Zur offiziellen Saisoneröffnung der Schleswig-Holstein-Liga empfängt der SV Todesfelde am Freitag (19 Uhr, Joda-Sportpark) den wieder in die höchste Landesklasse aufgestiegenen Kreisrivalen SV Henstedt-Ulzburg.

Todesfelde. Nach nur einem Jahr Abstinenz sind die Fußballer des SV Henstedt-Ulzburg zurück in der Schleswig-Holstein-Liga – und stehen sofort im Rampenlicht. Die Saisoneröffnung in der höchsten Landesklasse ist zugleich die Neuauflage eines Evergreens des letzten Sport-Jahrzehnts, denn der SV Todesfelde empfängt am Freitag (Anstoß: 19 Uhr) im Joda-Sportpark eben den besagten Kreisrivalen und Aufsteiger SVHU.

Ein Duell, das zuletzt im Finale des Kreispokals (1. Juni) mit 2:0 an die Rhener ging. Grundsätzlich ist die Entwicklung allerdings gegensätzlich verlaufen – Todesfelde ist etabliert, hat sportlich das Potenzial für ein Finish in den Top sechs, während Henstedt-Ulzburg den Anschluss erst wieder finden muss.

Sascha Sievers, Coach des SVT, weiß um die Eigendynamik von Auftaktpartien. Gerade, wenn diese zudem ein Derby sind. „Wir werden hochgradig konzentriert und geduldig sein müssen“, sagt er. „Der SVHU hat – nicht nur durch die individuelle Qualität – großes Potenzial. Gerade auf den Flügeln kommen sie mit enormer Geschwindigkeit.“

Seine Mannschaft ist bereit. „In der Vorbereitung haben wir zunächst Wert darauf gelegt, die Jungs in eine gute körperliche Verfassung zu bekommen. Das ist gelungen. Dann gab es andere Schwerpunkte wie Ballbesitzspiel, Passspiel und Handlungsschnelligkeit“, so Sievers, der für die Startelf „mindestens einen Neuzugang“ ankündigt.

Für den SV Henstedt-Ulzburg kann nur der Klassenerhalt das Ziel sein

Sein Trainerkollege Jens Martens musste derweil in der „Vorbereitungs“-Phase aus der Not eine Tugend machen. Wegen der schon mehrfach beschriebenen Pflichtspiel-Termindichte noch vor dem Ligastart, die nur ein echtes Testspiel beim HSV III zuließ, musste sich Martens seine Eindrücke aus dem Ernstfall holen.

Sprich aus den Pokalwettbewerben in Land und Region. Was die 2:0-Siege über den Kreisklassisten MTV Segeberg (Kreispokal) und den Eckernförder SV (Qualifikation zum Landespokal) sowie die 3:4-Heimniederlage gegen den Preetzer TSV im Landespokal-Achtelfinale an Rückschlüssen zuließen, weiß der Coach allerdings schon zu deuten.

„Ich habe gesehen, dass wir sehr wohl über ein gutes Maß an fußballerischer Qualität verfügen“, sagt Martens, der immerhin acht Abgänge aus der Aufsteiger-Elf nach langem Suchen mit drei internen Verstärkungen aus A-Jugend und U23 sowie sechs externen Zugängen kompensieren musste.

Logisch, dass ein so gravierender Umbruch auch große „Baustellen“ schafft. „Meine ersten Eindrücke haben sich auch in der Hinsicht bestätigt, dass wir im Bereich taktischer Disziplin noch viel Arbeit vor uns haben“, sagt Martens, „doch in den letzten Spielen haben die Jungs bereits erkannt, was möglich ist, was mit vernünftiger Arbeit im Team und dem Einhalten eines Spielkonzeptes zu erreichen ist. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass unser Ziel nur der Klassenerhalt sein kann. Den jedoch halte ich für sehr gut realisierbar.“

Der TuS Hartenholm startet am Sonnabend in Bordesholm in die Serie

Die dritte Mannschaft aus dem Kreis, der TuS Hartenholm, wird in den traditionellen Saisonprognosen fast schon reflexartig als Absteiger eingeschätzt. „Wer tippt, wird uns wohl immer unten sehen“, sagt Trainer Jörg Schwarzer. Dem Dorfclub ist das herzlich egal. Beharrlich hat sich das Team seit der vergangenen Rückrunde verbessert, gerade in taktischer Hinsicht und im gesamtem Defensivverhalten. Dass die Hartenholmer in der Endabrechnung Platz 13 erreichten, war durchaus eine Überraschung.

Im Sommer verabschiedete sich Angreifer Morten Liebert – ausgerechnet nach Todesfelde. „Einen adäquaten Ersatz haben wir nicht, sondern eher Spieler, die schnell und beweglich sind“, so Jörg Schwarzer.

Deswegen hat er Innenverteidiger Thilo Quinting zum Angreifer umfunktioniert. Diese Rolle kennt der 26-Jährige aus den Anfangsjahren seiner Laufbahn. „Ich erhoffe mir von ihm etwas Robustheit. Und im Training hat er bereits eine sehr gute Torquote.“ Am ersten Spieltag tritt der TuS Hartenholm auswärts beim Liganeuling TSV Bordesholm an (Sonnabend, 15 Uhr). „Das ist ein Mitkonkurrent um den Klassenerhalt, eigentlich müssen wir da etwas holen“, so die Hoffnung des Coaches.

Als „Warm-up“ gewann Hartenholm pflichtgemäß sein Kreispokal-Achtelfinale beim SV Westerrade (Kreisliga Segeberg) mit 2:0 (0:0). Die Treffer erzielten Jannik Holz (76.) und Martin Genz (87.).