Der Tabellenachte der Fußball-Regionalliga steht vor der Verpflichtung des 33 Jahre alten Franzosen. Sako liefert im Testspiel gegen den SV Eichede diverse Kostproben seines Könnens.
Norderstedt. Fußball-Regionalligist Eintracht Norderstedt möchte die „große“ Lösung für seinen Angriff. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. 2,02 Meter misst Morike Sako, er muss sogar den Kopf leicht einziehen, um die Umkleidekabine im Edmund-Plambeck-Stadion betreten zu können. Fans des Zweitligisten FC St. Pauli dürften nun längst hellhörig geworden sein, denn der mittlerweile 33 Jahre alte Franzose mit malischen Wurzeln bestritt zwischen 2007 und 2010 genau 57 Partien für den Hamburger Club und war in dieser Zeit Publikumsliebling am Millerntor.
Kurzfristig hatte sich für die Eintracht eine Möglichkeit ergeben, Sako unter die Lupe zu nehmen. Der Kontakt war über Robert Ninic, Inhaber des kroatischen Restaurants Dubrovnik an der Ulzburger Straße, zustande gekommen – dort gehen Mannschaft und Vorstand gerne essen, Ninic und Sako kennen sich ebenfalls gut. Der Spieler selbst zeigte sofort Interesse. Seit seinem Engagement im Sommer 2014 bei Hessen Kassel (Regionalliga Südwest) ist er vereinslos.
Auch ohne Spielpraxis präsentierte sich der Stürmer in einem einwandfreien körperlichen Zustand. Der Test gegen Schleswig-Holstein-Ligist SV Eichede ging zwar mit 0:2 (0:0) durch zwei Tore von Arnold Lechler (70./75.) verloren, doch Sako offenbarte auf Anhieb ein gutes Verständnis mit den Teamkollegen, absolvierte auf schneebedecktem Kunstrasen ein hohes Pensum und kam wiederholt im Strafraum aussichtsreich zum Abschluss – allerdings war der starke Eichede-Keeper Fabian Lucassen stets Endstation. Deran Toksöz (51.) vergab zudem einen Handelfmeter.
„Das Ergebnis ist zweitrangig“, sagte Trainer Thomas Seeliger, „wir haben 70 Minuten lang einen guten Ball gespielt, hatten Chancen ohne Ende.“ Unter anderem auch deshalb, weil Sako sehr bemüht war. „Mo hat in der 2. Bundesliga gespielt, da muss er ein gewisses Leistungsniveau haben.“ Also gab der Coach grundsätzlich grünes Licht für eine Verpflichtung. „Er ist ein guter Typ, und es gibt nicht viele Möglichkeiten, an Spieler dieser Qualität heranzukommen, die in Hamburg wohnen und finanzierbar sind.“
Sollte der letzte Punkt tatsächlich zutreffen, dürfte es rasch Klarheit geben, zumal die Wechselfrist in einer Woche abläuft. Am Dienstag empfängt Eintracht Norderstedt zunächst im nächsten Test den SC Victoria (19 Uhr, Ochsenzoller Straße). Dass das Oddset-Pokal-Achtelfinale beim TSV Buchholz (Sonntag, 1. Februar, 13 Uhr) stattfinden kann, ist angesichts der jüngsten Schneefälle nicht wahrscheinlicher geworden. (che)