Das Team von Trainer Thomas Seeliger hat im Duell der Regionalliga-Aufsteiger das bessere Ende für sich und ist nach dem torreichen Sieg nun schon seit zehn Partien ungeschlagen.

Norderstedt. „Das war mannschaftlich geschlossen, und zwar mit allen Höhen und Tiefen.“ So beschrieb Trainer Thomas Seeliger die Leistung der Regionalliga-Fußballer von Eintracht Norderstedt im Auswärtsmatch bei Eintracht Braunschweig II. Sein Kommentar spiegelte allerdings keinesfalls Unzufriedenheit wider. Warum auch, schließlich hatten die Garstedter ein unterhaltsames Aufsteigerduell mit 4:3 (3:2) gewonnen und sich damit auf den neunten Tabellenplatz vorgeschoben.

Es waren mentale Aussetzer, die das Geschehen prägten. Wie etwa der Patzer von Braunschweigs Keeper Marcel Engelhardt. Der erhielt den Ball kurz nach dem Anstoß, verlor aber im eigenen Strafraum den Überblick und die Kontrolle über die Situation. Yayar Kunath ging dazwischen, kam im Zweikampf zu Fall und holte so einen Strafstoß heraus. Nach nicht einmal 60 Sekunden verwandelte Eintracht-Kapitän Philipp Koch zum 0:1 – sein viertes Saisontor, jeweils per Elfmeter; seit Oktober 2013 hatte er nicht mehr getroffen.

In der zweiten außergewöhnlichen Szene sah Schlussmann Engelhardt erneut unglücklich aus. Der Schuss von Deran Toksöz aus großer Distanz war eigentlich harmlos, touchierte aber eine Unebenheit auf dem Rasen und hoppelte dadurch über die ausgestreckten Arme des Torhüters über die Linie (18.). Das vermeintlich sichere 2:0 war indes bloß eine Momentaufnahme. Marvin Ibekwe verkürzte zunächst (31.), ehe sein Teamkollege Nils Göwecke in Geberlaune war. Ihm misslang ein Klärungsversuch im Duell mit Norderstedts Linus Meyer komplett, und wieder war Marcel Engelhardt geschlagen – diesmal mit einem Eigentor (40.).

Das 3:1 wäre eine solide Halbzeitführung für Eintracht Norderstedt gewesen, doch soweit kam es nicht. Nun leistete sich Mike Eglseder, der ansonsten so souveräne Eintracht-Verteidiger, einen Ballverlust. Von diesem profitierte Jovan Grozdanic. Thomas Seeliger ging genervt in die Kabine. „Das war viel zu lässig von Mike.“

Eglseder rückte auch in der Schlussphase der Partie in den Mittelpunkt. Beim Stand von 4:2 – Linus Meyer hatte kurz zuvor einen Konter abgeschlossen – parierte er einen Schuss vor dem eigenen Tor mit der Hand. Die Konsequenz: Rot für den Abwehrspieler, Handelfmeter für Braunschweig, den Göwecke zum 3:4 verwertete.

Damit hatte das kuriose Auf und Ab allerdings ein Ende. „Das war ein bisschen wie beim Tag der offenen Tür. Aber irgendwie können wir trotzdem zufrieden sein, auch wenn es jetzt nicht unsere beste Leistung war. Da waren einige Flüchtigkeitsfehler drin“, so das Resümee von Coach Seeliger.

Längst Gewohnheit ist die Feststellung, dass Eintracht Norderstedt die Serie ungeschlagener Partien fortsetzte. Jetzt sind es schon zehn Spiele, nur Tabellenführer VfL Wolfsburg II ist länger ohne Niederlage.