Norderstedt. Nach monatelanger Sanierung ist die Sperrung der B 432 in Norderstedt aufgehoben. Wann die nächste Phase beginnt, ist offen.
August 2022: So lange ist es her, dass auf der Segeberger Chaussee in Norderstedt freie Fahrt galt. Seit dem 19. August war auf der Bundesstraße 432 ein Teilstück zwischen Glashütter Kirchenweg und der Müllerstraße voll gesperrt, also auch inklusive der Abzweigung zum ZOB Glashütte. Hier fanden umfangreiche Sanierungsarbeiten der so wichtigen Ost-West-Verbindung statt, also auf der wichtigsten Verkehrsschlagader der Stadt.
Mit dem Monatswechsel sind die Arbeiten abgeschlossen worden, die nagelneue Fahrbahn wurde freigegeben. Neben dem Asphalt gibt es jetzt neue Geh- und Radwege, dazu wurden Kanalisationen erneuert und auch Leitungen verlegt.
Norderstedt: Endlich wieder freie Fahrt auf der Segeberger Chaussee
Im Zeitraum der Sperrung waren täglich viele Tausend Fahrzeuge umgeleitet worden – offiziell über den Hummelsbütteler Steindamm und die Poppenbütteler Straße. Allerdings suchten sich Ortskundige meist andere Wege. Zum Beispiel durch Tangstedt oder in Norderstedt über den Glashütter Damm – zum Unmut von Anwohnern. Ob sich die Situation jetzt wieder bessert, werden die nächsten Tage zeigen.
Auch der ZOB Glashütte wurde saniert, es galt wegen der Sperrung auf der Segeberger Chaussee aber ein Ersatzfahrplan. Nun ist der Busverkehr mit den acht Linien, die von hier bedient werden, nicht mehr eingeschränkt. Bis Oktober werden im Bereich der Haltestellen noch weitere Arbeiten durchgeführt. Hier hat die Stadt rund 1,7 Millionen Euro investiert.
Wer jetzt nach Monaten wieder die B 432 nutzt, sollte übrigens nachts aufpassen: Seit März gibt es hier zwischen Fuchsmoorweg und Glashütter Kirchenweg einen Lärmschutzbereich. Demnach gilt von 22 bis 6 Uhr Tempo 30.
Segeberger Chaussee: Großes Teilstück vom Ochsenzoll in Richtung Osten fehlt noch
Bleibt die große Frage: Wann geht es auf der Bundesstraße 432 weiter? Verantwortlich ist der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr, und das in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit der Stadt. Bekanntlich läuft die Sanierung bereits seit Jahren. 2012/2013, 2016 und zuletzt 2020 waren die ersten Phasen. Zum Teil gab es Proteste von Betroffenen, insbesondere Gewerbetreibenden und der Gastronomie, da die betroffenen Grundstücke zeitweise nicht angefahren werden konnten.
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Wer täglich vom Ochsenzoll-Kreisel aus in östlicher Richtung fährt, weiß: Hier ist die Segeberger Chaussee auf rund drei Kilometern Länge noch nicht erneuert worden, das belegen die vielen Schlaglöcher und Spurrillen.
Stadt und Landesbehörden stimmen derzeit Zeitplan für weitere Arbeiten ab
Das soll nicht ewig so bleiben. Doch eine Sperrung, die den Verkehr auf dem im Prinzip unverzichtbaren Kreisel maßgeblich beeinflusst, muss gut geplant sein – geht hier nichts mehr, droht Norderstedt und Langenhorn ansonsten zur Rush-Hour ein täglicher Superstau.
Vorerst wird aber nichts passieren. Die Stadt Norderstedt sagt auf Abendblatt-Nachfrage lediglich: Es gibt keinen fixen Zeitplan für die weitere Sanierung. Derzeit finden die Abstimmungen mit den zuständigen Landesbehörden statt. Sobald Klarheit herrscht, werde man die Öffentlichkeit informieren.