Bad Segeberg/Berlin. Wenn die Olympische Flagge gehisst wird, singt Alexander Klaws im Duett mit Sabrina Weckerlin. Was Disney damit zu tun hat.
Am Freitag noch Winnetou in Bad Segeberg, am Sonnabend Auftritt im Olympiastadion in Berlin: Alexander Klaws ist flexibel und schlüpft ganz schnell von einer Rolle in die andere. Der Schauspieler und Musicaldarsteller ist Gaststar bei der Eröffnungsfeier der Special Olympics World Games Berlin 2023. Zusammen mit seiner Duett-Partnerin Sabrina Weckerlin singt er den Song „Go the Distance“ aus dem Disney-Film „Hercules“.
Für Alexander Klaws ist das kein normales Wochenende: Am kommenden Freitag, 16. Juni, schlüpft er zum ersten Mal seit Probenbeginn in sein Winnetou-Kostüm, um Szenen aus der aktuellen Karl-May-Inszenierung „Winnetou I – Blutsbrüder“ vorzuführen. Gut eine Woche vor der Premiere präsentiert sich das Ensemble der Segeberger Karl-May-Spiele den Medien. Das ist seit Jahrzehnten Tradition in Bad Segeberg.
Special Olympics: Alexander Klaws sorgt für einen Gänsehautmoment
Danach wird weiter geprobt, aber am Sonnabend muss das Team ohne den Hauptdarsteller auskommen. Denn am frühen Morgen reist Alexander Klaws nach Berlin, wo im Laufe des Vormittags die technischen Proben für die Eröffnungsfeier der Special Olympics World Games Berlin 2023 stattfinden.
Gegen 22 Uhr dann der große Auftritt: Sabrina Weckerlin und Alexander Klaws betreten die Bühne und performen ihren Song, der für die vielen Athleten aus aller Welt auch eine Ermutigung sein soll: „Und ich werde nicht zurückblicken, ich kann die Distanz gehen. Und ich bleibe auf dem richtigen Weg, nein, ich werde keine Niederlage akzeptieren. Es geht bergauf. Aber ich werde die Hoffnung nicht verlieren, bis ich die Distanz zurückgelegt habe.“ Michael Bolton hat das Lied „Go the Distance“ 1997 im Original gesungen.
Beim Hissen der Special-Olympics-Flagge singen Sabine Weckerlin und Alexander Klaws
Für die Eröffnungsfeier wurde der Song extra neu arrangiert. „Das Lied wird von den beiden während des Hissens der Special-Olympics-Flagge gesungen“, teilt Sprecherin Nadine Baethke mit. Danach geht es für Alexander Klaws sofort wieder zurück zu seiner Familie nach Hamburg, damit er am nächsten Morgen halbwegs ausgeruht und pünktlich zur Karl-May-Probe in der Kalkberg-Arena erscheinen kann.
Sabrina Weckerlin und Alexander Klaws kennen sich schon seit fast zwei Jahrzehnten – und die Fans von ihnen können sich sicher daran erinnern, dass sie einst einen gemeinsamen Hit hatten: „All I Ever Want“ schaffte es 2005 bis auf Platz zwölf der deutschen Charts. Es war der Titelsong aus dem Berliner Disney- Musical „Die drei Musketiere“, in dem Sabrina Weckerlin mitwirkte.
Die beiden Musical-Stars standen in „Tarzan“ gemeinsam auf der Bühne
2016 und 2017 wirkten beide in dem Musical „Tarzan“ im Stage Metronom Theater Oberhausen mit. Sabrina als Kala, Alexander als Tarzan. Aktuell ist Sabrina Weckerlin als Elsa im Disney-Musical „Die Eiskönigin“ am Hamburger Stage Theater an der Elbe zu sehen.
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Zur Eröffnungsfeier nach Berlin wurden beide durch Vermittlung von Disney eingeladen. Alexander Klaws hatte bis kurz vor Beginn der Proben zu den Karl-May-Spielen an der Disney100-Konzerttournee teilgenommen. Er war dort für den erkrankten Sänger Anton Zetterholm eingesprungen.
Auch andere Karl-May-Darsteller reisen zwischendurch zu Dreharbeiten
Für die Karl-May-Spiele ist es im übrigen nicht neu, Schauspieler vorübergehend „auszuleihen“. Auch die aktuellen Darsteller Joshy Peters und Stephan A. Tölle mussten die Proben vorübergehend verlassen, weil beide zu Dreharbeiten der beliebten ARD-Serie „Nord bei Nordwest“ an die Ostsee reisen mussten. Der eine (Peters) spielt den Polizeitechniker, der andere (Tölle) den skurrilen örtlichen Bestatter.
Und im August wird schließlich Wolfgang Bahro, Darsteller des Oberschurken Santer, für einige Tage nach Berlin reisen – ohne allerdings die Aufführungen zu gefährden. Er steht an einigen spielfreien Tagen von Montag bis Mittwoch für die Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ vor der Kamera. „Das wird dann alles mit dem Produktionsleiter Stefan Tietgen abgesprochen“, sagt Karl-May-Sprecher Michael Stamp. „Auch in den vergangenen Jahren ist das immer mal vorgekommen; alles kein Problem für uns.“