Norderstedt. Ab dem 1. Juli gibt es für alle Menschen im Kreis Segeberg nur noch einen zentralen Ort für die Corona-Impfung.

Die Norderstedterinnen und Norderstedter haben keine öffentliche Impfstelle gegen Covid-19 mehr in der Stadt. Die Einrichtung im Herold-Center in Garstedt ist bereits geschlossen. Stattdessen gibt es ab dem 1. Juli nur noch eine zentrale Impfstelle im Ohland-Park in Kaltenkirchen am Kisdorfer Weg 11.

Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder bedauerte die Schließung der Norderstedter Impfstelle – und so richtig verstehen kann sie die Entscheidung des Landes und des Kreises Segeberg nicht. „Wir waren in Norderstedt bereit, die Impfstelle auch langfristig vorzuhalten. Dies zum einen, weil sehr viele Menschen in Norderstedt und Umgebung leben, immerhin ein Drittel der Bevölkerung des Kreises Segeberg.“

Impfzentrum Norderstedt: Impfstelle Herold-Center war zu klein

Für diese Menschen wäre ein zusätzliches niedrigschwelliges Impfangebot vor ihrer Haustür wichtig gewesen, so Roeder. „Auch deshalb, weil hier Erfahrungen gesammelt wurden und die organisatorischen Prozesse nachweislich sehr gut funktionieren. Sehr viele Menschen haben hier in Norderstedt in den vergangenen Monaten ihren Impfschutz erhalten.“ Trotz der intensiven Bemühungen der Stadt Norderstedt habe der Kreis sich letztlich – wenn auch knapp – für Kaltenkirchen und gegen Norderstedt entschieden.

Die Gründe dafür nennt Kreissprecherin Sabrina Müller: „Die bisherigen Impfstellen im Norderstedter Herold-Center sowie in Bad Segeberg im Alten Bahnhof erfüllen nicht länger die aktualisierten Vorgaben des Landes und waren für einen Weiterbetrieb zu klein.“ Im Kaltenkirchener Ohland-Center könnten bis zu vier Impflinien betrieben werden. Die Gesamtorganisation der Impfstelle liegt beim Land Schleswig-Holstein.

Kaltenkirchen: Bürgermeister kämpfte lange vergeblich für Impfstelle

Das Kuriose an der Entscheidung: Kaltenkirchens Bürgermeister Hanno Krause hatte während der Hochphase der Pandemie vergeblich an Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) appelliert, im Ohland-Park eine offizielle Impfstelle des Landes einzurichten. Stattdessen baute er die Impfstelle in Eigenregie mit Andreas Findeisen, dem Leiter des Famila-Marktes, auf und sorgte in einer leerstehenden Gewerbeimmobilie für die Infrastruktur eines vollwertigen Impfzentrums.

Nun ist Kaltenkirchen plötzlich der zentrale Impfort für den ganzen Kreis. Die Öffnungszeiten: mittwochs von 15.30 bis 19.30 Uhr, donnerstags bis sonnabends, von 10.30 bis 19.30 Uhr, sonntags bis dienstags geschlossen. Termine kann man unter www.sh-impfen.de vereinbaren. Dort gibt es auch Informationen zu den weiteren Impfstellen, den Terminen der mobilen Impfteams sowie zu offenen Impfsprechstunden, für die kein Termin notwendig ist.

Impfzentrum Norderstedt: Impfen bei Ärzten oder in der Apotheke

Das Gesundheitsministerium des Landes Schleswig-Holstein hat gemeinsam mit den Kreisen und kreisfreien Städten die künftige Anzahl der Impfstellen im Land auf 15 festgelegt – eine pro Kreis beziehungsweise kreisfreie Stadt. Bei Bedarf sollen die Kapazitäten in diesen 15 Impfstellen erhöht werden.

Oberbürgermeisterin Roeder appelliert trotz der Entscheidung des Kreises an die Bürgerinnen und Bürger, weiterhin von den Impfangeboten Gebrauch zu machen. Die Verwaltungschefin weist darauf hin, dass dies neben der Impfstelle in Kaltenkirchen auch weiterhin direkt in Norderstedt möglich ist: Die 15 mobilen Teams bleiben nach Angaben des Landes einsatzbereit und werden auch in Norderstedt Termine anbieten. Außerdem impfen die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte und die Apotheken in der Stadt. Die Stadt, so Roeder, stehe im Falle des Bedarfs einer weiteren Impfstelle bereit, um das Land und die Segeberger Kreisverwaltung bei der Pandemiebekämpfung zu unterstützen.