Großenaspe. Lager eines abgelegenen Hofes brannte die ganze Nacht. Für 200 Einsatzkräfte von 12 Feuerwehren war das eine Mammutaufgabe.
Stroh ist der beste Zunder für jedes Feuer. Entsprechend kann man sich vorstellen, wie groß das Problem ist, wenn eine 1500 Quadratmeter große Scheune, vollgestopft mit Stroh- und Heuballen Feuer fängt. So geschehen am späten Mittwochabend in Großenaspe.
Gegen 22.30 Uhr brannte das Feuer in der Halle des Hofes an der Straße Höpen lichterloh. Der Grund ist noch nicht klar. Die Feuerwehr Großenaspe war als erstes vor Ort, wäre alleine mit der Aufgabe aber nie fertig geworden. Schließlich waren 200 Kräfte von zwölf Feuerwehren aus dem Kreis im Einsatz – die ganze Nacht hindurch. Und auch am Donnerstagnachmittag war der Einsatz noch nicht beendet.
Feuerwehr Kreis Segeberg: Kräftezehrender Kampf gegen riesiges Strohfeuer
Für die Feuerwehr Großenaspe war ein möglicher Brand auf diesem großen, abgelegenen Hof immer ein gefürchtetes Szenario. Denn neben dem Heulager werden jede Menge Rinder gehalten – und vor hysterischen Rindern haben Feuerwehrleute im Einsatz generell großen Respekt.
„Ich komme gerade vom Einsatzort“, sagt Nils Schöning, Sprecher des Kreisfeuerwehrverbandes. „Und die Rindviecher sahen vorhin alle noch ganz gut aus.“ Offenbar wurde keines der Tiere in Mitleidenschaft gezogen. Einige Kälber, die offenbar in der brennenden Scheune untergebracht waren, konnten allesamt gerettet werden.
Brennendes Heu musste per Hand auseinander gezogen werden
Doch der Heubrand war gleichwohl für die eingesetzten Kameradinnen und Kameraden eine riesige Belastung. „Solche Einsätze sind extrem kräftezehrend für alle Einsatzkräfte“, sagt Schöning. Denn das brennende Stroh und Heu muss mit Baggern aus der Halle gezogen und dann auf dem Acker ausgebreitet werden, um es dann abzulöschen. Letzteres geschah in der Nacht und auch am Donnerstagnachmittag von Hand.
„Wenn man dann in voller Feuerwehr-Montur da bei 30 Grad und Sonnenschein auf dem Feld steht – da kann man sich vorstellen, wie schwer das ist“, sagt Schöning. Umso größer muss der Respekt für die Feuerwehrleute ausfallen, die den Brand von Großenaspe unter Kontrolle brachten. „Das Feuer ist seit Donnerstagmorgen aus. Wir haben eine Brandwache bis 16 Uhr gestellt, die je nach Lage noch verlängert wird“, sagt Schöning. Ein Feuerwehrmann wurde beim Brand leicht verletzt und durch den Rettungsdienst medizinisch versorgt.
Großenaspe: Wasserversorgung kam per Transporter
Ausgebrochen war das Feuer in der Mitte der Halle, in der neben den Lagerflächen für Heu auch ein Werkstattbereich integriert ist. Um ausreichende Mengen Wasser an den Einsatzort zu bekommen, musste die Logistik aufgebaut werden. Der Wassertransportzug, bestehend aus diversen Feuerwehrfahrzeugen, wurde alarmiert. Dieser hatte die Aufgabe, aus fünf Löschteichen und Angelseen, sowie einem Tiefbrunnen, Wasser zur Einsatzstelle zu transportieren, welches dann in große Faltbehälter für Löschwasser umgepumpt wurde.
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Da sich im Dach der Halle möglicherweise Asbest befunden hat, muss im Einsatzverlauf der ABC-Zug alarmiert werden. Dieser sorgte für die Dekontamination der Einsatzkräfte und Schutzkleidung. Das Technische Hilfswerk (THW) aus Kaltenkirchen verpflegte die Einsatzkräfte während des Einsatzes.