Hartenholm. Ein feuchtfröhlicher Sonnabend mit den angesagtesten Ballermannhits, viel buntem Konfetti und unglaublich guter Laune.

Hits von Abba, Falko und Nena, 15 Ballermann-Größen mit teilweise brandneuen Songs, viel Konfetti und noch viel mehr Bier – die Olé-Party Hartenholm. Wenn man sich gegen Mittag auf den Weg zum Hartenholmer Flugplatz macht, kann man die Party kaum verpassen. Einfach der lauten Musik nach, entgegenkommende, torkelnde Menschen, weisen gerne den Weg.

Von 13 Uhr an gibt es für die Gäste neun Stunden lang die angesagtesten Ballermannhits – live mit ihren Lieblingsstars. „Einfach mal alles vergessen und feiern“, beschreibt Pete sein Erlebnis auf der Olé-Party. Er ist 23 Jahre alt und kommt aus de Umgebung. So wie ihm geht es wohl vielen der rund 5000 Besucher. Die Songs stehen nicht gerade für Tiefgang und hohe philosophische Kunst, dafür aber für einfach zu lernende Texte, freche Lebenslust und Gaudi.

Hartenholm_Olé: Die Konfettikanonen laufen heiß

Als das Krefelder Duo von Specktakel am frühen Nachmittag mit seinem brandneuen Song „Erdnüsse, Walnüsse, Penüsse“ anfängt – kann spätestens ab dem zweiten Refrain jeder mitsingen. Doch noch viel lauter wurde das Publikum natürlich bei ihrem Schlagerhit „Mama Lauda“. Überall fliegt Konfetti durch die Luft, die Leute tanzen. Wenn man auf einmal ein paar Tropfen abbekommt, keine Sorge, es regnet nicht – das ist nur Bier.

Auch DJ Olde, der am Nachmittag spielt, hat gute Laune und Geschenke im Gepäck. „Ich fahre doch nicht acht Stunden lang zu euch ohne Geschenke“, sagt er. Seit zehn Jahren ist der DJ in der Szene unterwegs und bringt Stimmung in viele europäische Clubs. Für das Publikum hat er brandneue Remixes dabei. Mit dem Besten, was Nena, Abba oder auch Falko zu bieten haben, unterhält er die Leute. Seine Show ist sehr energetisch, er animiert die Besucher, bringt die Menschen zum Zappeln. „Wo sind meine Party-Alkoholiker?“, fragt er – die Menge antwortet, indem sie ihre Becher in die Luft strecken.

Ein Bild, das den Tag gut beschreibt: Der Himmel ist grau – trotz hoher Temperaturen. Es ist bunt und heiß.
Ein Bild, das den Tag gut beschreibt: Der Himmel ist grau – trotz hoher Temperaturen. Es ist bunt und heiß. © Ulli Kuhn

Der Büffel zeigt seine Hörner

Während der ganzen Zeit laufen die Zapfhähne auf Hochtouren, vier Bierverkaufsstände liefern Non-Stop. Am frühen Abend kommt dann auch Lorenz Büffel als Act auf die Bühne – sein Song „Johnny Däpp“ darf auf keiner Faschingsfeier oder Schlagerparty fehlen. Er kommt auf der Bühne ganz schön ins Schwitzen, er gibt alles. Direkt neben der Bühne ist eine Bullriding-Maschine – wer sich am Längsten hält, gewinnt. Die Leute fallen reihenweise vom Bullen – auf der Bühne, der Büffel hingegen – steht.

Auch Schürze war da. Weithin bekannt durch seinen teilweise kontrovers-diskutierten Song „Layla“, auch weit über die Ballermannszene hinaus. In einigen Ecken Deutschlands wurde sein Song über die fiktive Puffmutter Layla mit Argwohn aufgenommen, vereinzelte Stimmen nach einem Verbot wurden laut.

Isi Glück lieferte eine feurige Bühnenshow.
Isi Glück lieferte eine feurige Bühnenshow. © Ulli Kuhn

Isi Glück: Heimspiel für die Elmshornerin

Um 19 Uhr kommt dann eine Elmshornerin auf die Bühne, heute lebt sie mit ihrem Mann auf Mallorca, ist nun extra für das Olé-Festival angereist – Isi Glück. Die 32-Jährige ist ein Bühnentalent, das merkt man gleich. Ausgerechnet während ihrer Show beginnt es zu regnen – Isi Glück freut sich sogar darüber. „Es regnet – das wird ja absolut geil jetzt“, sagt sie lachend. Sie versteht es, die Laune im Publikum oben zu halten. Wer sich den ganzen Tag über schon gefragt hat, was eigentlich die aufblasbaren Delfine im Publikum zu bedeuten haben, versteht es spätestens ab ihrem Auftritt.

„Ich hab nen Delfin in meiner Bauchtasche, und mein Pferd, wenn ich nicht aufpasse, frisst dem Delfin aus meiner Bauchtasche die ganze Suppe weg“, so der vielsagende Refrain – ein Hit mit Millionen von Views auf Musikplattformen. Durch die energiegeladene Bühnenshow von Isi ist der Regen in Nu vergessen, von Trübsal keine Spur. „Regen macht unsere Laune nicht kaputt“, so ein junger Mann mit einer Sonnenbrille, die verkehrt auf seinem Nasenrücken liegt, bevor er wieder in der anonymen Masse verschwindet.

Wo Männer Bier trinken, ist auch die Polizei nicht weit

Um 21 Uhr kommt dann der absolute Star des Tages. Mia Julia bildet den krönenden Abschluss des Festivals. Mit Hits wie „Der Zug hat keine Bremse“ oder „Peter Pan“ bringt sie die Massen zum Tanzen, der Regen hat glücklicherweise aufgehört.

Die Sicherheitslage an dem Abend war eigentlich in Ordnung – so die Polizei. Um 20.30 Uhr zeichnet sie ein kurzes Bild der Lage. „Wir haben bisher zehn Strafanzeigen, unter anderem wegen Körperverletzung, Beleidigung und Sachbeschädigung“, sagt ein Polizeiobermeister. Das sei mehr, als man erwartetet habe, aber noch im Rahmen, erklärt der junge Polizist.

Nächstes Jahr wird das Festival volljährig

Auch die Rettungssanitäter sagen, die Lage sei eher ruhig. „Durch die Hitze heute Mittag hatten wir einige Menschen, die wegen Kreislaufproblemen zu uns kamen – jetzt langsam rechnen wir damit, dass mehr alkoholbedingten Fälle zu uns kommen“, sagt der Einsatzleiter am Abend. Unter dem Strich sei aber alles in Ordnung, nichts Außergewöhnliches.

Um circa 22 Uhr war dann langsam Schluss – auf dem Weg vom Festivalgelände herunter begegnen einem links und rechts entkräftete Partykanonen, ziellose, verstreute Biersoldaten, die eines der raren Taxis ergattern wollen. Die 17. Olé Party geht zu Ende – was die Besucher zum 18. Geburtstag des Festivals erwartet, bleibt abzuwarten – der 17. Geburtstag war jedenfalls ein voller Erfolg.