Bad Bramstedt. Die Christdemokraten hatten sich immer eindeutig gegen das Großprojekt Auenland positioniert – und gewannen nun die Wahl.
Kaum ein Thema hat die Menschen in Bad Bramstedt in den vergangenen Jahren so politisiert wie das geplante Wohngebiet Auenland. Soll Bad Bramstedt wachsen? Verliert der Ort seinen Charakter als Kleinstadt? Auch darüber haben die Bramstedter bei der Kommunalwahl entschieden.
Der Sieger ist eindeutig: die CDU – die sich immer gegen das Auenland-Projekt ausgesprochen hatte. Sie kommt mit 44,8 Prozent der absoluten Mehrheit nahe und schafft einen großen Sprung nach. 2018 hatten die Christdemokraten 32,37 Prozent errungen.
Kommunalwahl 2023: Bad Bramstedt: CDU ganz nahe an der absoluten Mehrheit
Alle anderen Parteien mussten Verluste hinnehmen: Die SPD fiel von 28,15 auf 22,3 Prozent, die Grünen liegen nach 19,09 jetzt bei 15,3 Prozent, und die traditionell in der Stadt sehr starke FDP sackte leicht von 20,4 auf 17,6 Prozent. Gegen die CDU politische Mehrheiten zu bilden, wird bei diesem Ergebnis fast unmöglich.
Der Name der größten Verliererin dieser Wahl stand nicht auf dem Stimmzettel: Verena Jeske. Die CDU, die ihr immer wieder politisch zusetzt, ist noch stärker geworden. Zwar stellt sich die SPD schützend vor die Verwaltungschefin, die von den Sozialdemokraten ins Rennen um das Amt im Rathaus geschickt wurde. Doch gegen die Vormacht der CDU wird die Jeske-Hausmacht in der Stadtverordnetenversammlung weiter schwinden.
Bad Bramstedt: Bürgermeisterin Jeske verliert ihre Hausmacht
Die Gewinnerin des Abends steht der Bürgermeisterin persönlich nahe, politisch aber nicht: Die Christdemokraten hatten nach einigem Hin und Her die beliebte Bürgervorsteherin Annegret Mißfeldt als Spitzenkandidatin ins Rennen geschickt und damit Erfolg. Die dienstälteste Bürgervorsteherin des Kreises Segeberg hat damit eine weitere Amtszeit sicher.