Bad Bramstedt. Drei Hamburger fliehen nach Unfall auf der A7 nahe Bad Bramstedt. Fünf Stunden später kam es dort zum nächsten schweren Unfall.
Sie rasten unverantwortlich und betrunken über die A7, verursachten schließlich einen Unfall, bei dem eine unschuldige, dreiköpfige Familie schwer verletzt wurde, und dann versuchten sie zu flüchten. Die Polizei nahm in der Nacht zu Montag nach einer spektakulären Fahndung drei Hamburger fest, die mit einem VW Passat unterwegs waren.
Der Unfall ereignete sich nach Angaben des Polizeiautobahnreviers Neumünster gegen 23.50 Uhr in Fahrtrichtung Norden, zwischen den Anschlussstellen Bad Bramstedt und Großenaspe. Die drei Männer im Passat seien zuvor schon anderen Autofahrern durch ihre gefährliche Fahrweise auf der A 7 aufgefallen, teilt die Polizei mit.
A7: Familie wird bei Unfall nahe Bad Bramstedt schwer verletzt
Mit hoher Geschwindigkeit rasten die Männer auf dem linken Fahrstreifen. Aus unbekannten Gründen wechselte der Fahrer des Passat dann plötzlich auf den rechten Fahrstreifen und fuhr dort ungebremst in das Heck des VW Caddy einer dreiköpfigen Familie. Der 59-jährige Vater, die 32-jährige Mutter und ihr elf Jahre altes Kind wurden bei dem Aufprall schwer verletzt. Alle drei kamen in umliegende Krankenhäuser.
Auch die drei betrunkenen Männer im Passat verletzten sich laut Angaben der Polizei. Doch nicht so schwer, um nicht gleich nach dem Unfall fliehen zu können. Sobald ihr demolierter Passat zum Stehen kam, machten sie sich aus dem Staub. Der 38-jährige Halter des Wagens schaffte es allerdings nicht sehr weit: Beamte des Polizeiautobahnreviers nahmen ihn gegen 0.25 Uhr ganz in der Nähe des Unfallortes fest.
Zwei der Betrunkenen flüchteten nach Unfall in Maisfeld
Doch von den zwei weiteren Insassen des Passats, 22 und 33 Jahre alt, fehlte zunächst jede Spur. Erste Streifenwagen hatten vor Ort die Unfallstelle gesichert, weitere nahmen die Fahndung auf. Für den besseren Überblick sorgte ein Hubschrauber der Bundespolizei. Dieser entdeckte schließlich die flüchtigen Männer in einem Maisfeld neben der Autobahn. Die Wärmebildkamera des Hubschraubers zeigte die beiden gegen 0.55 Uhr als Wärmequellen an. Nun kam ein Diensthund der Polizei zum Einsatz, der die beiden Verletzten schnell im Maisfeld aufspürte. Sie wurden in umliegende Krankenhäuser eingeliefert.
A7: Männer verraten nicht, wer der Unfallfahrer war
Unklar ist nun noch, wer das Unfallauto gefahren hat. Denn alle drei festgenommenen Männer machten gegenüber der Polizei keine Angaben zum Unfallfahrer. Bei allen wurde eine Blutprobenentnahme angeordnet, weiter wurde die Kleidung, Handys sowie Führerscheine beschlagnahmt.
Die A 7 musste zwischen Mitternacht und 5.15 Uhr in Richtung Norden vollgesperrt werden, der Verkehr wurde an der Anschlussstelle Bad Bramstedt abgeleitet.
Um 10 Uhr der nächste schwere Unfall - mit einem Toten
Keine fünf Stunden nach dem Unfall der betrunkenen Männer und der dreiköpfigen Familie, kam es zwischen den Anschlussstellen Bad Bramstedt und Großenaspe zum nächsten folgenschweren Verkehrsunfall in Fahrtrichtung Norden.
Eine 62-jähriger Mann erlitt gegen 10 Uhr am Steuer einen medizinischen Notfall. Er fuhr da gerade auf dem linken Fahrstreifen. Dann zog er
nach rechts und fuhr an der Außenschutzplanke entlang. Als er wieder auf die Fahrbahn zurücklenkte, fuhr er gegen einen Wagen, der sich auf dem mittleren Fahrstreifen befand. Darin saßen zwei Personen, die beide beim Aufprall schwer verletzt wurden. Der 62-Jährige starb trotz Reanimationsversuchen noch an der Unfallstelle.
A7: Rettungshubschrauber landete auf der Autobahn
Ein Rettungshubschrauber war im Einsatz und landete auf der Autobahn. Aufgrund einer 150 Meter langen Ölspur musste die A7 weiter voll gesperrt werden, gegen 11.50 Uhr wurde die Fahrbahn wieder für den Verkehr freigegeben.