Kreis Segeberg. Ob die Behörden im Kreis Segeberg im Fall einer Naturkatastrophe funktionieren.
Und plötzlich bricht die Schneekatastrophe über den Kreis Segeberg herein: Starker Schneefall und Sturm haben den Norden im Griff. Schneewehen bilden sich auf den Straßen und Autobahnen. Von der Ostsee kommend, spitzt sich die Lage weiter zu. Die Schneeverwehungen machen ein Durchkommen im Kreis nur noch schwer möglich; immer mehr Städte und Gemeinden werden von der Außenwelt abgeschnitten. In einigen Schulen sind Schülerinnen und Schüler gestrandet. Und als ob das nicht schon dramatisch genug wäre, steckt plötzlich auch noch ein Zug mit vielen Pendlerinnen und Pendlern im Schnee fest und auf der Autobahn schneien die Menschen langsam in ihren Autos ein, während es im gesamten Kreis zunehmend Stromausfälle gibt. Die Katastrophe nimmt ihren Lauf.
Simuliert wurde die Schneekatastrophe – wie damals 1978/1979
Szenarien wie diese kannte man im Kreis Segeberg zuletzt bei der Schneekatastrophe 1978/79. Doch die Wetterextreme sommers wie winters nehmen zu – der Klimawandel. Um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, probt der Katastrophenschutzstab des Kreises Segeberg einmal jährlich Szenarien. Und kürzlich setzten sich Mitarbeitende der Kreisverwaltung sowie Fachberatende von Bundes- und Landespolizei, Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz (DRK), Rettungsdienst, Technischem Hilfswerk (THW), Bundeswehr und der Psychosozialen Notfallversorgung zusammen, um den Ernstfall Schneekatastrophe zu simulieren – mitten im gerade aufkommenden Sommer. Auch Landrat Jan Peter Schröder nahm als Katastrophenabwehrleiter an der Übung teil, ebenso Edda Lessing, die Schröders Stellvertreterin ist.
Die Kreisfeuerwehrzentrale ist die Katastrophen-Stabsstelle
Weitere Gefahren für die Bevölkerung könnten unter anderem Unwetter wie Starkregen und Gewitter sein, Überschwemmungen, Trockenheit mit Waldbrandgefahr, Großfeuer, Unfälle mit gefährlichen Stoffen und Gütern, Stromausfall sowie Seuchen und Epidemien. Als untere Katastrophenbehörde ist der Kreis Segeberg verpflichtet, einen Führungsstab (FüStab) zur Bewältigung von Großschadenslagen und Katastrophen vorzuhalten und im Ernstfall zu aktivieren.
Der Stab kam für die Übung in der Kreisfeuerwehrzentrale in Bad Segeberg zusammen – wie es auch im Ernstfall der Fall wäre. Von hier aus koordinierte und lenkte er den fiktiven Einsatz der Kräfte. Die im Stab vertretenen Ehrenamtlichen der Organisationen sowie die Kreis-Mitarbeitenden seien während der Übung hoch motiviert gewesen. 27 Frauen und Männer waren in verschiedenen Positionen im Einsatz.
Bewertet wurde der Übungs-Einsatz von der Feuerwehr
Im Ernstfall bildet der Stab sechs Stabsstellen: Personal/Innerer Dienst, Lage, Einsatz, Versorgung, Presse- und Medienarbeit und Information und Kommunikation. „Besonders beeindruckt war ich von der kollegialen Zusammenarbeit über alle Ebenen hinweg – und das unter Stress und Zeitdruck“, sagt Landrat Schröder. Nicht zuletzt habe sich das auch in der Bewertung der Landesfeuerwehrschule widergespiegelt. Diese war mit einem zwölfköpfigen Team vor Ort, um die Übung aus dem Hintergrund heraus zu lenken und am Ende als gut zu bewerten.