Norderstedt. Tag der offenen Tür der Feuerwehr Garstedt war ziemlich verregnet – trotzdem kamen viele Besucher. Und sie lernten viel.
Die Feuerwehr Norderstedt ist ja eigentlich ein großer Freund des Wassers – so lange es aus großen Rohren strömt und Flammen löscht. Wenn es allerdings aus den Wolken fällt und sich über die Besucherinnen und Besucher des Tags der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt vor der Wache an der Ochsenzoller Straße ergießt, dann fluchen auch mal Feuerwehrmänner über das Wasser.
Es war wirklich wie verhext am Sonnabend. Obwohl die Region über Wochen unter Trockenheit ächzte und die Feuerwehr ständig in Bereitschaft war, um mögliche Flächenbrände auf ausgedorrten Wiesen zu löschen, regnete es beinahe durchgehend zum Tag der offenen Tür.
Feuerwehr: Wenn ein Topf heißes Fett zur tödlichen Gefahr wird
Doch echte Feuerwehrfans und -unterstützer lassen sich offenbar davon nicht abschrecken. Denn über zu wenig Gäste konnten sich die Kameradinnen und Kameraden der Wehr nicht beschweren. Am Ende stand ein positives Fazit von Wehrführer Florian Reichelt.
„Wir sind froh, dass unser erster Tag der offenen Tür seit fünf Jahren so gut angenommen worden ist“, sagte Reichelt. Er habe viele interessante Gespräche mit Gästen geführt. „Von den Besucherinnen und Besuchern gab es durchweg positives Feedback. Vielleicht ist bei dem einen oder anderen der Funken direkt übergesprungen, so dass sich unsere Einsatzabteilung oder die Jugendfeuerwehr auch noch über weitere aktive oder fördernde Mitglieder freuen können.“
Feuerwehr hofft auf neue Aktive und Nachwuchs
Die Feuerwehr hatte zwischen 11 und 16 Uhr etliche Vorführungen angeboten. Etwa eine Verkehrsunfallrettung, sowie die eindrucksvolle Demonstration der Explosion eines Topfes mit heißem Fett. Die Zuschauerinnen und Zuschauer lernten, welche verheerenden Folgen Löschversuche mit Wasser bei Fettbränden haben.
Kippt man nur einen Liter Wasser auf brennendes Fett, so verdampft dieses schlagartig und es steigen etwa 1700 Liter Wasserdampf auf und reißen dabei das brennende Fett mit sich. „Unbedingt beachten: Brennendes Fett löscht man durch Ersticken, also durch Überstülpen eines passenden Topfdeckels oder einer Löschdecke. Alternativ kann auf einen speziellen Fettbrandbrandlöscher zurück gegriffen werden“, erklärte Feuerwehrmann Tim Janthor.
Feuerwehr Garstedt: Ältestes Tanklöschfahrzeug heißt „Lotte“
Zu sehen gab es außerdem Übungen mit dem Feuerlöscher, sowie die Ausstellung des Fuhrparks, von hochmodernen Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugen, Baujahr 2021, bis hin zum ersten Tanklöschfahrzeug der Wehr, Baujahr 1954, welches liebevoll „Lotte“ genannt wird.
Als „Walking Act“ sorgten Feuerwehrleute, ausgerüstet für den Brandeinsatz unter Atemschutz oder im Chemikalienschutzanzug für neugierige Blicke. Die Big Band der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt spielte und die Jugendfeuerwehr unterhielt die Kinder mit Spiel und Spaß.