Kreis Segeberg. Wie die Polizei mit sogenannten Anhalte- und Sichtkontrollen des Verkehrs die Wege der Einbrecher aufdecken wollen

Im Kampf gegen die Einbruchskriminalität kündigt die Polizei erneut Anhalte- und Sichtkontrollen an. Der Leiter der Polizeidirektion, Andreas Görs, ordnete die Kontrollen in den Kreisen Segeberg und Pinneberg an, die zunächst bis zum 21. Dezember dauern sollen und danach verlängert werden können.

In den vergangenen Wochen ist die Zahl der Einbrüche in der Region deutlich angestiegen. Die Bekämpfung dieser Delikte bilde den Schwerpunkt der Arbeit, teilte die Polizeidirektion mit. Görs’ Anordnung nach dem Landesverwaltungsgesetz erlaubt es der Polizei, Personen kurzzeitig anhalten und mitgeführte Fahrzeuge einschließlich deren Kofferräume oder Ladeflächen in Augenschein nehmen.

Einbrecher: Bandenstrukturen aufdecken: Polizei kontrolliert den Verkehr

Beide Kreise sind für Einbrecher wegen der Nähe zu Hamburg und der Hauptverkehrswege interessant. Dazu zählen beispielsweise der Autobahnen 7 und 23, der Bundesstraßen 4, 431, 432 sowie die U-Bahn-, S-Bahn- und AKN-Bahnlinien. „Der gesamte Bereich bietet eine Vielzahl an Tatgelegenheiten und dient Tätergruppierungen aus der benachbarten Hansestadt als Reiseweg in weitere Regionen des Landes Schleswig-Holstein“, sagte Polizeisprecher Lars Brockmann.

„Die im Rahmen der Kontrollen gewonnenen Erkenntnisse wertet die Polizei mit dem Ziel aus, Bandenstrukturen zu erkennen und die Bewegung verdächtiger Personen nachvollziehen zu können“, sagte der Polizeisprecher.

Polizeikontrollen sollen der Sicherheit der Bürger dienen

Die Polizeidirektion mit ihren beiden Kreisen ist wegen der hohen Einbruchszahlen die einzige in Schleswig-Holstein, die Ermittler in ein sogenanntes Sachgebiet zusammengezogen hat, das vorher als Soko „Wohnung“ bekannt war. Die Beamten mit Sitz in Pinneberg untersuchen direktionsweit jeden Fall.

Brockmann wies darauf hin, dass neben wirtschaftlichen Folgen eines jeden Einbruchs die psychischen Belastungen für die Opfer erheblich seien. Die Kontrollen der Polizei in den Jahren zuvor fanden bei den betroffenen Verkehrsteilnehmern sowie bei den Anwohnern stets großen Zuspruch, sagte Brockmann. Die Maßnahmen dienten der Sicherheit Bürger, da sie einen wichtigen Beitrag leisten, Täter zu überführen und damit die Zahl der Einbrüche zu reduzieren.

Polizei rät, so schnell wie möglich den Notruf 110 zu wählen

Unverändert gelte der Grundsatz, bei verdächtigen Beobachtungen schnellstmöglich den Notruf der Polizei zu wählen. „Die 110 ist ein elementarer Baustein bei der Bekämpfung der Einbruchskriminalität“, sagte Brockmann.