Todesfelde. Wie der Dorfclub den Aufstieg in die Regionalliga schaffen kann. Und warum es gegen Altona auf jeden Fall ein Elfmeterschießen gibt.
Die meisten Fußballspieler im Kreis Segeberg haben Sommerpause, können in den Urlaub fahren oder zu Hause die Beine hochlegen, chillen, die leeren Akkus wieder aufladen, sich aktiv erholen. Für die Kicker des SV Todesfelde geht die Saison dagegen weiter, immer weiter.
Und wie: Nur vier Tage nach dem Finale im Landespokal-Finale, in dem sich der 1926 gegründete Dorfverein Regionalligist 1. FC Phönix Lübeck mit 1:3 (1:1) geschlagen geben musste, steht am Mittwoch um 19.30 Uhr das wichtigste Spiel der Vereinsgeschichte auf dem Programm: die erste von zwei Partien in der Regionalliga-Aufstiegsrunde.
SV Todesfelde: Historischer Coup in der Adolf-Jäger-Kampfbahn?
Die Mannschaft von Trainer Björn Sörensen kann in der Adolf-Jäger-Kampfbahn einen historischen Coup landen. Mit einem Sieg beim Hamburger Oberligisten Altona 93 würde der Meister der Oberliga Schleswig-Holstein in die Regionalliga Nord aufsteigen, dort in der Spielzeit 2024/2025 unter anderem auf Eintracht Norderstedt treffen.
Sollte die Partie in Ottensen mit einem Unentschieden enden, hätte der SVT am Sonntag, 2. Juni, vor heimischem Publikum sogar noch eine zweite Chance, um das große Ziel zu erreichen. Dann nämlich kommt der SV Werder Bremen II, der sein erstes Match mit 1:0 gegen Altona 93 gewann, in den Joda-Sportpark; mit einem Remis oder einem Erfolg wäre die Sache geritzt.
Unabhängig vom Ergebnis gibt‘s ein Elfmeterschießen
Das dritte denkbare Aufstiegs-Szenario: Todesfelde verliert in Altona und gewinnt gegen Bremen II. Dann entscheidet das Torverhältnis darüber, wer den Sprung in die vierthöchste deutsche Klasse schafft.
Für den Fall, dass am Ende alle drei Teams 3 Punkte und 1:1 Tore auf dem Konto haben, ist übrigens vorgesorgt. Nach jedem Match der Relegation werden vorsorglich Elfmeterschießen ausgetragen (Bremen II unterlag zum Auftakt Altona 93 mit 3:4), die – falls erforderlich – über die beiden Aufsteiger entscheiden. Auf derartige Gedankenspiele hat SVT-Coach Björn Sörensen allerdings keine Lust. „Die einfachste Variante ist, dass wir am Mittwoch gewinnen“, sagt er. Denn dann wäre das Thema aus Sicht des SV Todesfelde durch, unabhängig vom Ergebnis am Sonntag.
SV Todesfelde: Verhalten bei Standardsituationen muss besser werden
Die Endspielniederlage im schleswig-holsteinischen Cupwettbewerb gegen den 1. FC Phönix Lübeck und die verpasste Qualifikation für die erste Hauptrunde im DFB-Pokal hat der SVT schnell abhakt.
„Wir wollten gewinnen, haben aber auch gewusst, dass Phönix eine Topmannschaft in der Regionalliga Nord ist. Meine Jungs haben gezeigt, dass sie mit einem solchen Spitzenteam mithalten können. Am Ende haben Kleinigkeiten entschieden“, so Sörensen. Oder anders ausgedrückt: Das sonst so vorbildliche Verhalten bei Standardsituationen ließ diesmal zu wünschen, machte dem Gegner das Toreschießen leicht.
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Björn Sörensen, der Altona 93 in Bremen beobachtet hat, rechnet mit einem heißen Fight in der altehrwürdigen Adolf-Jäger-Kampfbahn an der Griegstraße. Und er ist gewarnt. „Die Hamburger, zu deren Stärken die Körperlichkeit und Robustheit gehören, haben mich gegen Werder II überrascht und sich wesentlich besser als von vielen erwartet aus der Affäre gezogen“, sagt er, „ich rechne damit, dass sie gegen uns wegen der Platzverhältnisse in ihrem Stadion häufig mit langen Bällen auf Zielspieler Rasmus Tobinski agieren werden.“
Gut für den SV Todesfelde: Der Trainer, der die Mannschaft seit Sommer 2023 coacht, kann personell aus dem Vollen schöpfen. Bis auf ein paar kleinere Wehwehchen sind alle Akteure fit. Die Kicker können sich zudem wie schon so oft in der Vergangenheit auf die lautstarke Unterstützung ihrer Anhänger verlassen. „Gelb-Blau wird in Altona stark vertreten sein“, sagt Sörensen. Bis zu 800 Fans werden die Mannschaft zum wichtigsten Spiel der Vereinsgeschichte begleiten.