Das 2. Stevens Sommerkriterium des RV Germania lockt 225 Aktive, aber nur rund 100 Radsportfans an den verregneten Gutenbergring.

Norderstedt. Pitschnass, aber zufrieden stehen sie da, die vier Hob byradfahrer, die sich um den Titel "Norderstedts bester Sportler" bewerben. Die erste von insgesamt vier Herausforderungen, die Kirstin Sommer, Kirsten Meyer, Jörn Lüdemann und Re né Croissier bis zum 1. September be wältigen müssen, liegt hinter ihnen.

Im Gewerbegebiet Nettelkrögen im Gutenbergring fuhr das Quartett gemeinsam mit 40 weiteren Freizeitsportlern einen Rundkurs von 1,4 Kilometern 20-mal ab. Während morgens noch die Sonne schien, war die Straße am Nachmittag nass. Keine leichten Bedingungen also für die Hobbyakteure, die auf Zeit fuhren und sich deshalb keine taktischen Spielchen oder gar eine langsame Fahrweise gönnten.

"Vor dem Radrennen hatte ich schon ein wenig Bedenken, da es doch die ganze Zeit regnete", sagte Kirstin Sommer. Die Garstedterin hatte sich 2012 den Titel "Norderstedts beste Sportlerin" erkämpft und will diesen nun verteidigen. Im Radrennen kam die Architektin nach 48:29 Minuten als schnellste von sechs Teilnehmerinnen im Ziel. Sieger bei den Männern wurde der Bad Zwischenahner Christoph Fiebig (44:08). Der 27 Jahre alte Radspezialist ist aber kein Anwärter auf die Mehrkampfkrone, da er für die drei übrigen Wettkämpfe (Langstreckenschwimmen, Abendlauf, Triathlon) nicht gemeldet hat.

Vorjahressieger Lennart Grube muss in diesem Jahr passen

Der Kampf um Platz eins in der Gesamtwertung ist noch völlig offen. Vorjahressieger Lennart Grube kann in diesem Jahr nicht mitmischen, er absolviert ein Auslandsjahr in Argentinien. Auch sein Trainer und Mitfavorit Stefan Schröter beschränkt sich aufs Zuschauen. "Ich muss nach einem Sturz vom Rad leider pausieren. Ich habe Probleme im Oberschenkel", so Schröter.

Beste Karten hat nach dem Radrennen Tobias Böker (47:35) aus Hamburg. Aber Jörn Lüdemann (49:28) ist ihm auf den Fersen. "Das Radfahren war in Ordnung", sagte der Garstedter, der in diesem Jahr bereits Hamburger Meister mit den Ü32-Fußballern von Eintracht Norderstedt geworden ist und auch keine Angst vor dem Abendlauf am 28. August hat.

Bevor gerannt wird, findet aber erst einmal das Langstreckenschwimmen am 24. August statt. Am Sonnabend müssen alle Titelanwärter 1250 Meter im Stadtparksee absolvieren. Jörn Lüdemanns Vorfreude hält sich jedoch in Grenzen: "Laufen ist kein Problem, aber das Schwimmen liegt mir nicht so besonders."

Während die Hobbyradler im Gutenbergring nach 20 Runden ihre Sportgeräte abstellten und sich beim lockeren Plausch von den Strapazen erholten, standen die Elitefahrer noch am Start. Der ausrichtende RV Germania hatte wie schon 2012 einen kompletten Radsporttag ausgeschrieben. Gemeldet waren 225 Aktive, den Anfang machte die U11-Gruppe. Für die Youngster sowie die Teilnehmer der Kategorien U13, U15 und U17 weiblich stand ein Rundstreckenrennen auf dem Programm. Die Wettbewerbe der Kategorien U17 männlich, U19 und die Elite wurden ohne Zeitmessung ausgetragen. Stattdessen gab es in jeder Runde abhängig von der Platzierung Punkte. Das Elitefeld der Männer rauschte 55-mal durchs Ziel und legte in regelmäßigen Abständen Zwischensprints ein; dabei wurden Prämien ausgeschüttet.

Hauptsponsor Stevens stiftet einen Carbonrahmen für 750 Euro als Prämie

Die kamen beispielsweise vom Hauptsponsor Stevens, der neben vielen Radsportutensilien auch einen Carbonrahmen im Wert von 750 Euro zur Verfügung stellte. Die Großhandelsgesellschaft Fegro stiftete Präsentkörbe. Hinzu kamen Geldprämien und weitere Sachpreise - für die Teilnehmer also eine lohnende Angelegenheit.

Aufgrund des wechselhaften Wetters und von Konkurrenzveranstaltungen in Norderstedt kamen nur rund 100 Zuschauer in den Gutenbergring. Diejenigen, die sich nicht vom wolkenverhangenen Himmel einschüchtern ließen, sahen rasante und vor allem spannende Rennen.

Siegreich im Elitewettbewerb war der Bielefelder Yannick Gruner, der sich in seinem ersten U23-Jahr im Zielsprint gegen Heinrich Berger (Altona) durchsetzte. Für den 19 Jahre jungen Champion war der Erfolg möglicherweise ein Schritt in Richtung Berufsradsportler. "Ich will Profi werden", sagte der junge Ostwestfale, der für das Team KED Stevens fährt und in Norderstedt bei seinem Mannschaftskameraden Max Lindenau übernachtete.

Der Harksheider landete auf dem vierten Rang im Eliterennen, sein Bruder Paul wurde Erster in der U19-Konkurrrenz.

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