Norderstedt. Wie Unternehmen im Schulterschluss lokal die Energiewende auf den Weg bringen wollen.
Die Entwicklungsgesellschaft Norderstedt (EGNO) und die Stadtwerke Norderstedt hatten zum Norderstedter Zukunftsdialog geladen – mit einem brandaktuellen Thema: Die Energieversorgung in Zeiten eines sich völlig verändernden Weltmarktes.
Vertreter von 20 teilnehmenden Unternehmen aus Norderstedt und der Region diskutierten über Fragen der Energiekrise und Lösungen zukünftiger Energieversorgung. Professor Christian Buchmüller, der Europäisches Wirtschaftsrecht an der Fachhochschule Westküste lehrt, gab einen Einblick in die bundesweite Situation, die Herausforderungen der Energiekrise für die Wirtschaft insgesamt und die sich daraus ergebenden Chancen sowie geänderten rechtlichen Parameter auf deutscher und europäischer Ebene.
Energieembargos beschleunigen die Energiewende
Die Teilnehmenden diskutierten, moderiert von NDR-Journalistin Juliane Möcklinghoff, über viele aktuelle drängende Fragen wie die Auswirkungen eines möglichen Energieembargos und die Vor- und Nachteile der Nutzung erneuerbarer Energien gegenüber fossilen Brennstoffen.
„Wir müssen uns viel mehr als bisher miteinander vernetzen – kommunale Akteure, Unternehmen und andere wichtige Treiber der Energiewende. Nur so schaffen wir es, Synergien zu nutzen und einen wesentlichen Beitrag zur lokalen Versorgungssicherheit und Wertschöpfung zu leisten“, sagte Nico Schellmann, Werkleiter Netze und Technik der Stadtwerke Norderstedt.
Reges Interesse an einem Netzwerk für Energieeffizienz
Dass die Stadtwerke Norderstedt mit ihrem Energiekonzept und ihrer bereits seit den 80er Jahren betriebenen Strategie der dezentralen Energieversorgung wichtige Meilensteine gesetzt haben und weiterhin setzen werden, fand bei den teilnehmenden Unternehmen viel Zustimmung. So stieß auch die Initiative, ein Norderstedter Energieeffizienz-Netzwerk zu gründen, auf reges Interesse. Allein sechs Unternehmen, die am Norderstedter Zukunftsdialog teilgenommen haben, wollen sich daran beteiligen.
„Die Energiekrise wird sich in den kommenden Jahren auf alle, Wirtschaft und Privathaushalte, auswirken. Umso wichtiger ist es jetzt, die Chance zu ergreifen, neue innovative Projekte schneller umzusetzen, mit schnelleren Genehmigungsverfahren und gemeinsamem Handeln. Das Netzwerk Energieeffizienz ist ein guter Start“, sagt Marc-Mario Bertermann, Geschäftsführer der EGNO.
Kathrin Ostertag, Geschäftsbereichsleiterin Innovation und Umwelt der IHK zu Lübeck, begrüßte die Norderstedter Initiative: „In Lübeck haben wir bereits sehr gute Erfahrungen mit der Vernetzung von Unternehmen in einem Energieeffizienz-Netzwerk gemacht. Ich kann die Akteure in Norderstedt nur ermutigen, gemeinsam Maßnahmen der Energiewende auf den Weg zu bringen.“
Somit wird aus dem 2020 gestarteten Norderstedter Zukunftsdialog zunehmend eine etablierte Plattform, bei der sich Norderstedter Unternehmen über Zukunftsthemen austauschen. Das bisher vor allem digitale Diskussionsformat entwickelt nach dem Abklingen der Pandemie nun Arbeitsgruppen in Präsenz, in denen gemeinsam Maßnahmen erarbeitet und auf lokaler Ebene umsetzt werden können.
www.norderstedter-zukunftsdialog.de