Henstedt-Ulzburg. Der Tabellenzweite SV Henstedt-Ulzburg untermauert seine Titelambitionen mit einem 5:0 über TSV Limmer, HSV düpiert Celle mit 7:0.

Die Regionalliga-Fußballfrauen des SV Hen­stedt-Ulzburg haben den Holperstart nach der Winterpause mit dem 1:1 gegen den Bramfelder SV zu den Akten gelegt. War beim folgenden 3:0-Auswärtserfolg gegen den SV Werder Bremen II bereits eine deutliche Leistungssteigerung des Teams von Trainer Claus Rath zu registrieren, hat der SVHU nun wohl endgültig zur gewohnten Tor- und Spiellaune zurückgefunden. Beim 5:0 (2:0)-Heimsieg über den Tabellendritten TSV Limmer war der Titelaspirant den Gästen in allen Belangen überlegen.

„Wir mussten wohl einfach erst wieder in Fahrt kommen nach dieser langen Pause, jetzt läuft es rund“, sagte Rath, der am Auftritt seiner Mannschaft kaum etwas zu kritisieren hatte. „Wir haben die Vorgabe, frühe Tore zu erzielen, in die Tat umgesetzt. Aber nach dem 2:0 wollten wir den dritten Treffer erzwingen und haben für eine Viertelstunde den Faden verloren. Von der 25. Minute an lief es dann wieder besser.“

Der SV Henstedt-Ulzburg lebte vom schnellen Flügelspiel, der größeren Ballsicherheit und nun auch wieder von Alina Witt. Die 19-Jährige baute mit dem 1:0, 4:0 und 5:0 mit nun
27 Treffern ihre Führung in der Torschützenliste vor der Bergedorferin Fabienne Stejskal aus; sie war bisher
19-mal erfolgreich. Doch auch Sarah Stöckmann, die das 2:0 markierte, und Vera Homp mit dem 3:0 demonstrierten, dass von allen Offensivpositionen des SVHU Gefahr ausgeht.

„Diese Leistung wollen wir am Mittwoch um 20 Uhr ins Landespokal-Halbfinale bei der SG Ratekau-Strand mitnehmen“, sagte Rath, „das Spiel findet in jedem Fall statt. Sollte der Platz in Ratekau gesperrt sein, verlegen wir das Match auf unseren Kunstrasen in der Theodor-Storm-Straße.“

Hamburger SV überrascht sich selbst mit einem Schützenfest

Es war Ratlosigkeit der positiven Art, die beim Liganachbarn Hamburger SV neben einem ungläubigen Siegesjubel vorherrschte. Eine Minute, bevor Schiedsrichterin Jacqueline Herrmann (TuS Osdorf) die Heimpartie gegen den ESV Fortuna Celle abpfiff, hatte Michelle Kretzschmar über die linke Bahn den 7:0 (4:0)-Endstand für die abstiegsgefährdeten Norderstedterinnen gegen den Tabellenvierten markiert. Eine Sensation.

„Ich hatte zwar nicht daran gezweifelt, dass wir es drauf haben, Celle zu schlagen – aber in dieser Höhe? Wir können uns selber nicht erklären, wie das passiert ist“, sagte Trainer Kay-Ole Schönemann.

Der Coach beobachtete, dass die Gäste wohl noch überraschter vom Auftritt des HSV waren. „Wir waren vom Anstoß an voll da und haben nur drei Stationen und knapp 40 Sekunden gebraucht, bis Victoria Schulz unseren Führungstreffer erzielt hat.“

Es war ohnehin der Tag der 17-Jährigen, die die rechte Außenbahn unermüdlich Richtung des Celler Strafraums beackerte, drei Tore schoss und drei Treffer vorbereitete. „Das war der bislang schönste Tag in meinem Fußballleben“, sagte die Spielerin des Tages, „nach meiner Rippenprellung aus der Vorwoche hätte ich mir diesen Tag nicht besser erträumen können.“

SV Henstedt-Ulzburg – TSV Limmer 5:0 (2:0).
Tore:
1:0 Alina Witt (10.), 2:0 Sarah Stöckmann (11.), 3:0 Vera Homp (62.), 4:0, 5:0 Alina Witt (65., 74.).
SVHU:
Prosch – Michel, Schubring, Weech, Schmitt – von Appen, Marrocu (78. Hege), Engel, Stöckmann (63. Einfeldt) – Homp, Witt (84. Schulz).
Hamburger SV – ESV Fortuna Celle 7:0 (4:0).

Tore:
1:0 Victoria Schulz (1.), 2:0 Fjolla Gara (11.),
3:0 Tanita-Tammy Hentze (30.), 4:0, 5:0 Victoria Schulz (33., 67.), 6:0 Fjolla Gara (81./Foulelfmeter), 7:0 Michelle Kretzschmar (90.+2).
HSV:
Pohl – Beckert (73. K. Witte), F. Witte, Knobloch, Steen – Zollfrank, Sielka – Schulz (81. Michel), Gara, Kretzschmar – Hentze (78. Ogundipe).
Frauenfußball-Regionalliga Nord