Norderstedt. Der Langenhorner verbrachte seine letzten Wochen im Albertinen Hospiz Norderstedt. Seine Söhne planen eine besondere Kunstaktion.
Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir weggehen. Ein Zitat des Arztes und Philosophen Albert Schweitzer. Es steht, kursiv gedruckt, über der Todesanzeige von Bernd Prehn. Am 22. Mai starb der 83-Jährige. Alle nannten ihn nur Berni.
Gestorben ist Berni, bis zuletzt umsorgt von seinen Söhnen Joachim und Michael Prehn und deren Frauen Dalia und Heinke, im Albertinen Hospiz in Norderstedt. So zog sich also eine Spur der Liebe über Bernis letzten Weg.
Wie schon zuvor durch sein Leben. Bernd Prehn hatte zuletzt seine schwer kranke Frau gepflegt und bis in den Tod begleitet. Und als das geschafft war, da brach bei ihm der Krebs so durch, dass auch er sich mit dem baldigen Ende des Lebens beschäftigen musste. Drei lebensfrohe Monate ließ ihm das Schicksal noch, wie Sohn Joachim Prehn sagt.
Norderstedt: Würdevoller Tod im Hospiz – wie Hobbymaler Berni Danke sagte
Unter anderem für das Malen. „Unser Vater hat in seinem Leben als Hobbymaler auf Acryl gemalt. Er hat in Malkursen Maltechniken gelernt“, sagt Joachim Prehn. „Seinen Stil hat er selber als ,Naive Malerei’ beschrieben. Wir – seine Söhne – empfanden es eher als den ,Berni-Stil’.“ Berni habe seine Bilder nicht nach außen getragen, wie der Sohn sagt. „Er hat sich damit nicht in den Vordergrund drängen wollen.“
Für Bernd Prehn war das Malen eine Konzentration auf das Erlebte, das Gesehene. „Berni beschrieb selber, dass er einen Eindruck – im Urlaub, in der Natur, etwa ein altes Haus, Blumen, Tiere – mit nach Hause nahm und diesen dann in einem Bild darstellen wollte.“
Berni pflegte seine Frau, bis sie starb – dann kam bei ihm der Krebs
Schließlich wurde es Anfang Mai Zeit, ins Hospiz zu gehen. Das Albertinen-Hospiz Norderstedt hatte ihm den freien Platz für seinen letzten Weg angeboten. „Berni verlebte dort noch drei gute Wochen, in denen er viel Besuch erhielt. Er sagte, er bekomme nun das an Liebe zurück, was er anderen sein Leben über gegeben hatte“, sagt Joachim Prehn. „Er war bei sehr vielen Menschen bekannt und beliebt.“
Zuletzt wollte er im Hospiz keinen Besuch mehr bekommen. „In dieser Zeit waren wir Söhne und unsere Frauen viel für ihn da. Die Pflegeabteilung, die Schwestern und Pfleger haben unseren Vater sehr gut aufgenommen, sich sehr zugewandt um ihn gekümmert. Sie waren sehr nett und wirklich toll.“
Berni stellte seine Bilder im Hospiz aus – und sah sie ein letztes Mal
Die letzte Zeit wurde Berni so angenehm wie möglich gemacht. „Als die Zeit auch für uns als Angehörige schwer wurde, standen die Schwestern und Pfleger auch uns zur Seite. Wirklich nett, unterstützend, hilfsbereit“, sagt Joachim Prehn. „Sie waren toll! Sie haben uns den Abschied sehr viel leichter gemacht.“
Dazu gehörte auch eine kleine Ausstellung mit Bernis Bildern im Gemeinschaftsraum des Hospizes. „Die Schwester schob Berni mit seinem Pflegebett in den Raum. So konnte er noch einmal seine Bilder betrachten, auf sich wirken lassen und sich erinnern, wie er sie gemalt hatte. Das hat ihm große Freude bereitet. Er fühlte sich dadurch auch geehrt.“
Ausstellung: Bernis Bilder werden in der Eirenekirche ausgestellt und verkauft
Und weiter zieht sich die Spur der Liebe nach Bernis Tod – in den Gemeindesaal der Eirene-Kirche in Hamburg-Langenhorn. Denn Joachim und Michael Prehn haben dort die Möglichkeit bekommen, die Bilder ihres Vaters erneut auszustellen. „Wir möchten unseren Vater und seine Bilder damit ehren und einem breiteren Publikum zur Verfügung stellen.“
Und weil sie dankbar sind, dass dem Vater ein würdevoller letzter Weg ermöglicht wurde, sollen die Bilder von Berni verkauft und der Erlös für das Hospiz gespendet werden. Joachim Prehn: „Damit möchten wir die großartige Arbeit des Hospizes würdigen und unterstützen.“
Bilder von Berni, So, 9.7., 15.00, Eirenekirche, Willersweg 31d, Hamburg-Langenhorn