Norderstedt. Tanks Theater spielt die Komödie „Dat Experiment“ im Festsaal am Falkenberg. Warum das so lustig ist, und wo es Karten gibt.
Wenn der eine von den Freuden seiner letzten Nacht schwärmt, aber nicht das meint, was sie darunter versteht, sondern etwas ganz anderes, und wenn das niemand von den beiden merkt, dann ergibt das einen absurden Dialog, der für das Publikum sehr lustig ist, weil das im Gegensatz zu den beiden genau weiß, wer was meint. Alles klar? Mehr wird hier nicht verraten, sonst würde „Dat Experiment“, das Tanks Theater im Festsaal am Falkenberg aufführt, keinen Spaß bringen.
Außer, man will die Schauspielerinnen und Schauspieler erleben, denn die bringen eine reife Leistung in dieser niederdeutschen Komödie von Jürgen Baumgarten auf die Bühne. Der Theaterverein hat bei der Wahl des Stücks ein sicheres Gespür bewiesen, denn „Dat Experiment“ bietet den Mitgliedern passgenaue Rollen. Zudem hat das Regie-Team um Regisseurin Marion Hartrampf die Amateur-Schauspielerinnen und -Schauspieler gut angeleitet, denn niemand darf dem Drang zum Chargieren nachgeben, niemand spielt die anderen gegen die Wand.
Norderstedt: Premiere mit vielen Lachern – Wie es in der Liebe funken kann
Das gilt vor allem für Christian Hartrampf. Der Ehemann der Regisseurin und Vorsitzender des von Norbert Tank sel. A. gegründeten Amateurtheaters hätte die Rolle des Untermieters Hubert Schlüter durchaus als Knallcharge über die Rampe treiben können. Doch er dosiert seinen Dauerauftritt fein, erst als schüchternes Muttersöhnchen, dann als Draufgänger und Macho, schließlich als dankbar Verliebter.
Hartrampf zeigt Wandlungsfähigkeit, und allein, wie er in Puschen quer über die Bühne schlurft und sich dabei immer wieder schüchtern mit triefenden Blicken umschaut, ist sehenswert. Er spielt unmittelbar, bleibt dicht in seiner Rolle und beherrscht zwar stets die Szene, lässt aber auch seinen Mitspielerinnen Raum zur Entfaltung.
Von gelangweilt bis rettungslos verliebt – Knöpke zieht alle Register
Sabrina Knöpke spielt seine Vermieterin, die Werbefachfrau Andrea Windt. Die will beweisen, dass Männer doch im Sinne der jeweiligen Frau erziehbar sind. Der Fall geht unentschieden aus. Aber bis dahin zieht Sabrina Knöpke alle Register von gelangweilt, empört bis rettungslos verliebt. Und genervt, nämlich immer dann, wenn Mutter Marie Windt ihr in ihre Pläne grätscht und putzend durch die Stube rauscht. Das macht Sabine Owzareck, die schon unter Norbert Tank die Frau fürs Resolute war, wieder mit drögem Humor.
Als Andrea Windts Freundin Frieda Wagner stürmt Gudrun Dohms durch die Kulisse, zuerst immer sehr aufgedreht und zuweilen schrill, jedenfalls bei der Premiere, im dritten Akt sichtlich ruhiger und verbindlicher. Das steht ihr auch besser. Die zweite Freundin ist Barbara Kottke, die Bettina Knöpke als Pendant zur aufgedrehten Gudrun Dohms sehr natürlich spielt.
Norderstedt: Schüchterner Schlüter bekommt Frauenversteher-Tipps
Als Putzmann Theodor Pagels, der dem schüchternen Hubert Schlüter windige Frauenversteher-Tipps gibt, poltert Matthias Knöpke durch die Wohnstube, ein Kerl, den Frau sich mindestens einmal pro Woche wünscht – als Putzmann. Den dritten Mann gibt Uwe Sönnichsen, der als Andrea Windts penibler Sekretär Martin Dassel gekonnt für Lacher sorgt.
„Dat Experiment“, niederdeutsche Komödie von Jürgen Baumgarten, Tanks Theater, Fr, 7.4., 20.00, Sa, 8.4., 16.00, Do+Fr, 13.+14.4., 20.00, Sa, 15.4.,16.00+20.00., So, 16.04., 16.00. Festsaal am Falkenberg, Langenharmer Weg 90. Karten zu 10, erm. 8 Euro, im Ticket-Corner am Brauhaus „Hopfenliebe“, Rathausallee 60, bei Lange, Marktplatz 10, unter Tel 040/681 82 5, unter karten@tankstheater.de per E-Mail und an der Abendkasse.