Norderstedt. Sie hatten eine vierstellige Zahl an Kunden: Welche Haftstrafen den Männern im Alter zwischen 26 und 55 Jahren drohen.
Die meisten Menschen bestellen sich Pizza, Hühnchen süß-sauer, Bier oder Chips beim Lieferservice. Doch offenbar gibt es in Norderstedt auch erhöhten Bedarf für ganz andere und illegale Produkte. Monatelang kurvte das „Koks-Taxi“ durch Norderstedter Straßen. Ein offenbar gut eingespielter und organisierter Handel mit Betäubungsmitteln aller Art, vom Kokain über Marihuana bis hin zu Amphetaminen und Ecstasy.
Doch der Drogenring mit seinen fünf Mitgliedern flog im Dezember 2021 auf. Und am Montag, 15. August, von 9 Uhr an, müssen sich die Angeklagten vor der 5. Strafkammer des Landgerichtes in Kiel verantworten. Die Anklage wirft ihnen vor, zwischen Mai und Dezember 2021 gemeinschaftlich in wechselnden Beteiligungen bandenmäßig mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge Handel getrieben zu haben.
Polizei Norderstedt: „Koks-Taxi“ – fünfköpfiger Drogenring angeklagt
Vor Gericht werden fünf Mitglieder der Drogenbande stehen. Der 26-Jährige S. und der 40-jährige H. sitzen derzeit noch in Untersuchungshaft. Weiterhin sitzen der 55-jährige B., der 27-jährige B. und der 41-jährige W. auf der Anklagebank.
Das „Koks-Taxi“ sei ein professionell eingerichteter Lieferservice für Betäubungsmittel gewesen, sagt die Staatsanwaltschaft. Ein etwa vierstelliger Kundenstamm soll das Angebot der Bande in Anspruch genommen haben. Nach den Ermittlungen soll die Bande stattliche 90.000 Euro monatlich durch die Taten umgesetzt haben.
Razzia: Drogen im Wert von 75.000 Euro wurden sichergestellt
Als die Fahnder der Kriminalpolizei Norderstedt und der Staatsanwaltschaft Kiel am 8. Dezember 2021 zuschlugen, stießen sie bei Hausdurchsuchungen zunächst auf zehn mutmaßliche Mitglieder der Bande. Am Ende wurde gegen fünf von ihnen Anklage erhoben. Monatelange verdeckte Ermittlungen hatten die Fahnder zu acht Häusern und Wohnungen geführt.
Mehrere hundert Gramm Kokain, mehrere Kilogramm Cannabis und Amphetamin sowie Ecstasy im Wert von 75.000 Euro wurden sichergestellt. Dazu mehrere Hieb- und Stichwaffen sowie eine scharfe Schusswaffe. Mehr als 100 Polizeibeamte – unter anderem auch Spezialkräfte des Landes Schleswig-Holstein – waren im Einsatz.
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Den Tatverdächtigen droht im Fall einer Verurteilung eine mehrjährige Haftstrafe. Der bandenmäßige Handel mit Betäubungsmitteln wird im Regelfall mit einer Freiheitsstrafe von nicht unter fünf Jahren geahndet.