Kreis Segeberg. Zuschuss zur privaten Ladestation: Kreis Segeberg öffnete das Antragsfenster – und musste es vor lauter Andrang gleich wieder schließen

Die Nachfrage nach Fördermitteln für private E-Ladestationen, sogenannte Wallboxen, oder öffentliche E-Ladesäulen ist im Kreis Segeberg enorm hoch. Für dieses Jahr sind die 300.000 Euro aus dem Förderprogramm für Ladeinfrastruktur bereits komplett ausgereizt und vergeben. Klimaschutzmanager Heiko Birnbaum konnte sich in der Kreisverwaltung vor dem Run der Antragsteller auf das Geld kaum retten.

„Die Nachfrage war sehr hoch und sogar weit im Vorwege der Öffnung des Antragsfensters spürbar. Der Run auf die Fördermittel hatte sich schon abgezeichnet“, sagt Birnbaum. Er hatte seit Januar täglich viele Anfragen per Mail und Telefon entgegengenommen. Ungeduldig erkundigten sich Bürgerinnen und Bürger, wann es denn endlich losgehe mit der Vergabe der Fördermittel.

Wallboxen: Run der Antragsteller

Birnbaum musste sie alle auf den 1. April vertrösten. An diesem Tag wurde das Antragsfenster für 2024 um Mitternacht geöffnet – und musste wenige Tage später bereits wieder zugeschlagen werden. 300.000 Euro waren in Windeseile verteilt. Allein in den ersten 24 Stunden waren 120 Anträge eingegangen. Das umfasste bereits zwei Drittel des gesamten Fördertopfes.

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Mittlerweile hat Heiko Birnbaum mehr als 200 Anträge positiv beschieden. „Die hohe Nachfrage wird nicht abreißen. Die Fördermittel bleiben natürlich begehrt. Leider müssen alle Interessierten nun abermals geduldig sein. Denn: Neue Anträge können erst wieder am 1. April 2025 gestellt werden“, sagt Birnbaum. Wartelisten oder Ähnliches gebe es nicht.

E-Mobilität: Schon über 1000 Förderungen seit 2017

Seit 2015 hat der Kreis eine eigene Förderrichtlinie für den Ausbau von Ladeinfrastruktur, seit 2017 stehen jährlich jeweils 300.000 Euro für Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen bereit. Ein Zuschuss kann für die Ladestation daheim, aber auch für die öffentliche Ladeinfrastruktur beantragt werden.

Konkret bedeutet das: Maximal 7.500 Euro gibt es für eine öffentlich zugängliche Normalladesäule und maximal 25.000 Euro für eine Schnellladesäule. Der Zuschuss für private Wallboxen beträgt bis zu 1000 Euro. Von 2017 bis Ende 2023 sind bei Kreis-Klimaschutzmanager Birnbaum bereits mehr als 1000 Anträge eingegangen.

Wallboxen: Ökostrom ist die Bedingung

Der Kreis fördert die Errichtung privater Ladeinfrastruktur mit 50 Prozent der förderfähigen Kosten, maximal jedoch mit 1000 Euro pro Anschluss. Förderfähige Kosten sind Anschaffung der Wallbox, Installation und Anmeldung durch den Elektriker, inklusive erforderlicher Anpassungen am Zähleranschlusskasten sowie Erdarbeiten.

Voraussetzungen für den Erhalt der Förderung sind die Verwendung von 100 Prozent Ökostrom. Die verwendete Wallbox muss mit mindestens 11 Kilowatt betrieben werden und einen Typ2-Anschluss haben. Mit dem Vorhaben darf noch nicht begonnen worden sein, man muss also erst den Förderbescheid abwarten und dann beauftragen beziehungsweise kaufen. Der Installationsort muss sich im Kreis Segeberg befinden.