Der Schleswig-Holstein-Ligist gewinnt das Endspiel gegen den TuS Hartenholm mit 2:1. Zuvor war der Favorit aber beinahe in der Zwischenrunde ausgeschieden und verlor sogar gegen die eigene Reserve.
Leezen. Die Fußballwelt hat schon Trainer erlebt, die sich über einen Turniererfolg intensiver gefreut haben als Sascha Sievers. Fast schon grimmig schaute der Coach von Schleswig-Holstein-Ligist SV Todesfelde drein, nachdem seine Spieler im Finale des Solarstrom-Cups in Leezen den TuS Hartenholm mit 2:1 bezwungen hatten.
„Wir haben uns in das Endspiel gemogelt“, sagte Sievers und ließ damit unmissverständlich durchblicken, dass die Darbietungen seines Teams auf dem Parkett weiterhin ausbaufähig sind. Auf dem obligatorischen Mannschaftsfoto mit dem Dieter-Pütz-Gedächtnispokal blickte er zumindest etwas versöhnlicher in die Kamera.
Die Titelverteidigung beim 29. Hallenturnier des Leezener SC in der Amtssporthalle – mit 30 teilnehmenden Mannschaften die größte Veranstaltung ihrer Art im Kreis Segeberg – war immerhin der erste Erfolg in der laufenden Indoor-Saison. Zuvor hatte Todesfelde weder bei der Hallenkreismeisterschaft noch in Großenaspe oder beim eigenen Joda-Cup triumphiert. Diese wenig befriedigende Zwischenbilanz widerspricht dem Credo von Sascha Sievers, der sagt: „Qualität verpflichtet. Unser Minimalziel ist immer, das Finale zu erreichen.“
Allerdings wackelte der Favorit auch in Leezen mehrfach. So verlor der SVT in der Zwischenrunde gleich zweimal mit 0:1 – einerseits gegen Hartenholm, zuvor aber ausgerechnet im Duell mit der eigenen zweiten Mannschaft. Letztlich genügten solide sechs Punkte aus vier Partien aber für den schmucklosen Halbfinaleinzug. Sievers: „Dabei wollten wir Eigenwerbung betreiben.“ Dies galt auch für die Akteure selbst. Schließlich war es die letzte Gelegenheit, sich für einen der zwölf Kaderplätze beim Hallenmasters in Kiel am Sonnabend zu empfehlen. „Es könnte Überraschungen geben“, sagte der Trainer, der die Nominierung auf einer Teamsitzung am Donnerstagabend bekannt geben wird.
Dem TuS Hartenholm blieben immerhin die persönlichen Ehrungen für Torschützenkönig Arved Käselau sowie Christopher Newe, der zum besten Keeper des dreitägigen Turniers gewählt wurde. Im Vergleich mit Todesfelde fehlte vielleicht die nötige Kraft, da der TuS in Gruppe fünf erst am Finaltag in den Wettbewerb eingegriffen hatte, somit von 10 Uhr morgens an aktiv war – der SVT war schon am Freitag im Einsatz gewesen. „Bei uns wurden die Beine schwer“, sagte Hartenholms Trainer Jörg Schwarzer, „Todesfelde hat verdient gewonnen.“
Den größten Applaus erhielt indes weder der Sieger noch der Zweitplatzierte, sondern die drittbeste Auswahl des Solarstrom-Cups. Seit Jahren fährt der TB Ruit aus Baden-Württemberg stets zum Jahresauftakt in den Norden, immer organisiert von Torge Lassen, einem früheren Leezener Fußballer. So stark wie 2014 waren die Gäste allerdings noch nie. Trotz der traditionell feuchtfröhlichen Players’ Night und einer entsprechend kurzen Nacht spielten die Süddeutschen groß auf, erreichten überraschend das Halbfinale und gewannen schließlich das Match um Rang drei gegen den TuS Hartenholm II mit 3:0. Und damit nicht genug: Die Ruiter verdoppelten ihr Preisgeld auf 300 Euro und spendeten den Betrag komplett dem Kunstrasenprojekt des Leezener SC.