Auf Meisterkurs: Matthias Meyer übernimmt mit seinem zweiten Saisonsieg die Gesamtführung in der beliebten Nachwuchs-Rennserie

Kaltenkirchen. Aus dem Jäger ist der Gejagte geworden. Der Kaltenkirchener Matthias Meyer hat das vierte Rennen im ADAC-Volkswagen-Polo-Cup auf dem Norisring in Nürnberg gewonnen. Damit übernahm Meyer von seinem ärgsten Konkurrenten, dem Hildesheimer Patric Lachmann, der in Nürnberg den zweiten Platz belegte, die Führung in der Gesamtwertung.

Der Renntag auf dem 2,3 Kilometer langen Stadtkurs begann mit einem guten Omen für den 23 Jahre alten Speditionskaufmann Matthias Meyer. Bereits im Qualifikationstraining hatte er mit seinem 150-PS-Renner die Nase vorn und verwies Lachmann mit sechs Hundertstelsekunden Vorsprung auf den zweiten Startplatz.

Der knappe Ausgang des Trainings machte aber auch klar, dass auf Matthias Meyer im eigentlichen Rennen über 22 Runden vor 130 000 Zuschauern ein hartes Stück Arbeit zukommen würde. Und die Vorahnung sollte bestätigt werden: "Patric Lachmann war immer bis zur Zieldurchfahrt in meinem Rückspiegel", erzählte der siegreiche Meyer, der 1992 als Elfjähriger beim Kartfahren den Einstieg in den Motorsport fand, "wann immer ich mir in den Kurven einen Vorsprung herausgefahren hatte, kam er dann auf den langen Geraden im Windschatten wieder an mich heran."

Doch letztlich konnte der Vorjahreszweite im VW-Lupo-Cup seinen Verfolger auf Abstand halten und den zweiten Sieg in Folge einfahren. Mit 155 Punkten hat Matthias Meyer allerdings derzeit nur bescheidene fünf Zähler Vorsprung auf Lachmann - bei noch sechs ausstehenden Rennen alles andere als ein beruhigendes Polster: "Aber so ist es schon besser, als wenn ich weiter in der Verfolgerrolle wäre", meint Meyer zuversichtlich, "wenn ich weiter hinter Lachmann rangieren würde, müsste ich mich ja noch mehr reinhängen." Und auch das Spitzenduo muss trotz zurzeit fast 50 Zählern Vorsprung auf den Dritten, den Österreicher Dieter Svepes, damit rechnen, dass aus dem Zweikampf bald wieder ein Mehrkampf werden könnte: "Es wird gewiss nicht so bleiben, dass immer nur Patric und ich auf den ersten beiden Rängen ankommen", meint Meyer vorsichtig, "ich weiß noch zu gut aus dem letzten Jahr, wie schnell man wieder zurückfallen kann."

Nach der Sommerpause im Juli will Matthias Meyer am 1. August im fünften Saisonrennen auf dem Nürburgring seine Gesamtführung weiter ausbauen. Ein spezielles Fahrtraining wird es bis dahin jedoch nicht mehr für den seit drei Jahren mit Ehefrau Kathrin verheirateten Kaltenkirchener und gelernten Automechaniker geben. "Allerdings will ich bis dahin unbedingt noch etwas für meine Fitness tun", so Meyer schmunzelnd, "ein paar Kilo würde ich gerne wieder loswerden."

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