.“

Mittendrin war Trainer Claus Rath, 49, der am Dienstag seinen letzten Arbeitstag hatte. „Es war eine schöne und erfolgreiche Zeit“, sagte Rath, der künftig die U17-Mädchen betreut. „Ich bin zuversichtlich, dass sie sich auch in der zweithöchsten Fußballklasse behaupten können. Es wird aber nicht einfach werden.“

Das glaubt auch Teammanager Sven Hege: „Sechs Neuzugänge haben wir schon, doch bei einem knapp sechsstelligen Jahresetat müssen wir eisern sparen.“

Tobias Homp, 51, erschien mit einstündiger Verspätung zur Siegesfeier auf dem Rathaus-Vorplatz. Seine Erklärung („Ich musste noch arbeiten“) wurde akzeptiert. Am 20. Juli tritt der neue Chefcoach, der aktuell die männliche
A-Jugend des SV Henstedt-Ulzburg coacht, seinen Dienst an. „Die 2. Bundesliga ist eine andere Welt“, so der frühere HSV-Profi, „es wird ein Kampf um den Klassenerhalt werden.“

Die Tormaschine wird ihm dabei helfen. Alina Witt, die in Hamburg-Bramfeld wohnt, auf ihr Abiturzeugnis wartet und Kauffrau für Marketing-Kommunikation werden möchte, hält dem SV Henstedt-Ulzburg die Treue. Sie hat gerade ein Angebot des
deutschen Pokalsiegers VfL Wolfsburg abgelehnt. (jae)